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In dieser Arbeit wird untersucht, inwiefern Musik als Unterrichtsfach zur Gewaltprävention beitragen kann. Dafür werden zunächst die Begriffe Gewalt und Gewaltprävention definiert, anschließend die Wirkung von Musik genauer erläutert und zuletzt die beiden Bereiche zusammengeführt. Praktische Unterrichtsvorschläge runden die Arbeit ab. Bestehende schulische Gewaltpräventionsprogramme werden hinsichtlich der musikalischen Inhalte analysiert. Musikalische Erkenntnisse werden durch Studien umrahmt und Unterrichtsvorschläge aus eigenen Ideen entworfen. Abschließend werden Forschungsperspektiven aufgezeigt und mögliche Entwicklungen bildungspolitisch dargelegt.
Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Musik eine gewaltpräventive Wirkung hat und es wird aufgezeigt, wie man dies in der Schule konkret umsetzen kann. Es ist zu beobachten, dass Musik bisher nicht bewusst und breitflächig für die Gewaltpräventionsarbeit eingesetzt wurde. Daraus entsteht die Forderung, diese aktiver als Gewaltpräventionsprogramm einzubauen oder dem Musikunterricht in der Schule mehr Wertung und Wochenstunden einzuräumen.
Inklusive Bildung gewinnt angesichts zunehmender ökologischer und sozialer Krisen sowohl auf politischer als auch auf gesellschaftlicher Ebene zunehmende Bedeutung. Neben Menschen mit Beeinträchtigung zählen im weiten Inklusionsverständnis alle Personen mit Teilhabeerschwernissen. Sie zeichnen sich oft durch ungleiche Chancen und Benachteiligung aus. Inklusive Bildung kann mit Blick auf die Zielgruppen zwei Zielsetzungen verfolgen. Zum einen soll Inklusion jedem Menschen in allen gesellschaftlichen Lebensbereichen Zugang, Teilhabe, Diskriminierungsfreiheit und Selbstbestimmung ermöglichen. Zum anderen soll inklusive Bildung auch die nicht von Inklusion betroffenen Personengruppen für (regionale) soziale Probleme und Entwicklungsfragen sensibilisieren, in dem sie für Personen mit Teilhabeerschwernissen Empathie und Toleranz entwickeln.
Sowohl Social Entrepreneurship Education als auch Service Learning können den Anforderungen an inklusive Bildung gerecht werden. Social Entrepreneurship Education initiiert Lehr-Lern-Prozesse, die gesellschaftliche Probleme auf Basis innovativer ökonomischer Problemlöseprozesse angehen. Service Learning gilt als projektorientierte Methode bei der Lernende zusammen mit regionalen Akteur:innen soziale, ökologische, politische oder kulturelle Tätigkeiten in Form von gemeinnütziger Projektarbeit ausüben, um das Gemeinwohl zu fördern und kommunale Herausforderungen anzugehen. Die Anreicherung von Service Learning mit unternehmerischem Denken und Handeln ermöglicht es Lernenden, gesellschaftliche, ökologische oder soziale Probleme auf Basis konkreter (wirtschaftlicher) Realisierungsmöglichkeiten zu lösen und dadurch nachhaltige, wirtschaftlich tragfähige Lösungen zu entwickeln.
Der Beitrag geht der Frage nach, welchen Beitrag Service Learning als Methode einer Social Entrepreneurship Education sowie gleichzeitig inklusiven Bildung leisten kann. Zu diesem Zweck wird das Begriffsverständnis von Inklusion mit Bezug zur Social Entrepreneurship Education dargelegt und entsprechend zu fördernde Kompetenzen eingegrenzt. Darauf aufbauend wird Service Learning als Methode sowie ihr Beitrag zur inklusiven Bildung erörtert. Der Beitrag schießt mit einem didaktischen Design für ein Service Learning Projekt, das mit Social Entrepreneurship verzahnt wird und zeigt auf, welcher Mehrwert sich aus beiden Lehr-Lernzugängen für eine inklusive Bildung ergibt.
In welchen Situationen kann es sinnvoll sein, dass Lehrkräfte im Ethikunterricht ihre Meinung sagen?
(2024)
In der vorliegenden Masterarbeit wird untersucht, in welchen Situationen es für Lehrkräfte sinnvoll sein kann, ihre eigene Meinung im Ethikunterricht zu äußern. Die Arbeit basiert auf einer Analyse des Bildungsplans für das Fach Ethik in Baden-Württemberg sowie auf theoretischen und didaktischen Überlegungen zur Rolle der Lehrkraft.
