Refine
Year of publication
- 2021 (15) (remove)
Document Type
- Doctoral Thesis (7)
- Bachelor Thesis (3)
- Master's Thesis (2)
- Part of Periodical (2)
- Article (1)
Language
- German (15) (remove)
Has Fulltext
- yes (15)
Keywords
- Bildung für nachhaltige Entwicklung (2)
- Deutschunterricht (2)
- Geschlecht (2)
- Grundschule (2)
- Technik (2)
- Technische Bildung (2)
- Akzeptanz (1)
- Anfangsunterricht (1)
- Antitrinitarier (1)
- Antitrinitarismus (1)
- Aufgabenstellung (1)
- Ausdauer und Anstrengung (1)
- Baden-Württemberg (1)
- Bildung (1)
- Bildung für nachhaltige Entwicklung / Unterrichtsfach (1)
- Bildungswirkungen (1)
- Biografieforschung (1)
- Ehrenamt (1)
- Engagement (1)
- Essstörung (1)
- Essstörungen (1)
- Fachwissen (1)
- Fassadenbegrünung (1)
- Fassadenbegrünungen (1)
- Gendersensibilität (1)
- Geschlechtliche Unterschiede (1)
- Gestaltungskompetenz (1)
- Humboldt, Wilhelm von (1)
- Internationaler Vergleich (1)
- Ivo, Hubert (1)
- Johannes Sylvanus (1)
- Karlsruhe (1)
- Kirchengeschichte (1)
- Kirchengeschichte 1500-1580 (1)
- Kurpfalz (1)
- Körperbild (1)
- Lehr-Lern-Forschung (1)
- Lehrkunstdidaktik (1)
- Lehrstück (1)
- Lesedidaktik (1)
- Lesenlernen (1)
- Lesesozialisation (1)
- Literarische Bildung (1)
- Literarisches Unterrichtsgespräch (1)
- Literaturunterricht (1)
- Mechanik (1)
- Mittelstufe (1)
- Motivation (1)
- Nachhaltigkeit (1)
- Narratives Interview (1)
- Partizipation (1)
- Physikunterricht (1)
- Psychologie (1)
- Schulbuchforschung (1)
- Schulgarten (1)
- Schulleistungsmessung (1)
- Schweiz (1)
- Sekundarstufe 1 (1)
- Sekundarstufe 2 (1)
- Selbstbestimmung (1)
- Selbstwirksamkeitsüberzeugung (1)
- Sexualität (1)
- Sharing Economy (1)
- Sozialisation (1)
- Spinner, Kaspar H. (1)
- Sprachliche Bildung (1)
- Sprachtheorie (1)
- Stadtgrün (1)
- Struktur (1)
- Sylvanus, Johannes (1)
- Systemkompetenz (1)
- Technikunterricht (1)
- Technisches Gestalten (1)
- Test (1)
- Trauma (1)
- Unterricht (1)
- Unterrichtsgespräch (1)
- Unterrichtsmethode (1)
- Vorlesegespräch (1)
- Vorlesen (1)
- Wagenschein, Martin (1)
- Weiterführende Schule (1)
- Wissen (1)
- Zweite Reformation (1)
- education for sustainable development (1)
- ehrenamtliches Engagement (1)
- facade grenning (1)
- foodsharing (1)
- kognitive Aktivierung (1)
- school garden (1)
- sustainability (1)
Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist es herauszufinden, ob und inwieweit sich ehrenamtlich Tätige im Rahmen ihres Ehrenamts bei der Initiative foodsharing weiterbilden und welche Kompetenzen sie während der Durchführung des Ehrenamts erwerben. Daraus resultiert die folgende Forschungsfrage: Welche Lern- und Bildungserfahrungen machen ehrenamtlich Tätige bei ihrem Engagement in der Initiative foodsharing und welche Auswirkungen haben diese Bildungserfahrungen auf die Ehrenamtlichen?
