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Der EdTech-Index (ETX)
(2023)
Der Megatrend Digitalisierung hat sowohl den Bildungsbereich als auch die Arbeitswelt verändert. Bildungseinrichtungen wie z.B. Schulen stehen vor der Herausforderung, mit digitalen Arbeitsformen und auch Lern- und Lehrangeboten umzugehen. Bildungstechnologie (Educational Technologie oder kurz EdTech) wird dabei als Chance wahrgenommen, die sowohl die digitalen als auch die domänenspezifischen Kompetenzen der Lernenden fördern können.
Gerade im Bereich der Beruflichen Orientierung sind unüberschaubar viele digitale Bildungsangebote im EdTech-Bereich entstanden. Diese Angebote unterliegen oft keiner Qualitätssicherung bzw. wissenschaftsorientierten Begründung. Aus diesem Grund ist es erforderlich, dass Maßnahmen der digitalen Beruflichen Orientierung gesichtet, systematisiert sowie anhand von Qualitätskriterien beurteilt werden. Der Beitrag gibt einen Überblick über den Bildungstechnologiemarkt sowie ein Verständnis von adäquaten Qualitätsmerkmalen, die bei einer Bewertung eines digitalen Bildungsangebotes herangezogen werden können. Er geht der Frage nach, nach welchen Qualitätskriterien die Bildungstechnologie (EdTech) im Bereich der Beruflichen Orientierung beurteilt werden kann.
Berufliche Orientierung ist gegenwärtig durch den Megatrend Digitalisierung geprägt. So zeigt sich, dass in der Beruflichen Orientierung zahlreiche digitale Angebote und Maßnahmen entwickelt wurden. Die Fülle dieser Angebote gleicht einem undurchschaubaren Labyrinth, sowohl Lehrkräfte als auch Schüler:innen fühlen sich bei der Auswahl geeigneter Maßnahmen überfordert. Daneben schreitet die Entwicklung der Arbeitswelt 4.0 voran und erfordert Veränderungsprozesse in den beruflichen Arbeitsanforderungen, die Spezialisierungswissen und digitalisierungsbezogene Kompetenzen bedingen. Um den Veränderungsprozessen zu begegnen, gewinnen neben Kompetenzen der Beruflichen Orientierung digitalisierungsbezogene Kompetenzen an Bedeutung. Sowohl in der Beruflichen Orientierung als auch in der digitalen Bildung liegen bereits Kompetenzmodelle vor, die auf einen systematischen Kompetenzaufbau von Lernenden zielen. Digitale Berufsorientierungskompetenzen werden bisher nur in Bezug auf Einzelaspekte thematisiert, wie z. B. die Nutzung des Internets oder des Berufswahlpasses. Der Beitrag geht der Frage nach, welche Kompetenzen für die Berufliche Orientierung in einer digitalen Welt formuliert und gefördert werden können, damit Jugendliche systematisch sowohl auf die Berufs- und Arbeitswelt 4.0 vorbereitet werden als auch mit digitalen Maßnahmen der Beruflichen Orientierung kompetent umgehen können.
Vorstellungen zu(r) Technik
(2023)
Erfahrungen und Vorstellungen zu(r) Technik werden von Laien zumeist vor dem Hintergrund damit einhergehender Bilder und Begriffe reflektiert. Diese erscheinen im Hinblick auf Lehrpersonen der Primarstufe, welche sich vielfach als Generalist:innen verstehen insofern von Bedeutung, da sie im Kontext technikbezogenen Unterrichts als zunehmend implizit und gleichzeitig handlungsleitende Wissensbestände betrachtet werden können.
Die vorliegende Arbeit widmet sich diesem Aspekt und nimmt dabei eine praxeologisch wissenssoziologische Perspektive ein. Kern der damit verbundenen qualitativ-empirischen Studie bilden narrativ fundierte Interviews (n=8) mit Lehrpersonen an österreichischen Grundschulen.
In einer sich daran anschließenden differenzierten dokumentarischen Interpretation konnten wesentliche Orientierungen, mit Blick auf die Biografie, Berufsbiografie und Sozialisation, rekonstruiert werden.
In einer Generalisierung der Ergebnisse, die neben der Falldarstellung und Kontrastierung, insbesondere eine Typenbildung berücksichtigte konnte gezeigt werden, dass Technik insbesondere als ein Spannungsverhältnis von ‚technikzugewandt und technikabgewandt‘ wahrgenommen wird.
