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Neue Technologien wie die Virtuelle Realität (VR) nehmen nicht zuletzt pandemiebedingt immer stärkeren Einzug in die Hochschullehre, auch in Studiengängen im Gesundheitsbereich. Im Projekt „Digitale und Virtuell unterstützte Fallarbeit in den Gesundheitsberufen“ (DiViFaG) werden in einem interprofessionellen Projektteam VR-gestützte fallbasierte Lehr-/Lernszenarien für die Hochschulbildung im Gesundheitsbereich entwickelt, erprobt und evaluiert. Es hat sich gezeigt, dass bei Lehrenden teils technische Hürden im Einsatz der Virtuellen Realität bestehen, sodass eine nachhaltige Implementierung nach der Erprobung ausbleiben kann. Dieses nimmt der Workshop „Virtual Reality in den Gesundheitsberufen“ zum Anlass, um durch Einblicke in die technische und didaktische Gestaltung des Szenarios Pflegespezifische Versorgung chronisch kranker Menschen mit einem Kolostoma, Hürden abzubauen und eine nachhaltige Implementierung durch die OER zur Verfügung gestellten Szenarien zu befördern.
Die Menschheit steht im 21. Jahrhundert vielfältigen sozialen und ökologischen Herausforderungen wie z.B. dem Klimawandel, globaler Armut oder der Erschöpfung natürlicher Ressourcen gegenüber. Dementsprechend stehen auch Bildungssysteme vor der Herausforderung, ihre Lehr-Lern-Formate in Richtung langfristiger Problemlösungen zu entwickeln, die sich globalen sozioökologischen Aufgaben stellen. Im Wirtschaftsunterricht kann die Sustainable Entrepreneurship Education dazu einen wichtigen Beitrag leisten, da sie Lernende befähigt, sich diesen Herausforderungen anhand nachhaltigen sowie unternehmerischen Denkens und Handelns zu nähern. Die Triple Layered Business Model Canvas stellt ein methodisches Instrument zur nachhaltigkeitsorientierten Geschäftsmodellentwicklung dar, die bislang nur im Hochschulbereich Anwendung findet. Es liegt die Vermutung nahe, dass sich die Methode auch für den schulischen Kontext eignet. Der Beitrag liefert einen Überblick über die Forschungsbereiche des Sustainable Entrepreneurships und der Sustainable Entrepreneurship Education sowie eine Einführung in die Triple Layered Business Model Canvas. In dieser explorativen Studie handelt es sich um eine erste Validierung eines schulischen Unterrichtskonzeptes, in der die Triple Layered Business Model Canvas eingesetzt wurde. Zu diesem Zweck werden das methodologische Vorgehen bei den durchgeführten Design-Experimenten sowie zentrale Ergebnisse der Erhebung in Schulen der Sekundarstufe I präsentiert. Abschließend werden Handlungsempfehlungen für die Verwendung der Triple Layered Business Modell Canvas im Zuge der schulischen Sustainable Entrepreneurship Education appliziert.
Die vorliegende Dissertationsschrift zur Erlangung des Grades eines Doktors der Philosophie wurde im März 2021 eingereicht. Sie entstand aus dem Bedürfnis heraus, die sorgfältige (Re-)Lektüre kultur- und literaturtheoretischer Texte mit einer dezidierten Ideologiekritik zu verbinden. Sie ist daher als Beitrag zu einer umfassenden kapitalismuskritischen Debatte zu verstehen. Entgegen den Erwartungen, die der Titel der Studie zu wecken vermag, liegt der Fokus der nachfolgenden Überlegungen weniger auf dem literarischen Gegenstand selbst als vielmehr auf dem Subjekt, das über diesen Gegenstand spricht. Genauer: Es geht um die unsichtbaren Zwänge, denen das Subjekt in seinem Sprechen über Literatur unterliegt. In den Blick gerät die spezifische Praxis des Literaturunterrichts, die wesentlich dazu beiträgt, eine bestimmte Form des Sprechens über Literatur zu (re-)produzieren und zu habitualisieren. Naturgemäß wird die Studie dabei auch literaturdidaktische Fragestellungen streifen, sie versucht sich den Verwertungszusammenhängen der Literaturdidaktik allerdings dadurch zu entziehen, dass sie vornehmlich auf Texte und Begriffe aus scheinbar ganz anderen Bereichen Bezug nimmt. In diesem Sinne ist die vorliegende Arbeit auch weit mehr als eine Kritik an der kompetenztheoretischen und standardbasierten Ausrichtung des Deutschunterrichts und am Machbarkeitsdenken der Fachdidaktik. Es soll gezeigt werden, dass der Literaturunterricht ein Ort ist, an dem sich verschiedene Machtverhältnisses kreuzen, überlagern und überschneiden und an dem eine spezifische Form des Subjektseins hervorgebracht wird, die mit den Dogmen der neoliberalen Ideologie kompatibel ist. Damit soll nicht gesagt werden, dass diese Form des Subjektseins im Literaturunterricht unbedingt bewusst und gezielt angestrebt wird – es wird wohl kaum eine Lehrkraft behaupten, dass im Umgang mit Literatur Fragen der Verwertbarkeit, der Optimierung und der Nutzenmaximierung an erster Stelle stehen sollten. Die Studie will jedoch darauf aufmerksam machen, dass Schule eben kein machtfreier Raum ist und dass auch die Fachdidaktik in pädagogisch-politisch-ökonomische Strukturen eingebunden ist.