Um die Forschungsfrage zu beantworten, wurde eine qualitative Studie anhand von Leitfadeninterviews mit ehrenamtlich Engagierten durchgeführt. Die erhobenen Daten wurden transkribiert und mithilfe der Grounded Theory analysiert. Die aus den Interviews herausgearbeiteten Bildungserfahrungen und Kompetenzen wurden zur Interpretation mit theoretischen Grundlagen, wie beispielsweise der transformatorischen Bildungstheorie nach Hans-Christoph Koller, in Relation gesetzt.
Als Forschungsergebnisse konnten zum einen die Kompetenzen, die die Ehrenamtlichen durch ihr Engagement erlangt haben, herausgearbeitet und nach Kompetenztypen sortiert werden. Zum anderen zeigte sich, dass die Bildungserfahrungen aus informellen Lernkontexten, wie der des Ehrenamts, einen nachhaltigen Einfluss auf das Leben der Engagierten haben und zu deren Erweiterung des Erfahrungshorizonts führen. Ergänzend konnte in Zusammenhang mit der transformatorischen Bildungstheorie nachgewiesen werden, dass Bildungsprozesse nicht nur durch den Einfluss von Negativität entstehen, sondern auch aus einem positiven Kontext heraus resultieren können.
Um den ökologischen, sozialen und ökonomischen Herausforderungen einer ganzheitlich gedachten Nachhaltigkeit auf regionaler und globaler Ebene heute wie in Zukunft begegnen zu können, ist Bildung international als ein Schlüsselelement zur Erreichung einer nachhaltigen Entwicklung bestimmt worden. Seit nahezu 30 Jahren wird deshalb das Bildungskonzept der Bildung für eine nachhaltige Entwicklung (BNE) politisch verfolgt und von der Wissenschaft stets weiterentwickelt und adaptiert. Nachdem in Deutschland auf Bundesebene in der Vergangenheit einzelne Modellprogramme durchgeführt wurden, fand inzwischen seit 2016 eine Verankerung der BNE in den Bildungsplänen des Landes Baden-Württemberg als eine von sechs Leitperspektiven statt. Jedes Unterrichtsfach hat seinen spezifischen Beitrag zur Anbahnung der einzelnen Leitperspektiven zu leisten. Dem Fach Biologie wird in diesem Zusammenhang ein hervorgehobenes Potenzial zur Realisierung von BNE beigemessen. Insbesondere die an das Fach angelehnte Schulgartenarbeit rückte in letzter Zeit in den Mittelpunkt politischen und wissenschaftlichen Interesses.
Gegenstand der vorliegenden Arbeit ist die Verknüpfung des Lernorts Schulgarten mit einer BNE. Die im Sinne eines Mixed-Method-Ansatzes durchgeführte Fallstudie verfolgte drei wesentliche Ziele. Zunächst wurde in einem ersten Schritt das BNE-bezogene Lernpotenzial ermittelt, das Lehramtsstudierende mit ihrer eigenen Arbeit in einem Lerngarten verbinden. Ein weiterer Schwerpunkt lag auf dem Verständnis der angehenden Lehrkräfte von Nachhaltigkeit und der im Rahmen von BNE angestrebten Gestaltungskompetenz, welche die Studierenden später bei Schüler*innen gemäß dem Bildungsplan anbahnen sollen. Auf Grundlage der gewonnenen Erkenntnisse wurden anschließend forschungsgestützt Unterrichtseinheiten mit entsprechenden Materialien entwickelt, die die Realisierung von BNE im Rahmen von bzw. in Anlehnung an Schulgartenarbeit ermöglichen sollen. Abschließend wurde eine Auswahl dieser Materialien evaluiert.