Hieraus ergeben sich sowohl für die konkrete Unterrichtspraxis als auch im Hinblick auf eine zukünftige Lehrer:innenbildung weitreichende Impulse.
Pollution through anthropogenic activities is a major threat for freshwater ecosystems. Metals are a relevant group of contaminants that affect aquatic organisms, communities, and ecosystems. This thesis aims at examining the effects of metal pollution across different levels of biological organisation in the anthropogenically degraded environment of the German River Rhine system and at discussing the role of the freshwater snail Theodoxus fluviatilis as an indicator organism. A field investigation to detect the effects of metal pollution at the macroinvertebrate community level in the River Rhine system shows that the measured metals are less relevant than geogenic originated factors at the sampling sites (paper 1). Additionally, the community structure is strongly characterised by a separation of non-native taxa in the River Rhine and native taxa in its tributaries. This indicates that the occurrence of invasive species could possibly be a factor structuring the macroinvertebrate community to such a high extent that the effects of other stressors are masked. Regarding the effects of metal pollution on the population, organism, and physiological level of the Danubian form of T. fluviatilis in the River Rhine, only the metal chromium affects the snail specimens negatively (paper 2). As the Danubian T. fluviatilis seems to be able to cope with the partly high concentrations of copper and zinc at the sampling sites, its suitability as an indicator for metal pollution is questionable. However, in the practice of Rhine monitoring, a distinction between the two occurring, phylogenetically different forms of T. fluviatilis is not made, though the original, native indicator has been replaced by the presumably more tolerant non-native Danubian form. An intraspecific variability in T. fluviatilis is assumed, for what first indications are found regarding differences in the infection of the two forms with parasitic trematodes (paper 3). The investigations about a possible intraspecific variability have to be complemented by comparative laboratory analyses, for which purpose an experiment with the two forms of T. fluviatilis is developed (paper 4). The results of this thesis show that investigations about the effects of pollutants in ecosystems should encompass a variety of responses across different levels of biological organisation, as well as the co-occurrence and interaction of various abiotic and biological stressors. Further, a possible intraspecific variability in the indicator organism T. fluviatilis has to be included in the monitoring strategies and ecological assessment of the anthropogenically degraded River Rhine system.
Eine qualitative Untersuchung von Videodaten anhand eines speziell entwickelten Feinanalyseinstruments zeigte, welche Grundbedingungen und Zusammenhänge im Theaterspielen mit Menschen mit Demenz relevant sind. Auf Basis des Erweiterten Listening Guide (ELG) konnten ästhetische Momente in den theaterpädagogischen Interventionen des Forschungsprojekts TiP.De - Theater in der Pflege von Menschen mit Demenz erfasst werden. Ästhetische Momente im Theaterspielen lassen sich als Phänomene der Wahrnehmung beschreiben. Ihre Qualität zeigt sich an der Vielfalt der ausgelösten sinnlichen Empfindungen. Sie gelten als Zeichen für Resonanz im gemeinsamen Theaterspielen von Menschen mit Demenz, Spielleitung und Spielbegleitung. In einem Wechsel zwischen Theaterspielen und Nicht-Theaterspielen und im Agieren in asynchronen Zeitstrukturen entfalten sich neue Dimensionen theatralen Handelns. Grundbedingung für gelingendes Theaterspielen mit Menschen mit Demenz ist ihr Vermögen, implizites Wissen und Erfahrungen zu verkörpern und sich damit ihres präreflexiven Selbsts zu versichern. Improvisierendes Handeln, impulsive Äußerungen zum eigenen und zum Handeln anderer begünstigen die spielerischen Prozesse. Für Spielleitung und Spielbegleitung gilt es, eine gesteigerte Aufmerksamkeit auf körperliche Nähe und nonverbale Ausdrucksweisen zu legen. Affirmationen und Lachen sind in diesem Kontext als Verständigungsformen über Fiktion und Realität des Theaterspielens anzusehen.
PHKA kompakt 2022/23
(2023)
Bei den Zahlen für das Akademische Jahr 2022/23 stechen einige hervor. Die Drittmitteleinnahmen sind gegenüber dem Vorjahr um 47,6 Prozent gestiegen. Ebenfalls ein, wenn auch immer noch steigerungsfähiges, Allzeithoch zeigt sich bei den Promotionen. Angesichts des Lehrermangels, der derzeit die Bildungspolitik bestimmt, ist besonders hervorzuheben, dass alle Studienplätze im Lehramt besetzt werden konnten und bei den Gesamtstudierendenzahlen ein Zuwachs erfolgte.
