370 Erziehung, Schul- und Bildungswesen
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Die Corona-Pandemie und der damit verbundene Online-Unterricht hat die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen stark beeinflusst. In diesem Beitrag wird beleuchtet, wie das Virus als Stressor wirkt und wie sich die Pandemie auf die psychische Gesundheit von Lernenden ausgewirkt hat. Weiterhin wird anhand von praxisorientierten Techniken und Methoden aufgezeigt, wie pädagogische Fachkräfte die Lernenden bei der Stressbewältigung unterstützen können.
Die außerschulische Bildung für nachhaltige Entwicklung wurde zum ersten Mal ausführlich von Michelsen, Rode, Wendler und Bittner im Jahr 2013 untersucht und große Datenmengen dazu erfasst. Seit dieser Zeit hat sich, nicht nur im Hinblick auf den Nachhaltigkeitsdiskurs, viel in der Bildung in Deutschland verändert: Inklusive Bildungssettings werden immer bedeutsamer, Kinder und Jugendliche streiken im Rahmen der Bewegung Fridays for Future für Klimagerechtigkeit und seit Anfang des Jahres 2020 befindet sich die Welt in einer Pandemie. Diese aktuellen Veränderungen haben Einfluss auf die Implementierung einer außerschulischen Bildung für nachhaltige Entwicklung. Dieser Zusammenhang wurde bisher jedoch kaum erforscht. Die folgende qualitative Studie gibt dazu Einblicke in die Wahrnehmung, Umsetzung und Bewertung außerschulischer BNE-Akteur*innen in Niedersachsen. Dabei stellen sie sich als kreative, flexible und wichtige Akteur*innen für die Bildung insgesamt, aber auch für die Implementierung einer BNE heraus. Die außerschulischen BNE-Lernorte zeichnen sich durch ihre Freiräume aus, die sie auch im Hinblick auf eine inklusive Gestaltung von BNE bereits nutzen, um Barrieren aktiv abzubauen. Fridays for Future hat einen Einfluss auf die Arbeit von außerschulischen BNE-Einrichtungen, ist Hoffnungsträger für viele befragte Akteur*innen, wird jedoch auch kritisch hinterfragt. Insbesondere, aber nicht nur, in der aktuellen Krisensituation wird die große Anpassungsfähigkeit außerschulischer BNE-Einrichtungen deutlich. Sie benötigen für ihre Arbeit jedoch mehr strukturelle, finanzielle und politische Unterstützung.
This work aimed at investigating the effectiveness of a suggested approach, which presents geometric problems through a daily-life story using dynamic geometry software to enable undergraduate students to feel the importance of geometry in daily life, to share in the process of formulating geometric statements and conjectures, to experience the geometric proof more than validating the correctness of geometric statements, and to start with a real-life situation going through seven steps to geometric proof. The content of the suggested approach was organized so that every activity is a prerequisite for entering the next one, either in the structure of geometric concepts or in the geometric-story context.
Kinderwelten – Peerkulturen
(2022)
Kinderwelten und Peerkulturen prägen sich als interne soziale Praktiken unter den spezifischen Bedingungen der jeweiligen Gruppe aus. Diesem Phänomen geht die vorliegende Studie in mehreren Analyseebenen nach. Einer theoretischen Kontextualisierung vor Theoremen der Kindheitsforschung und zentraler Begriffe wie Agency, Doing Generation und diskursanalytischer Ansätze schließt sich deren empirische Verifizierung an. Dabei folgen der anfänglichen Phase der teilnehmenden Beobachtungen und einer ersten Theoriebildung die differenzierte Analyse vor Parametern der Wissenssoziologie sowie vor dem Hintergrund figurativer kulturell-sozialer wie auch individueller Verwobenheiten. Abschließend steht die Ebene der Kinder selbst im Fokus, indem Bilddokumente zum Thema "Meine Wunschschule" vor dem Hintergrund der Befunde diskutiert und interpretiert werden.
Die Arbeit versteht sich als ein Beitrag zur didaktischen Gestaltung der Schuleingangsstufe aus der Perspektive der Kinder und lotet zugleich pädagogische Handlungsspielräume innerhalb der institutionellen schulischen Rahmenbedingungen aus.