Die Studierenden stimmten dem Lernpotenzial ausgewählter BNE-bezogener Kompetenzen bei der Arbeit im Lerngarten zwar zumeist (tendenziell) zu, allerdings erkannten sie nur vereinzelt die Möglichkeiten, die Schulgartenarbeit bietet, um globales Lernen zu realisieren oder generationenübergreifende Bezüge herzustellen. Dies sind jedoch wesentliche Grundgedanken der Gestaltungskompetenz. Durch die gezielte Materialentwicklung konnte die Wahrnehmung der Studierenden dahingegen verändert werden, dass sie mit der Schulgartenarbeit auch globales Denken verbanden. Hinsichtlich einzelner der zwölf Teilkompetenzen, die die Gestaltungskompetenz konkretisieren, zeigten sich bei den Studierenden Verständnisprobleme. Zudem wiesen viele Studierende kaum oder gar keine globalen und generationenübergreifenden Denkmuster auf. Demnach kann bei den angehenden Lehrkräften im Lerngarten von einem unvollständigen Verständnis der zu vermittelnden Gestaltungskompetenz ausgegangen werden. Des Weiteren wurden bei den Studierenden zahlreiche inhaltliche Überschneidungen im Verständnis der einzelnen Teilkompetenzen festgestellt. Offensichtlich sind diese nicht trennscharf abzugrenzen. Auf Grundlage der gewonnenen Erkenntnisse wurden zwei Ansätze erarbeitet, wie das Konstrukt der Gestaltungskompetenz im Rahmen von Schulgartenarbeit abgewandelt beibehalten und an die Studierenden herangetragen werden könnte.
Die vorliegende Studie kann ein Beitrag dazu liefern, die Praktikabilität der Gestaltungskompetenz mit ihren Teilkompetenzen für den Einsatz zum Beispiel in der Unterrichtsvorbereitung oder –durchführung von Schulgartenarbeit besser einschätzen zu können. Eine Übertragung der Ergebnisse auf andere schulische Lehr- und Lernarrangements ist anzunehmen, wurde in der vorliegenden Studie jedoch nicht überprüft. Ebenso konnte aufgezeigt werden, welche BNE-bezogenen Kompetenzen durch Schulgartenarbeit nach Einschätzung von Studierenden, die selbst im entsprechenden Lernsetting aktiv wurden, im Besonderen angebahnt werden können.
Technik vom Anfang denken
(2021)
Die Hinrichtung des evangelischen Theologen Johannes Sylvanus im Jahr 1572 wird in den gängigen Lexika damit begründet, dass er ketzerische antitrinitarische Lehren verbreitet habe. In dem Eröffnungskapitel der Arbeit, die einen Überblick über die Sylvanus-Literatur seit Lessing gibt, lassen sich für diese Sichtweise zahlreiche Belege finden. Allerdings ist es gerade Lessing, der schon sehr früh Zweifel an dieser Deutung äußert. Die untersuchten Autoren bieten einen je anders akzentuierten Blick auf die Causa Sylvanus, aber es ist unverkennbar, dass gerade ich der Epoche des Landesherrlichen Kirchenregiments die Untersuchungen geprägt sind von unerschütterlicher Loyalität gegenüber der Obrigkeit.
Insofern war es in einem zweiten Schritt wichtig, ein Analyse-Instrumentarium zu entwickeln, mit dem effektiv und ohne voreingenommene Parteinahme der „Fall Sylvanus“ theologisch, politisch und juristisch betrachtet werden konnte. Die Theorie von der „Zweiten Reformation“ nach Heinz Schilling eignete sich dafür bestens. Die Auseinandersetzung mit der Kritik an dieser Theorie hat diese Einschätzung gefestigt.
Zur Bestimmung der theologischen Position von Sylvanus wurde sein beruflicher Werdegang nachgezeichnet und die darin verwobene Entwicklung seines theologischen Denkens: Nach seinem Abschied aus der römischen Kirche, die durch seinen Weggang aus Würzburg dokumentiert wurde, wandte er sich – nach einer dreijährigen Episode im lutherischen Württemberg – zielstrebig der reformierten Glaubensrichtung zu, indem er sich von Kurfürst Friedrich III. 1563 in die Kurpfalz berufen ließ.