Dass das Lehramtsstudium weiterhin attraktiv ist, verdeutlicht das im Herbst 2023 abgeschlossene Zulassungsverfahren. Die Pädagogische Hochschule Karlsruhe (PHKA) verzeichnet zum Wintersemester 2023/24 einen deutlichen Zuwachs an Bewerberinnen und Bewerbern um Studienplätze für das Lehramt Grundschule und für das Lehramt Sekundarstufe I. Für den Bachelorstudiengang Lehramt Grundschule beträgt das Plus an Bewerbungen 20 Prozent im Vergleich zum Wintersemester 2022/23, für den Bachelorstudiengang Lehramt Sekundarstufe I 18 Prozent. Auch die Zulassungszahlen bestätigten diesen positiven Trend. Ähnlich gute Zahlen finden sich beim Bachelorstudiengang Kindheitspädagogik.
Der in diesem Manual beschriebene digitale Motoriktest DigiMot würde ohne die Ereignisse mit dem Ausbruch der Infektionskrankheit COVID-19 im Jahr 2020 und den damit verbundenen Auswirkungen nicht existieren. Wie so vieles während der Pandemie war auch die Erfassung der motorischen Leistungsfähigkeit aufgrund der Kontaktbeschränkungen unmöglich. Die Krise hat den Denkanstoß gegeben, über andere Wege und Möglichkeiten der Erfassung der motorischen Leistungsfähigkeit nachzudenken. Eine digitale Messumgebung ist nicht nur aufgrund der „Pandemietauglichkeit“ eine Alternative. Sie birgt die Chance, weit entfernte Zielgruppen per Videomeeting zu erreichen und zu testen. Gleichwohl ist festzustellen, dass der hier vorgestellte digitale Motoriktest nicht alle Dimensionen der motorischen Leistungsfähigkeit differenziert erhebt. Der DigiMot-test wurde entwickelt auf Basis von vier häufig genutzten validierten Testaufgaben des MoMo Testprofils: Seitliches Hin- und Herspingen, Sit-ups, Liegestütz, Rumpfbeuge.
Der Motoriktest DigiMot wird in Deutschland bevölkerungsbezogen im Rahmen der COMO-Studie eingesetzt, einer Studie zu den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf die physische und die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland (2023-2026).
Lehrpersonenvorstellungen rücken zunehmend in den Forschungsfokus der Bildungswissenschaften und Fachdidaktiken. Vorstellungen umfassen kognitive und emotionale Komponenten und wirken auf die Wahrnehmung und das Handeln von Lehrpersonen (vgl. Krey 2012). Vorstellungen sind daher ein fester Bestandteil in Kompetenzmodellierungen zur Professionalität von Lehrpersonen (vgl. Baumert et al. 2011). Die Beachtung lehrpersonenseitiger Vorstellungen ist folglich bedeutsam für das Bestreben, aktuellere fachdidaktische Ansätze und andere Neuerung in der Unterrichtspraxis zu verankern, wie sie in den letzten Jahren in der Grammatikdidaktik konzipiert wurden (vgl. z. B. Hochstadt 2015, Myhill et al. 2013).
Dies gibt Anlass zur Frage, über welche Vorstellungen Lehrpersonen weiterführender Schulformen bezüglich des Grammatikunterrichts verfügen. Bislang gibt es nur wenige Studien, die die Vorstellungen von Lehrpersonen zum Grammatikunterricht systematisieren, insbesondere deutschsprachige Studien sind rar. Dieses Desiderat wird im Rahmen der vorliegenden Studie angegangen. Untersucht wird, welche Vorstellungen sich bei Lehrpersonen bezüglich des Lehrens und Lernens von Grammatik allgemein zeigen, welche Vorstellungen über Probleme und Herausforderungen des Lehrens und Lernens Lehrpersonen entwickeln und mit welchen Maßnahmen die Lehrpersonen gedenken, diesen Problemen und Herausforderungen begegnen zu können. Die vorliegende Arbeit nähert sich dem Forschungsgegenstand anhand des Führens leitfadengestützter Einzelinterviews (n = 28). Die Studie fokussiert sich dabei auf Lehrpersonen nicht-gymnasialer Schularten der Sekundarstufe I in Baden-Württemberg. Ziel des Forschungsvorhabens ist eine Systematisierung der Vorstellungen, die als Grundlage für die Konzeption von Weiterbildungsmaßnahmen bezüglich der Grammatikvermittlung dienen kann.