Digitale Bildung
(2022)
Der Einsatz digitaler Medien ermöglichte Schulen und Hochschulen im Jahr 2020 einen raschen Umstieg von analoger auf digitale Lehre, die schnell zur Verfügung stehenden Technologien und Methoden schienen alle Wünsche zu erfüllen. Doch im Laufe der Zeit kam, ähnlich wie im Zitat Norbert Wieners beschrieben, die Frage auf, ob es das richtige Wünschen gewesen war. Hier versucht diese Ausgabe des Bildungsjournals DIALOG mit dem Schwerpunkt Digitale Bildung Orientierung zu geben.
Unbestritten ist, dass auch nach der Rückkehr in die Präsenzlehre der Einsatz digitaler Technologien bleiben und damit auch die Notwendigkeit von Fähigkeiten und Kenntnissen im Gebiet der Digitalen Bildung. Doch welche Kenntnisse und Fähigkeiten sind sinnvoll, der Einsatz welcher Technologien und Medien hilfreich für eine gelingende Lehre oder einen gelingenden Schulunterricht? Welche Aspekte der Digitalen Bildung haben bereits in die Lehrer*innenbildung Eingang gefunden, welche weiteren müssen berücksichtigt werden? Dies ist fachübergreifend ein wichtiges Leitthema an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe (PHKA), in das in diesem Heft die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus ihren jeweiligen Perspektiven Einblick geben.
Seit dem Bildungsplan von 2004 sind Projekte fest im Bildungsplan verankert. Durch diese Möglichkeit, sollen die Selbstständigkeit und das selbstgesteuerte Lernen bei den Lernenden gefördert und entwickelt werden. In der vorliegenden Arbeit wird die Wirksamkeit der PROGRESS-Methode (PROjektGRuppen Entdecken Selbstverantwortlich und Selbstgesteuert – Traub, 2012), die dabei helfen soll, Projektunterricht schrittweise anzubahnen, untersucht.
In zwei eigens dafür konzipierten ein- und zweijährigen regionalen Lehrer:innenfortbildungen wurde die PROGRESS-Methode den Lehrpersonen an jeweils sieben Präsenztagen vermittelt. Beide Lehrer:innenfortbildungen wurden mit einem Mixed-Methods-Design evaluiert, um herauszufinden, inwiefern die PROGRESS-Methode selbstgesteuertes Lernen bei der Durchführung der Projektprüfung unterstützt. Dadurch konnte der Forschungsgegenstand aus unterschiedlichen Perspektiven – der Schüler:innen-, der Lehrer:innen- und der Beobachter:innenseite – beleuchtet werden.
Zur Erhebung der Schüler:innenperspektive wurde ein Fragebogen zum selbstgesteuerten Lernen eingesetzt. Qualitative Interviews wurden im Anschluss an die Prüfung mit ausgewählten Lernenden zum selbstgesteuerten Lernen und der Projektprüfung durchgeführt. Während der Vorbereitung und Durchführung der Projektprüfung wurden die Lernenden beobachtete, was mit Hilfe der MFB dokumentiert wurde. Die Lehrer:innenperspektive wurde mit Lehrer:innenfragebogen zum selbstgesteuerten Lernen und zum Projektunterricht erfasst. Um zu untersuchen, welche Lerninhalte im Unterricht umgesetzt worden sind, wurden diese mit PROGRESS-Tagebüchern erhoben und an jedem Präsenztag eine Gruppendiskussion zur Umsetzung der PROGRESS-Methode geführt. Ebenfalls wurden quantitativ Experteninterviews mit dem Lehrerinnentandem der Pilotklasse durchgeführt, um herauszufinden, welche Gründe die Lernenden dafür angeben, dass sie eine erfolgreiche Projektprüfung abgelegt haben.
Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass es den Lernenden mitunter schwerfällt, sich in Bezug auf das selbstgesteuerte Lernen selbst realistisch einzuschätzen. Im Lernprozess kommt es mitunter zu Stagnationen. Die Pilotklasse verzeichnet in Kombination mit einer erfolgreichen Projektprüfung einen Lernzuwachs. Eine SCHILF zur PROGRESS-Methode in Kombination mit Lerncoaching wäre eine gute Basis für eine praktikable Zukunftsvision des Projektunterrichts an Schulen.