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Die Debatte um gendergerechte Sprache zeigt, dass wir uns als Gesellschaft bewusster darüber werden, dass Sprache Macht ist und somit beeinflusst, wen wir integrieren und wen wir ausschließen. Diese Arbeit spinnt diesen Gedanken weiter und überträgt ihn auf die Kunstwissenschaft.
Dies geschieht, indem Attribute und Zuschreibungen, die in der Gesellschaft im Bezug auf Weiblichkeit als gültig angesehen werden, auf ihren Ursprung untersucht werden. Im Zuge des intersektionalen Ansatzes der Arbeit wird dabei auch auf intersektional differente Semiotiken eingegangen. Weiblichkeit wird also auch unter dem Blickwinkel potenzieller Mehrfachdiskriminierungen wie Rassifizierung, Klasse und körperbezogenen Diskriminierungsformen untersucht.
Im Anschluss zieht die Arbeit Querverbindungen in die Kunst und untersucht Weiblichkeitsdarstellungen auf die zuvor erarbeiteten diskriminierenden Semiotiken.
In Folge dessen können Schlüsse für die Kunstpädagogik und den Umgang mit den durch die Kunst reproduzierten Diskriminierungen im Unterricht gezogen werden. Die Arbeit ist mit dem Genderforschungspreis der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe 2022 ausgezeichnet worden.
Die Arbeit stellt zu Beginn Kerngedanken der theologischen Frauenforschung, feministischen Theologie und geschlechterkritischen Religionspädagogik heraus. Der Kausalzusammenhang zwischen sex und gender wird zurückgewiesen und das soziale Geschlecht (gender) als gesellschaftlich bedingt aufgefasst. Die Trennung von sex und gender ist allerdings ebenso problematisch, wenn an einem vermeintlich natürlichen Geschlecht und an einer Unterscheidung von Natur und Kultur festgehalten wird. Gender-Theorien haben daher die vermeintliche Natürlichkeit des biologischen Geschlechts infrage gestellt und eine neue Art der Reflexion von Geschlechterdifferenz in sprachlich-diskursiver Hinsicht eingeleitet.
Nicht nur innerhalb der katholischen Kirche werden allerdings zunehmend heftige Debatten um Geschlecht und Gender geführt und Gender-Theorien als „Gender-Ideologien“ etikettiert. Dagegen können Inhalte der Jesuanischen Botschaft als Orientierung und Quelle für eine Neuausrichtung der Kirche hinsichtlich ihrer Gender-Kritik dienen.
Dabei kann der Religionsunterricht der Bedeutung und Relevanz der Kategorien Geschlecht und Sexualität gerecht werden, wenn queere Bildungsarbeit sowie der Ansatz „vielfältige Lebensweisen“ einbezogen werden. Der Dialog mit dekonstruktivistischen Ansätzen öffnet den Weg dafür, einem genuin christlichen Anliegen nachzukommen: allen Individuen die gleiche von Gott geschenkte Würde und Liebe zuteilwerden zu lassen und dabei von Menschen gemachte Gesetze zu reflektieren und schließlich zu überschreiten.
In dieser Arbeit wird mithilfe einer Diskursanalyse untersucht, wie Gender in Shirin Davids Songtexten konstruiert wird. Als Ausgangsmaterial werden die Songs ihres Albums „Bitches brauchen Rap“ herangezogen.
Die Analyse orientiert sich dabei an den Fragen, inwiefern sich Shirin David im aktuellen Genderdiskurs positioniert, auf welche Art sie Weiblichkeit (de-)konstruiert und welche Strategien der Subversion von Genderstereotypen in ihren Texten zu finden sind.
Ziel dieser Arbeit ist es, das Bild von FLINTA* und Männern in den veröffentlichten Texten der Künstlerin Shirin David zu untersuchen und in den aktuellen Genderdiskurs einzuordnen. Die Ergebnisse der Analyse zeigen, dass Shirin David durch ihre Songtexte die Komplexität des Genderdiskurses in der Musikindustrie mit unter durch ihre Widersprüche und Gegensätze bestätigt. Shirin Davids Aussagen erweitern dabei die Diskussion über Female Empowerment im Rap und welche (un-)abhängige Rolle FLITNA* dabei einnehmen können.
Durch die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der Künstlerin Shirin David konnte aufgezeigt werden, wie Strategien feministischen Aktivismus in Teilen zur Aufklärung und Sichtbarmachung verwendet werden können, andererseits einzelne Mechanismen aber auch für eine Selbstvermarktung und eigene Aufwertung instrumentalisiert werden.