Insgesamt zeigt sich, dass die Vorstellungen der Lehrpersonen auf verschiedenen Ebenen bzw. Dimensionen anzusiedeln sind, die sich wechselseitig beeinflussen. Die Systematisierung der Lehrpersonenvorstellungen ermöglicht die Konzeption eines sog. „Filtermodells“, welches herangezogen werden kann, um bei der Konzeption von Weiterbildungsmaßnahmen gezielt an verschiedenen Vorstellungssystemen anzusetzen.
Die Auswertungs- und Interviewdateien sind in der Originalfassung im Anhang, jedoch nicht in dieser veröffentlichten Arbeit enthalten.
Die vorliegende Dissertationsschrift zur Erlangung des Grades eines Doktors der Philosophie wurde im März 2021 eingereicht. Sie entstand aus dem Bedürfnis heraus, die sorgfältige (Re-)Lektüre kultur- und literaturtheoretischer Texte mit einer dezidierten Ideologiekritik zu verbinden. Sie ist daher als Beitrag zu einer umfassenden kapitalismuskritischen Debatte zu verstehen. Entgegen den Erwartungen, die der Titel der Studie zu wecken vermag, liegt der Fokus der nachfolgenden Überlegungen weniger auf dem literarischen Gegenstand selbst als vielmehr auf dem Subjekt, das über diesen Gegenstand spricht. Genauer: Es geht um die unsichtbaren Zwänge, denen das Subjekt in seinem Sprechen über Literatur unterliegt. In den Blick gerät die spezifische Praxis des Literaturunterrichts, die wesentlich dazu beiträgt, eine bestimmte Form des Sprechens über Literatur zu (re-)produzieren und zu habitualisieren. Naturgemäß wird die Studie dabei auch literaturdidaktische Fragestellungen streifen, sie versucht sich den Verwertungszusammenhängen der Literaturdidaktik allerdings dadurch zu entziehen, dass sie vornehmlich auf Texte und Begriffe aus scheinbar ganz anderen Bereichen Bezug nimmt. In diesem Sinne ist die vorliegende Arbeit auch weit mehr als eine Kritik an der kompetenztheoretischen und standardbasierten Ausrichtung des Deutschunterrichts und am Machbarkeitsdenken der Fachdidaktik. Es soll gezeigt werden, dass der Literaturunterricht ein Ort ist, an dem sich verschiedene Machtverhältnisses kreuzen, überlagern und überschneiden und an dem eine spezifische Form des Subjektseins hervorgebracht wird, die mit den Dogmen der neoliberalen Ideologie kompatibel ist. Damit soll nicht gesagt werden, dass diese Form des Subjektseins im Literaturunterricht unbedingt bewusst und gezielt angestrebt wird – es wird wohl kaum eine Lehrkraft behaupten, dass im Umgang mit Literatur Fragen der Verwertbarkeit, der Optimierung und der Nutzenmaximierung an erster Stelle stehen sollten. Die Studie will jedoch darauf aufmerksam machen, dass Schule eben kein machtfreier Raum ist und dass auch die Fachdidaktik in pädagogisch-politisch-ökonomische Strukturen eingebunden ist.
Seit dem Bildungsplan von 2004 sind Projekte fest im Bildungsplan verankert. Durch diese Möglichkeit, sollen die Selbstständigkeit und das selbstgesteuerte Lernen bei den Lernenden gefördert und entwickelt werden. In der vorliegenden Arbeit wird die Wirksamkeit der PROGRESS-Methode (PROjektGRuppen Entdecken Selbstverantwortlich und Selbstgesteuert – Traub, 2012), die dabei helfen soll, Projektunterricht schrittweise anzubahnen, untersucht.
In zwei eigens dafür konzipierten ein- und zweijährigen regionalen Lehrer:innenfortbildungen wurde die PROGRESS-Methode den Lehrpersonen an jeweils sieben Präsenztagen vermittelt. Beide Lehrer:innenfortbildungen wurden mit einem Mixed-Methods-Design evaluiert, um herauszufinden, inwiefern die PROGRESS-Methode selbstgesteuertes Lernen bei der Durchführung der Projektprüfung unterstützt. Dadurch konnte der Forschungsgegenstand aus unterschiedlichen Perspektiven – der Schüler:innen-, der Lehrer:innen- und der Beobachter:innenseite – beleuchtet werden.
