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Die vorliegende Arbeit untersucht die Wirkung von Ernährungs- und Verbraucherbildung in Schulen durch außerschulische Partner am Beispiel des Koch- und Bildungsprogramms Slow Mobil. Mit standardisierten Fragebögen wurden in einem Vor-Nachtest 218 Schüler*innen an Karlsruher Grundschulen, deren Lehrer*innen (N=10) und Eltern (N=123) sowie das Slow Mobil-Team (N=11) befragt.
Nach der Teilnahme am Slow Mobil Programm zeigten die Schüler*innen ein größeres Interesse an Gemüse und Kochen; lernten neue Gemüsesorten kennen und veränderten ihr Essverhalten zu Hause; das Selbstvertrauen und die Selbständigkeit der Schüler*innen wurden dahingehend gestärkt, dass sie vermehrt zu Hause beim Kochen halfen. Lehrer*innen und Eltern bewerteten das Programm und Engagement äußerst positiv und konnten es in die EVIS einbinden. Aus den Ergebnissen konnten Schlussfolgerungen für die außerschulischen Partner der EVIS gezogen werden.
In Deutschland gibt es bisher wenig Bewusstsein für die deutsche Kolonialgeschichte oder die verbreitete Auffassung, Deutschland sei – beispielsweise im Gegensatz zu Frankreich oder Großbritannien – eine „unbelastete“ Kolonialmacht gewesen (Zeller 2017).
Diese Arbeit versucht aufzuzeigen, welche kolonialen und kolonialrevisionistischen Auseinandersetzungen in Karlsruhe stattgefunden haben und damit die deutsche Kolonialgeschichte in einem lokalen Kontext beispielhaft zu verdeutlichen. Um diese Geschichte einem breiteren Publikum zugänglich zu machen, wurde eine Webseite erstellt, die unter dem Link https://geoges.ph-karlsruhe.de/wordpress/karlsruhe-postkolonial zu finden ist. Die vorliegende Arbeit beschreibt die Erstellung der Webseite, alle weiteren Inhalte sind auch auf der Webseite selbst zu finden. Dabei wird folgenden Fragen nachgegangen: Wo sind Orte der Erinnerung an Personen, die eine Rolle im (deutschen) Kolonialismus gespielt haben? Welches sind Orte, an denen koloniales Wissen (re-)produziert wurde, beispielsweise Universitäten, Museen etc. Welche Stadtpersönlichkeiten haben sich für die koloniale Sache eingesetzt? Welche Wirtschaftszweige in Karlsruhe haben von der Kolonisierung profitiert? Wo gab es eine Auseinandersetzung mit diesen Diskursen?
Der Titel „Karlsruhe postkolonial“ müsste dabei eigentlich mit einem Fragezeichen versehen werden („Karlsruhe postkolonial?“). Eine erste Anregung der Auseinandersetzung mit der Geschichte der Stadt hilft sicherlich dabei, den Kolonialismus und eventuell auch koloniale Sichtweisen zu erkennen und zu überwinden. Letztendlich kann dies aber nur ein Anstoß sein für eine viel tiefer gehende Auseinandersetzung mit rassistischen Denkmusten, Darstellungen und Handlungen gegenüber Menschen, die noch immer als „die Anderen“ dargestellt werden.
Aufgrund der bisher wenig erfolgten Aufarbeitung der Berichterstattung über den Maji-Maji-Krieg in der Karlsruher Zeitungslandschaft wurde der Forschungsfrage „Wie berichtete die Karlsruher Zeitung über den Maji-Maji-Krieg?“ nachgegangen. Hierfür wurden eine quantitative und eine qualitative Untersuchung der Zeitungsberichte der Jahre 1905 bis 1906 und Protokolle des Deutschen Reichstags durchgeführt. Festgehalten werden kann, dass die Berichterstattung über den Maji-Maji-Krieg einen regierungstreuen Charakter hatte. Der Widerstand sollte als Kampf der „unzivilisierten“ Gesellschaft gegen die, mit der Kolonisation vordringende, „Kultur“ angesehen werden. Der auslösende Mechanismus ist im „Prozess sozialer Kategorisierung“ (Tajfel u. a. 1971) und der zugrunde liegenden „kognitiven Dissonanz“ (Festinger 1957) zu suchen, durch welche das Kolonialsystem legitimiert und die Kriegsgeschehnisse als Folge der Diskrepanz zwischen kolonialen Überzeugungen und realen Geschehnissen verharmlost wurden. Der koloniale Rassismus kann folglich als Versuch der Aufrechterhaltung der eigenen sozialen Realität gewertet werden, während die Diskrepanz zwischen Berichterstattung und tatsächlichen Ereignissen die allgemeine Widersprüchlichkeit des Kolonialismus deutlich macht.