Die Arbeit untersucht die Bedeutung sexueller und geschlechtlicher Vielfalt in der institutionellen Kindertagesbetreuung, um daraus Professionalisierungsmöglichkeiten für Fachkräfte abzuleiten. Zu diesem Zweck wird nach einer intensiven theoretischen Auseinandersetzung mit der Thematik eine mit pädagogischen Fachkräften durchgeführte Expert_innenbefragung qualitativ nach Joseph A. Maxwell (2012) ausgewertet.
Dabei wird gezeigt, dass vielfältige Anknüpfungspunkte an sexuelle und geschlechtliche Vielfalt im Kita-Alltag zwar existent sind, aber selten als solche wahrgenommen werden. Dadurch gehen Chancen verloren, Kinder optimal in ihrer Identitätsentwicklung zu begleiten und Entwicklungsrisiken vorzubeugen, obwohl kindheitspädagogische Fachkräfte mit ihrem bedürfnisorientierten Blick auf das Kind und einem reflektierten, kritischen Umgang mit gesellschaftlichen Geschlechterstereotypen dafür bereits wichtige Voraussetzungen erfüllen. Eine prinzipielle Offenheit für Themen der sexuellen und geschlechtlichen Vielfalt scheint gegeben, aber es fehlen ein umfassendes fachliches Wissen und ein geschulter Blick auf entsprechende Aspekte. Auch die Gestaltung von Erziehungspartnerschaften erweist sich im Umgang mit sexueller und geschlechtlicher Vielfalt als schwierig. Chancen für eine Professionalisierung liegen dabei aus Sicht der Fachkräfte in einer Erweiterung des Angebots an Aus- und Fortbildungsinhalten, stärker aber noch im Ausbau der Angebote spezifischer Beratungsstellen, die dem Wunsch der Fachkräfte nach einer bedarfsorientierten, flexiblen Unterstützung vor Ort gerecht werden.
Die Arbeit bietet interessante Erkenntnisse für Mitarbeiter_innen in Beratungsstellen, frühpädagogischen Fachberatungen und pädagogischen Ausbildungsstätten wie Fach- und Hochschulen.
Die empirische Arbeit untersucht die Validität von Projektarbeit (die einem Projektpädagogik-Ansatz folgt) in auswählten Französischklassen der Mittelstufe des öffentlichen griechischen Schulwesens. Es wird von der Annahme ausgegangen, dass der Lerner in der Projektklasse seine sprachliche Fähigkeiten und Fertigkeiten qualitativ besser aufbauen kann als der in der Vergleichsklasse ohne Projektarbeit. Wir haben dabei quantitativ die Entwicklung der allgemeinen Sprachkompetenz in ihren verschiedenen Fertigkeiten zwischen den Testklassen (n = 102 Lerner) und den Vergleichsklassen (n = 94) verglichen. (Beide haben ein vergleichbares sozio-professionelles Profil.) Die Untersuchung lief über zwei Jahre. Sie wertete quantitativ (Sprachtests, Fragebögen zu den Repräsentationen) und qualitativ (Interviews) aus. Die subjektiven Daten (Fragebögen, Interviews) wurden mit den objektiven Ergebnissen korreliert. Die Ergebnisse legen nahe, dass die Projektpädagogik auswählten Französischklassen der Mittelstufe des öffentlichen griechischen Schulwesens bessere Ergebnisse im kognitiven, als auch im sozio-affektiven Bereich zeitigt als in den Vergleichsklassen. So sind die mündlichen Fertigkeiten der Lerner der Projektklassen signifikativ höher als die der Vergleichsklassen. Die schriftliche Fertigkeiten sind nicht signifikativ höher als die der Vergleichsklassen. Das Interesse für den Unterrichts ist in den Versuchsklassen signifikativ höher. Dies betrifft auch die persönlichkeitsbezogene Kompetenz und die Sozialkompetenz: gegenseitiges Helfen, Kreativität, Verantwortungsbewusstsein und das Selbstvertrauen. Diese Ergebnisse spiegeln die (bisher kaum empirisch fundierte) Diskussion in der Fachwissenschaft wieder, abgesehen von einigen, nicht nachgewiesenen Einschränkungen zu besseren kognitiven Leistungen im Rahmen der Projektpädagogik. Durdch den verstärkten Einsatz neuer Technologien, aber auch durch die neuen Rahmenbedingungen, die durch den Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen für Sprachen bereitgestellt werden, ist anzunehmen, dass sich die Projektpädagogik im Fremdsprachenunterricht (nicht nur in Griechenland) weiter entwickeln wird. Unsere Untersuchung versteht sich als einen Baustein in dieser Entwicklung.