Zur Erhebung der Schüler:innenperspektive wurde ein Fragebogen zum selbstgesteuerten Lernen eingesetzt. Qualitative Interviews wurden im Anschluss an die Prüfung mit ausgewählten Lernenden zum selbstgesteuerten Lernen und der Projektprüfung durchgeführt. Während der Vorbereitung und Durchführung der Projektprüfung wurden die Lernenden beobachtete, was mit Hilfe der MFB dokumentiert wurde. Die Lehrer:innenperspektive wurde mit Lehrer:innenfragebogen zum selbstgesteuerten Lernen und zum Projektunterricht erfasst. Um zu untersuchen, welche Lerninhalte im Unterricht umgesetzt worden sind, wurden diese mit PROGRESS-Tagebüchern erhoben und an jedem Präsenztag eine Gruppendiskussion zur Umsetzung der PROGRESS-Methode geführt. Ebenfalls wurden quantitativ Experteninterviews mit dem Lehrerinnentandem der Pilotklasse durchgeführt, um herauszufinden, welche Gründe die Lernenden dafür angeben, dass sie eine erfolgreiche Projektprüfung abgelegt haben.
Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass es den Lernenden mitunter schwerfällt, sich in Bezug auf das selbstgesteuerte Lernen selbst realistisch einzuschätzen. Im Lernprozess kommt es mitunter zu Stagnationen. Die Pilotklasse verzeichnet in Kombination mit einer erfolgreichen Projektprüfung einen Lernzuwachs. Eine SCHILF zur PROGRESS-Methode in Kombination mit Lerncoaching wäre eine gute Basis für eine praktikable Zukunftsvision des Projektunterrichts an Schulen.
Neue Technologien wie die Virtuelle Realität (VR) nehmen nicht zuletzt pandemiebedingt immer stärkeren Einzug in die Hochschullehre, auch in Studiengängen im Gesundheitsbereich. Im Projekt „Digitale und Virtuell unterstützte Fallarbeit in den Gesundheitsberufen“ (DiViFaG) werden in einem interprofessionellen Projektteam VR-gestützte fallbasierte Lehr-/Lernszenarien für die Hochschulbildung im Gesundheitsbereich entwickelt, erprobt und evaluiert. Es hat sich gezeigt, dass bei Lehrenden teils technische Hürden im Einsatz der Virtuellen Realität bestehen, sodass eine nachhaltige Implementierung nach der Erprobung ausbleiben kann. Dieses nimmt der Workshop „Virtual Reality in den Gesundheitsberufen“ zum Anlass, um durch Einblicke in die technische und didaktische Gestaltung des Szenarios Pflegespezifische Versorgung chronisch kranker Menschen mit einem Kolostoma, Hürden abzubauen und eine nachhaltige Implementierung durch die OER zur Verfügung gestellten Szenarien zu befördern.
Die offene Lernplattform ZUM Deutsch Lernen bietet frei nutzbare Bildungsinhalte (OER) und richtet sich an Lehrende und Lernende im Bereich Deutsch als Fremdsprache (DaF) und als Zweitsprache (DaZ) auf den Niveaustufen A1 bis C2. Wie genau die Internetseite funktioniert und was alles möglich ist, das erläutert Kirst detailliert in seinem Artikel. Neben Aspekten zur Nutzung der Lernplattform, werden auch die Inhalte kurz dargestellt: Die Handlungsfelder, das DaF-Glossar, etwas über Fortbildungen im Daz/DaF-Bereich, die Vorstellung der Methoden- und Spielekiste, der Lernpfade und der Grammatik-Kiste, eine Erläuterung, wie Inhalte aus ZUM Deutsch Lernen konkret in Lehr- und Lernsituationen verwendet werden können (FIT in Deutsch) und einen Einblick in die interaktiven Übungen, auf die verwiesen wird.
Literarische Kompetenz
(2022)
Digitale Medien gehören für viele Schülerinnen und Schüler zum Alltag und dürfen daher auch im Literaturunterricht nicht unberücksichtigt bleiben. Doch wie kann das Potenzial digitaler Medien für den Literaturunterricht genutzt werden?
Die Autorin legt in einem ersten, theoretischen Teil das Konstrukt der literarischen Kompetenz sowie Qualitätsmerkmale guter Aufgaben dar und überträgt diese auf digitale Medien. Im zweiten, praktischen Teil wird anhand des Kurzfilms ‘Der Vogelschreck’ aufgezeigt, wie Teilaspekte der literarischen Kompetenz in einem digital orientierten Literaturunterricht erworben werden können.