In der Arbeit werden die literarischen Auseinandersetzungen mit dem lutherischen Reformator, dem Straßburger Theologen Marbach, ausführlich referiert, zumal in diesen Texten die Theologie von Sylvanus deutlich erkennbar wird. Allerdings kommt es in dieser Kontroverse zu keiner Annäherung der Positionen. Eine wichtige Rolle in dieser Epoche der kurpfälzischen Geschichte spielt der Reichstag zu Augsburg von 1566. Dort gelang es dem Kurfürsten, seine stark reformiert geprägte Religionspolitik als vereinbar mit dem Augsburger Bekenntnis von 1555 durchzusetzen.
Innerhalb der kirchenpolitischen Situation in der Kurpfalz dominierte der Streit um die Kirchendisziplin für ein Jahrzehnt die Lage. Der Kurfürst hielt sich lange zurück, während die beiden Theologen-Parteien sich heftig bekämpften.
Am Rande des Reichstages zu Speyer 1570 entlud sich dieser Konflikt, als Briefe auftauchten, in denen Sylvanus und sein Vertrauter Neuser ihre Absicht bekundeten, nach Siebenbürgen auszuwandern, um dort – vermutlich in den antitrinitarisch geprägten Gemeinden – als Pfarrer Dienst zu tun. Dabei erwähnten sie auch, dass es in der Kurpfalz noch andere antitrinitarisch gesonnene Pfarrer gebe.
Aufgrund dieses Briefes wurde Sylvanus verhaftet. Seine Bereitschaft zum Widerruf, vermutlich durch Folter erzwungen, wurde vom Kurfürst und den meisten Theologen ignoriert. Ohne ein akzeptables Gerichtsverfahren wurde Sylvanus am 23.12.1572 in Heidelberg auf dem Marktplatz hingerichtet.
FWM – Ein Test zur Erhebung von Wissen in Mechanik für Schülerinnen und Schüler der Mittelstufe
(2021)
In Forschungsprojekten wird wiederholt Wissen in Mechanik – z. B. als Kontrollvariable – von Schülerinnen und Schülern der Mittelstufe erhoben. Dazu werden oft projektspezifische Tests entwickelt, die nicht in der Fachliteratur dokumentiert sind. Deshalb stellen wir einen Test zur ökonomischen Erhebung von Wissen aus Teilgebieten der Mechanik in der Mittelstufe vor, den FWM. Der aus 22 Items im Multiple-Choice Single-Select-Format bestehende Test kann in rund 20-25 Minuten bearbeitet werden. Wir stellen den Test sowie die Ergebnisse einer empirischen Erhebung mit 1532 Berliner Schülerinnen und Schülern aus der 8. und 9. Jahrgangsstufe vor. Die Ergebnisse zeigen, dass der Test in der Lage ist, Teilbereiche des heterogenen Konstrukts Wissen in Mechanik mit einer zufriedenstellenden Reliabilität zu erfassen. Eine Rasch-Analyse deutet zudem auf die Homogenität der Items hin. Mit diesem Beitrag möchten wir eine Skalendokumentation vorlegen und ein erprobtes Verfahren zur Erfassung von Wissen in Mechanik für zukünftige Forschungsvorhaben bieten.
Die vorliegende Bachelorarbeit befasst sich mit der Frage der Gendersensibilität von Schulbüchern für die zweite Klassenstufe. Die jüngste Internationale Grundschul-Lese-Untersuchung (IGLU 2016) zeigt signifikante Unterschiede in der Lesekompetenz von Jungen und Mädchen am Ende der vierten Klasse. Damit wird im Bereich des Lesenlernens das Ziel der Grundschule - der Erwerb vergleichbarer Kompetenzen von allen Schüler*innen - verfehlt. Da Schulbücher in Bezug auf den Erwerb der Lesekompetenz im Anfangsunterricht eine entscheidende Rolle spielen, ist es umso wichtiger, dass entsprechendes Material die unterschiedlichen Bedürfnisse von Jungen und Mädchen berücksichtigt. Somit untersucht die Bachelorarbeit die Bedeutung der Kategorie Geschlecht im schulischen Kontext und die geschlechtlichen Unterschiede zwischen Jungen und Mädchen in Bezug auf das Lesenlernen. Aufbauend auf diese Erkenntnisse wurde eine Auswahl an Schulbüchern auf Kriterien gendersensibler Literatur analysiert, um herauszustellen, ob und inwiefern Deutschbücher gendersensibel sind.