Ein zentraler Bezugspunkt der Arbeit ist der Beutelsbacher Konsens mit seinen Prinzipien des Überwältigungsverbots, des Kontroversitätsgebots und des Neutralitätsgebots. Dabei wird kritisch reflektiert, inwieweit diese Prinzipien auf aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen und politische Einflussnahmen - insbesondere im Kontext von Neutralitätsdebatten und Meldeplattformen - anwendbar sind. Zudem wird untersucht, in welchen didaktischen Szenarien eine gezielte Meinungsäußerung der Lehrkraft zur Förderung der ethischen Urteilsbildung beitragen kann.
Die Meinungsäußerung von Lehrkräften kann insbesondere dann sinnvoll sein, wenn sie die Schüler zur Reflexion anregt, unterschiedliche Perspektiven aufzeigt und dadurch die Urteilsbildung der Lernenden anregt, ohne dabei eine indoktrinierende Wirkung zu entfalten. Zudem wird betont, dass eine strikte Neutralität nicht immer praktikabel ist.
Die vorliegende Arbeit setzt sich schwerpunktmäßig mit dem kollektiven Aufbruch von deutschen Märchenautorinnen im 19. Jahrhundert auseinander. Hierzu werden exemplarisch die von der Märchenforschung bislang vernachlässigten Kunstmärchen „Prinzessin Rosalieb“ von Agnes Franz, „Affenmärchen“ von Louise Dittmar sowie „Blumenduft“ von Hedwig Dohm einer näheren Analyse unterzogen, welche insbesondere die in den Märchen angesprochenen Themen beziehungsweise Motive, die in den Märchen dargestellten Frauenfiguren sowie die in den Märchen enthaltenen wunderbaren Elemente in den Blick nimmt und diese Aspekte bezogen auf den Entstehungskontext der literarischen Texte einordnet. Übergreifendes Forschungsanliegen ist dabei herauszuarbeiten, inwiefern die drei ausgewählten Kunstmärchen durch Verhandlung zeitgenössischer Probleme sowie Fragen, vor allem solcher, die unmittelbar die Situation der Frauen betrafen, Einblicke in die sozialen und kulturellen Verhältnisse des 19. Jahrhunderts geben und inwiefern sie Kritik an diesen Verhältnissen üben.
Mithilfe der Arbeit soll aufgezeigt werden, wie gezielt deutsche Schriftstellerinnen die literarische Gattung des Kunstmärchens im Laufe des 19. Jahrhunderts nutzten, um im Medium der Fantasie schwierige, konfliktträchtige oder gar tabuisierte Sachverhalte des gesellschaftlichen Umgangs wie Geschlechterrollen, Erziehungsmaßnahmen, Ehebedingungen sowie Bildungs- oder Berufsmöglichkeiten zu verhandeln. An persönliche Erfahrungen und Erlebnisse der Schriftstellerinnen anknüpfend sowie Überzeugungen, Wünsche beziehungsweise Träume der marginalisierten Gruppe der Frauen widerspiegelnd, können die Märchentexte von Agnes Franz, Louise Dittmar und Hedwig Dohm als bedeutender Versuch aufgefasst werden, der weiblichen Stimme im männlich dominierten Literaturkanon sowie darüber hinaus in der patriarchalisch geprägten Gesellschaft des 19. Jahrhunderts Gehör zu verschaffen.
Die Masterarbeit soll einen Beitrag zur (Weiter-) Entwicklung der Selbstwirksamkeit im Umfeld alter(n)srelevanter Technologien und deren Technikwirksamkeit leisten. Auftretende Rahmenbedingungen, Barriere- und Erfolgsfaktoren müssen bedacht werden, wenn es darum geht, im Modell ein nachhaltiges Gedeihen zu visualisieren, das zudem geragogische Leitprinzipien bei der Schaffung von Bildungsangeboten berücksichtigt. Ziel im Bereich der Digitalisierung und sozialen Verantwortung im demographischen Wandel ist, dass die Chance besteht, durch das Erleben einer Technikwirksamkeit möglicherweise zur Steigerung von Selbstwirksamkeit zu gelangen, weil die Selbstlernkompetenz bewusstgemacht respektive verbessert wird.