In zahlreichen internationalen Studien wurden die Lernchancen, die Schulgärten bieten, nachgewiesen. Die Zahl der Schulgärten stagniert in Deutschland indes auf einem nur mäßig hohen Niveau und in den Bildungsplänen tauchen diese Lernorte gar nicht oder nur am Rande auf. In der vorliegenden Studie wird am Beispiel von Baden-Württemberg flächendeckend die Verbreitung, Ausstattung und Nutzung von Schulgärten untersucht, um Ansatzpunkte für eine Förderung von Schulgärten sowie für die Fortbildung der Lehrenden zu identifizieren. Hierzu wurden alle in Baden-Württemberg vorhandenen allgemeinbildenden Schulen zu ihren Schulgartenaktivitäten befragt. Insgesamt 16% der Schulen (N=588) haben an der Befragung teilgenommen. Die Ergebnisse zeigen, dass 55% der teilnehmenden Schulen einen Schulgarten besaßen, 26% länger als 10 Jahre, 17% zwischen 3 und 10 Jahren. Nach der Bedeutung ihrer Ziele befragt, nannten Lehrpersonen besonders die Übernahme von Verantwortung durch die Schüler*innen, kooperatives Arbeiten (soziale Ziele) sowie das Erlernen elementarer Techniken der Pflanzenkultur. Naturwissenschaftliches Arbeiten und BNE stehen hingegen bei den von den Lehrer*innen genannten Zielen nicht an erster Stelle, obwohl Studien die Wirksamkeit von Schulgärten für diese Bereiche vielfach belegt haben. Als wichtigste Faktoren für das Gelingen von Schulgartenarbeit wurden das Schülerinteresse, das eigene Wissen und die zur Verfügung stehende Zeit eingeschätzt. Aus den Ergebnissen lassen sich Schlussfolgerungen für die administrative, inhaltliche und praktische Förderung von Schulgärten ableiten, insbesondere für den Bereich der Lehrer*innenfortbildung. Daneben ergeben sich Anknüpfungspunkte für weitere empirische Wirkungs- und Evaluationsstudien.
Literarische Kompetenz
(2022)
Digitale Medien gehören für viele Schülerinnen und Schüler zum Alltag und dürfen daher auch im Literaturunterricht nicht unberücksichtigt bleiben. Doch wie kann das Potenzial digitaler Medien für den Literaturunterricht genutzt werden?
Die Autorin legt in einem ersten, theoretischen Teil das Konstrukt der literarischen Kompetenz sowie Qualitätsmerkmale guter Aufgaben dar und überträgt diese auf digitale Medien. Im zweiten, praktischen Teil wird anhand des Kurzfilms ‘Der Vogelschreck’ aufgezeigt, wie Teilaspekte der literarischen Kompetenz in einem digital orientierten Literaturunterricht erworben werden können.
Plurilingual Approaches to Spatial Education – Perspectives of Primary Schools in the German Context
(2016)
‘Plurilingual Approaches to Spatial Education – Perspectives of Primary Schools in the German Context’ is a theory-based didactic study which centers on the role of migratory languages in primary geography education. Hereby, theories of space, concept development, and plurilingualism are discussed while migratory languages are recognized and actively applied in the content-based teaching of primary geography classes. A language-sensitive approach to plurilingual concept development processes is fostered in spatial education.
The paper can be divided into three parts: Firstly, established theories on space, language, and plurilingualism are constituted. Highlighting possible interlinkages, a symbiosis of the different fields is developed for the educational context. Secondly, a didactical model is derived in order to be able to apply theory guided discussions to daily educational practices. Thereby, the approach of Content and Language Integrated Learning (CLIL) is incorporated into the model. Subsequently, the newly generated didactic model is intensively discussed in all its complexity. In relationship to the model, an exemplary CLIL learning sequence is developed. Thirdly, this best-practice learning sequence is implemented in the field of primary school education in Germany. This process is accompanied by scientific research in order to gain insights into the concept development processes of eight-year-old learners. Here, development is understood as emergence rather then progression. Significant concept development processes as well as the core concept are retrieved through the application of the Grounded Theory Methodology (GTM). The paper closes with a critical discussion on the relevance of meaning-making processes in plurilingual spatial education and their prospects in the realm of geography didactics.
Key words: Space, Plurilingualism, Concept Development, CLIL, Grounded Theory Methodology, Plurilingual Spatial Education