Diese Studie untersucht die Umsetzung von BNE an weiterführenden Schulen und beleuchtet dabei den Baden-Württembergischen Bildungsplan.
Es wurde analysiert, wie gut die Leitperspektive „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ für die Schulpraxis geeignet ist und welche Merkmale die Umsetzung durch die Lehrkraft beeinflussen. Vergleichbare Studien von Rieß & Mischo (2008) und Waltner et al. (2020) werden im Rahmen der Arbeit skizziert und in die Ergebnisdiskussion einbezogen. Als Forschungsdesign wurde ein quantitativer Fragebogen gewählt, mit dem Selbsteinschätzungen von LehrerInnen der Sekundarstufe I weiterführender Schulen aller Schulformen im Regierungsbezirk Karlsruhe erhoben wurden. Die Fragen ließen sich dafür in zwei Themenbereiche gliedern:
1) Das Wissen über BNE und deren Umsetzung und 2) das Wissen über die Leitperspektive BNE.
Die Befragung ergab durch die sehr geringe Stichprobengröße keine statistisch aussagekräftigen Ergebnisse, aber es wurden Tendenzen erkennbar, dass das Potential der Leitperspektive bei den Lehrkräften angekommen ist. Jedoch herrscht noch viel Unwissenheit darüber, wie sie in den jeweiligen Fachunterricht einzubetten ist. Rückschlüsse von den erhobenen LehrerInnenmerkmale auf die Umsetzung der BNE waren nicht möglich, indes wurde unter anderem deutlich, dass Lehrkräfte, die den Begriff BNE bereits kannten und diejenigen, welche BNE bereits im Unterricht anwendeten von einer höheren Befriedigung im Beruf berichteten.
Sich in eine andere Welt hineinversetzen, alles um sich herum vergessen, Abenteuer erleben und neue Entdeckungen machen – das alles sind Erfahrungen, die Kinder in Vorlesesituationen machen können und die dazu führen, dass sie das Vorlesen mit Wohlbefinden, Geborgenheit und Genuss assoziieren. Besonders lernförderlich sind diese Vorlesesituationen, wenn die Kinder die Möglichkeit haben, ihre Erfahrungen, Entdeckungen, Gefühle und Fragen in einem gemeinsamen Dialog einzubringen. Es herrscht Konsens darüber, dass diese dialogischen Vorlesesituationen von Relevanz für die Leseentwicklung der Kinder sind.
Zwei der wichtigsten Sozialisationsinstanzen stellen die Familie und die Schule dar.
Insbesondere in der Familie machen die Kinder sehr unterschiedliche Erfahrungen bezüglich des Vorlesens. Vielen Kindern wird nicht bzw. nicht ausreichend vorgelesen. Auch in der Vorlesegestaltung gibt es sehr starke Differenzen. Der Anfangsunterricht muss an diese heterogenen vorschulischen Erfahrungen anknüpfen und (dialogische) Vorleseerfahrungen für die Schülerinnen und Schüler ermöglichen, die zuvor keine machen konnten. So wird Chancengleichheit angebahnt.
Eine Möglichkeit, im Anfangsunterricht an die Lesesozialisation der Kinder anzuknüpfen, stellt das schulische Vorlesegespräch dar. Dieses ist durch seine dialogischen Einschübe an familiäre Vorlesesituationen angelehnt und kann daher insbesondere für Kinder mit einer mangelhaften familiären Lesesozialisation gewinnbringend sein.