WirLernenOnline ist eine freie und kostenlose Bildungsplattform, die digitale Bildungsangebote bündelt und im Netz anbietet. Das Ziel ist es, als eine Art Suchmaschine Lehrenden, Lernenden und Eltern eine Unterstützung zu bieten, passende Inhalte, Methoden und Werkzeuge für den Unterricht zu finden. Ein weiteres Ziel von WirLernenOnline ist, eine Community ins Leben zu rufen, in der freie Bildungsmaterialien ausgetauscht werden können. Neff stellt nach einem generellen Überblick über die Plattform die Missionen von WirLernenOnline detailliert dar und gibt anschließend einen Ausblick, wie sich das Konzept weiterentwickeln wird.
WebQuests
(2022)
In der heutigen Informationsgesellschaft ist die Nutzung des Internets oft eine Selbstverständlichkeit, die jedoch auch Herausforderungen birgt. In diesem Beitrag stellen die Autorinnen die Möglichkeit hervor, Lernende mithilfe von WebQuests an die internetbasierte Recherche heranzuführen. Dabei werden zunächst Merkmale von WebQuests vorgestellt, bevor Anforderungen von Rechercheaufgaben betrachtet und jeweils unterstützende Maßnahmen aufgezeigt werden.
Lesar-Dolenc zeigt auf, wie mithilfe von eigen erstellten Videolektionen in PowerPoint ein motivierender und auf die eigene Klasse angepasster Online-Unterricht gestaltet werden kann. In dem Beitrag werden praktische Erläuterungen zum Verkürzen von Links und Hinweise zu Video-, Audio- und Fotomaterial gegeben. Außerdem zeigt Lesar-Dolenc auf, wie interaktive Übungen durch den Einbezug von Apps wie LearningApps, Wordwall, Edpuzzle, Live worksheets aussehen könnten. Weitere technische Hinweise zum Aufnehmen und Speichern der Videolektion folgen.
Kinderwelten – Peerkulturen
(2022)
Kinderwelten und Peerkulturen prägen sich als interne soziale Praktiken unter den spezifischen Bedingungen der jeweiligen Gruppe aus. Diesem Phänomen geht die vorliegende Studie in mehreren Analyseebenen nach. Einer theoretischen Kontextualisierung vor Theoremen der Kindheitsforschung und zentraler Begriffe wie Agency, Doing Generation und diskursanalytischer Ansätze schließt sich deren empirische Verifizierung an. Dabei folgen der anfänglichen Phase der teilnehmenden Beobachtungen und einer ersten Theoriebildung die differenzierte Analyse vor Parametern der Wissenssoziologie sowie vor dem Hintergrund figurativer kulturell-sozialer wie auch individueller Verwobenheiten. Abschließend steht die Ebene der Kinder selbst im Fokus, indem Bilddokumente zum Thema "Meine Wunschschule" vor dem Hintergrund der Befunde diskutiert und interpretiert werden.
Die Arbeit versteht sich als ein Beitrag zur didaktischen Gestaltung der Schuleingangsstufe aus der Perspektive der Kinder und lotet zugleich pädagogische Handlungsspielräume innerhalb der institutionellen schulischen Rahmenbedingungen aus.
Die Debatte um gendergerechte Sprache zeigt, dass wir uns als Gesellschaft bewusster darüber werden, dass Sprache Macht ist und somit beeinflusst, wen wir integrieren und wen wir ausschließen. Diese Arbeit spinnt diesen Gedanken weiter und überträgt ihn auf die Kunstwissenschaft.
Dies geschieht, indem Attribute und Zuschreibungen, die in der Gesellschaft im Bezug auf Weiblichkeit als gültig angesehen werden, auf ihren Ursprung untersucht werden. Im Zuge des intersektionalen Ansatzes der Arbeit wird dabei auch auf intersektional differente Semiotiken eingegangen. Weiblichkeit wird also auch unter dem Blickwinkel potenzieller Mehrfachdiskriminierungen wie Rassifizierung, Klasse und körperbezogenen Diskriminierungsformen untersucht.
Im Anschluss zieht die Arbeit Querverbindungen in die Kunst und untersucht Weiblichkeitsdarstellungen auf die zuvor erarbeiteten diskriminierenden Semiotiken.
In Folge dessen können Schlüsse für die Kunstpädagogik und den Umgang mit den durch die Kunst reproduzierten Diskriminierungen im Unterricht gezogen werden. Die Arbeit ist mit dem Genderforschungspreis der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe 2022 ausgezeichnet worden.