Das deutsche Bildungssystem der Primarstufe wird zunehmend von Begriffen wie Kooperation, Zusammenarbeit und Koordination geprägt. Die Ursache dafür liegt in dem derzeitigen Entwicklungsprozess von der Halbtags- zur Ganztagsgrundschule. Durch die Einführung eines Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung für Kinder im Grundschulalter ab dem Schuljahr 2026/2027 verschärft sich die Thematik in der aktuellen Bildungspolitik. Im Zuge dessen steht auch das Land Baden-Württemberg vor einem umfangreichen Entwicklungsprozess. Diese Masterarbeit möchte diesem Prozess Beitrag leisten und stützt sich dafür auf der Grundannahme von Ilse Kamski (2009), dass „Kooperation bzw. die Zusammenarbeit verschiedener Personen und Institutionen doch nahezu alle Bereiche ganztagsschulischen Wirkens [tangiert]“ (Kamski 2009, S. 110).
Es ist das Kernanliegen dieser Arbeit, Kooperationen und ihren Einfluss auf die Ganztagsgrundschule zu analysieren. Ein besonderes Forschungsinteresse liegt auf inner- sowie außerschulischen Kooperationen, die die Qualitätsentwicklung von ganztägigen Grundschulen vorantreiben. Eine konkrete Auswahl an Kooperationsmöglichkeiten und -partnern Partner aus unterschiedlichen Beispielbereichen wie der musikalisch-kulturellen Bildung, der Bildung für nachhaltige Entwicklung sowie der Erziehung, zeigt dabei den Handlungsspielraum auf, den ganztägige Grundschulen zum Heranziehen von zielführenden Kooperationen haben. Die Arbeit enthält eine ausführliche Bestimmung der Begriffe des Ganztags und der Kooperation sowie eine Überprüfung der theoriegeleiteten Erkenntnisse durch die Auswertung zweier Expert/innen-Interviews. Wegen der Grundannahme einer weitläufigen Einflussnahme von Kooperationen auf ganztägige Grundschulen, können die zahlreichen Aussagen, Argumente und Schlussfolgerungen dieser Master-Thesis nicht als endgültig angesehen werden. Es wird dennoch der Versuch unternommen Kooperationen und ihren Einfluss auf die Ganztagsgrundschule greifbar zu machen, indem die Chancen und Potenziale ganztägiger Bildung für das Land Baden-Württemberg erfasst werden.
Posthumanism is an ongoing philosophical discourse centered around the theoretical implications if beings completely beyond human were to exist. Linked to examples from fiction, this outlook is often associated with complex existential reflections on the human race. In connection to children’s literature this paper draws on Zoe Jaques’ perspective that “children’s fiction offers a heretofore neglected resource for understanding cultures of the human and non-human and often questions the nature, parameters and dominion of humanity” (Jaques 2018, 6).
This paper analyzes the influences of literary posthuman characters in children’s fiction. Following the thesis that these entities do affect young readers and the entire genre of children’s literature, this paper attempts to unravel how exactly they manage to be this impactful. Similar to children's literature, this paper takes a playful approach to posthumanism by analyzing beings such as talking animals, living chess pieces, sentient foods or monsters like the Gruffalo. The selected works, Lewis Carroll’s Alice books, Julia Donaldson’s and Axel Scheffler’s Gruffalo books and their possible posthuman implications are found at the heart of this paper. In addition to various examples of posthuman characters, this bachelor thesis offers an individual understanding of posthumanism with supplementary illustrations in the appendix. However, since the very nature of posthumanism is disputed and tied to different viewpoints, many of the included statements and conclusions cannot be considered as definitive. Consequently, this bachelor thesis is merely an approach to take hold of the posthuman influences in children’s literature.
For more than 30 years, school-specific digital measurement systems have been available for science classrooms. These systems allow automated data acquisition, which enables longer measurement durations, shorter measurement intervals, and the acquisition of several measurands in parallel. The resulting increase in the amount of data is attributed to a certain potential for science classrooms. However, recent research has shown that digital measurement systems are rarely used in the classroom. In addition, there is little research on the conditions for using digital measurement systems in science classrooms and the added value of larger amounts of data for students in terms of learning from and about science.
The present work aims to close these gaps by 1) illustrating the pedagogical potential of digital measurement systems and the associated larger amount of data, 2) describing teachers competencies in using digital measurement systems and presenting a corresponding self-efficacy scale, 3) investigating the influence of the amount of data analyzed on learners cognitive load and conclusions, and 4) exploring the extent to which learners use the potential in their arguments.