Die vorliegende Arbeit betrachtet das Vorlesegespräch im Anfangsunterricht als Fördermöglichkeit für Kinder mit einer mangelhaften familiären Lesesozialisation und zeigt die daraus resultierenden Kompetenzen auf.
Fassadenbegrünungen in Innenstädten – Handlungsansätze für Karlsruhe im internationalen Vergleich
(2021)
Die Karlsruher Innenstadt stellt regelmäßig einen Hitze-Hotspot dar und hat zugleich ein großes Potenzial für eine stärkere Nutzung von Fassadenbegrünungen. Diese tragen besonders in dicht bebauten Gebieten zur Hitzeminderung, Biodiversitätsförderung und Umweltgerechtigkeit bei. Aus diesem Grund wurden in dieser Arbeit neue Handlungsansätze für die Karlsruher Innenstadt erfasst, um Fassadenbegrünungen effizient fördern zu können. Hierfür wurden Interviews mit Expert*innen aus Karlsruhe, Deutschland und dem internationalen Raum geführt. Anhand von Literaturrecherchen wurden zudem Maßnahmen und Vorgehensweisen aus Wien, Paris, Zürich, Singapur und Melbourne zusammengetragen. Obwohl in Karlsruhe die Verwendung von Fassadenbegrünungen bereits in mehreren Stadtentwicklungsplänen und -strategien enthalten ist, werden aufgrund einer geringen Einbeziehung von Bewohner*innen und Eigentümer*innen der Bestandsgebäude sowie einer geringen Finanzierung des Grünflächenamtes, nur wenige Fassaden in der Innenstadt begrünt. Um Fassadenbegrünungen effektiver zu fördern, wurde von den Expert*innen aus Deutschland eine fachliche Begleitung in der Planung, Umsetzung und Pflege von Fassadenbegrünungen genannt. Zudem müssen der qualitative Nutzen und die Anwendungsmöglichkeiten konstant und groß vermarktet werden. Hierfür bieten sich vor allem Best-Practice-Beispiele sowie die Begrünung von kommunalen Gebäuden an. Diese und weitere Handlungsschritte wurden in Wien, Paris, Zürich, Singapur und Melbourne bereits erfolgreich umgesetzt. Obwohl in jedem Land andere strukturelle Rahmen- und Klimabedingungen vorherrschen, könnten demnach viele Handlungsansätze auch in Deutschland übernommen werden.
Essstörungen und Geschlecht
(2021)
Die Wahrscheinlichkeit, eine Essstörung zu entwickeln, unterscheidet sich stark je nach der Geschlechtsidentität und sexuellen Orientierung einer Person. Dies deutet darauf hin, dass Geschlecht eine große Relevanz für Essstörungen besitzt, welche durch psychologische Modellvorstellungen von Essstörungen bisher unzureichend erklärt werden kann. Durch den Einbezug von Erkenntnissen aus der feministischen Theorie und Geschlechterforschung in den theoretischen Hintergrund dieser Arbeit wird es möglich, Geschlecht als komplexes Konstrukt zu fassen, welches körperliche, psychologische, soziale und kulturelle Aspekte integriert, und dieses Konstrukt für die Erweiterung des Verständnisses von Essstörungen fruchtbar zu machen. Das empirische Vorgehen folgte der Methodologie der Grounded Theory. Es wurden 14 narrative Interviews mit ehemals von Anorexie oder Bulimie betroffenen Personen geführt, ausgewertet und zu einem theoretischen Modell integriert. Die Ergebnisse zeigen, dass an Geschlecht und Sexualität geknüpfte Erfahrungen, Erlebensweisen und Auseinandersetzungsprozesse auf unterschiedliche Weise den Selbst- und Körperbezug der betroffenen Personen kennzeichnen und sowohl für die Entwicklung der Essstörung als auch für positive Veränderungsprozesse relevant sind. Der Fokus liegt dabei auf normativen Konstruktionen von Weiblichkeit und auf geschlechtlicher Diversität. Die Ergebnisse bieten wichtige Implikationen sowohl für ätiologische als auch für therapeutische Modelle.