It was shown exemplarily that new phenomena can be observed in science classrooms by using digital measurement systems and the associated collection and evaluation of large amounts of data (goal 1). Furthermore, 15 competencies relevant to teachers in dealing with digital measurement systems were empirically identified, and a self-efficacy assessment tool was developed on this basis (goal 2). On the learner side, an increase in the amount of correct conclusions was identified when evaluating the largest of the three datasets provided (goal 3). The amount of data showed no effect on cognitive load (goal 3), and no meaningful differences in the quality of the data-based arguments could be detected (goal 4). The latter suggests that learners do not fully utilize the potential of larger datasets in their arguments.
The results underline the relevance of large amounts of data for science classrooms. Therefore, teachers should make greater use of digital measurement systems in science classrooms. The identified competencies and the self-efficacy scale can be used to develop and evaluate targeted offerings to promote relevant competencies in the use of digital measurement systems by (preservice) science teachers. In addition, future research should investigate the extent to which learners are aware of the potential of larger amounts of data and how they can be supported in their arguments to exploit this potential.
Digital literacy is considered crucial for social and professional participation. The current debate, therefore, focuses on promoting digital literacy in K-12 education. Various initiatives have been launched in and out of school to provide the necessary foundations.
In addition to imparting knowledge, these initiatives are aimed at stimulating interest in informatics. The focus on raising interest is supported by relevant research, as interest is considered essential for learning success, motivation to learn, and later career choice. In the context of fostering interest, the literature suggests that pupils’ interest is more likely to be aroused and maintained if the learning context is selfrelated. In the field of selfreference, the literature emphasizes preferences for contextualization and object-related topics, highlighting individual variations in interest levels and their impact on learning motivation and success. This is discussed primarily in the context of gender by showing that female learners tend to be more interested in contextualization and may not feel addressed by object-oriented lessons. Although the essential characteristics of interest are well described in the literature, there are still unanswered questions about the assessment, expression, and distribution of interest in K-12 informatics education. Moreover, the influence of dispositions on interest in informatics, learning outcomes, or programming approaches is rarely explored. To fill this research gap, this thesis explores interest in informatics related to pupils’ inclinations. Therefore, it examines if preferences for social or object-oriented topics in K-12 education can be identified and whether they relate to interest in informatics, learning success, or programming approaches. The overarching goal is to derive teaching concepts adapted to the learners’ dispositions to increase their interest in informatics. The results show that interest groups in K-12 education can be identified in terms of interest in contextualization and factual tasks. During interviews, learners emphasized the importance of individualized learning. They highlighted that personalized learning helps them stay motivated and gain a deeper understanding of the tasks. Based on this, several informatics interventions are implemented, and learning success and interest in informatics are correlated with the preferences. The findings reveal that learners choose different programming approaches depending on their disposition.
For example, learners interested in social aspects tend to program stories with dialogues, while learners interested in object-oriented topics tend to program objects or games. In addition, it was identified that interest in informatics and problem-solving skills tend to be evenly distributed across both interest groups. Therefore, it cannot be said that a strong interest in objects or their functionality goes hand in hand with a higher interest in informatics or higher problem-solving skills. Based on related work and the research results, integrating dispositions into task design is recommended, and practical guidelines and examples are provided. Hence, this dissertation develops a practical approach to evaluating and adapting learning materials to meet both sets of preferences. Additionally, it explores how integrating informatics into other subjects can create a link between different interest groups and informatics. This aims to create interventions tailored to learners’ interests, fostering a sustainable interest in informatics.
PHKA kompakt 2023/24
(2024)
Wie in den Vorjahren war der allgemeine Lehrkräftemangel im Akademischen Jahr 2023/24 das bestimmende Thema für die Pädagogische Hochschule Karlsruhe. Erfreulicherweise konnten alle Studienplätze in den Bachelorstudiengängen des Lehramts besetzt werden. Sowohl im Bachelor- wie im Masterstudiengang zeigte sich das Lehramtsstudium Grundschule beliebter als jenes zur Sekundarstufe I. Eine künftige Herausforderung wird sein, den insbesondere im Lehramt Sekundarstufe I wachsenden Lehrkräftebedarf zu decken, eine Schulform, welche Abiturientinnen und Abiturienten selbst meist aus ihrer bisherigen Bildungskarriere unbekannt ist.