Institut für deutsche Sprache und Literatur
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Die Plattform Actionbound ermöglicht die individuelle Gestaltung von interaktiven und multimedialen Rallyes. Die Autorin legt in diesem Beitrag dar, wie diese didaktisch für die Sprachförderung nutzbar gemacht werden können. Zunächst werden die Konzepte des Game-Based Learning und Gamification dargelegt und die Plattform Actionbound vorgestellt. Anschließend zeigt die Autorin Ansatzpunkte für die Sprachförderung auf. Schließlich werden Hinweise an Lehrkräfte für den praktischen Einsatz gegeben.
Sich in eine andere Welt hineinversetzen, alles um sich herum vergessen, Abenteuer erleben und neue Entdeckungen machen – das alles sind Erfahrungen, die Kinder in Vorlesesituationen machen können und die dazu führen, dass sie das Vorlesen mit Wohlbefinden, Geborgenheit und Genuss assoziieren. Besonders lernförderlich sind diese Vorlesesituationen, wenn die Kinder die Möglichkeit haben, ihre Erfahrungen, Entdeckungen, Gefühle und Fragen in einem gemeinsamen Dialog einzubringen. Es herrscht Konsens darüber, dass diese dialogischen Vorlesesituationen von Relevanz für die Leseentwicklung der Kinder sind.
Zwei der wichtigsten Sozialisationsinstanzen stellen die Familie und die Schule dar.
Insbesondere in der Familie machen die Kinder sehr unterschiedliche Erfahrungen bezüglich des Vorlesens. Vielen Kindern wird nicht bzw. nicht ausreichend vorgelesen. Auch in der Vorlesegestaltung gibt es sehr starke Differenzen. Der Anfangsunterricht muss an diese heterogenen vorschulischen Erfahrungen anknüpfen und (dialogische) Vorleseerfahrungen für die Schülerinnen und Schüler ermöglichen, die zuvor keine machen konnten. So wird Chancengleichheit angebahnt.
Eine Möglichkeit, im Anfangsunterricht an die Lesesozialisation der Kinder anzuknüpfen, stellt das schulische Vorlesegespräch dar. Dieses ist durch seine dialogischen Einschübe an familiäre Vorlesesituationen angelehnt und kann daher insbesondere für Kinder mit einer mangelhaften familiären Lesesozialisation gewinnbringend sein.
Die vorliegende Arbeit betrachtet das Vorlesegespräch im Anfangsunterricht als Fördermöglichkeit für Kinder mit einer mangelhaften familiären Lesesozialisation und zeigt die daraus resultierenden Kompetenzen auf.
Die vorliegende Dissertationsschrift versucht eine nachhaltige Leitbild- und Konzeptentwicklung zum Sprachsensiblen Fachunterricht zu umreißen und leistet zudem einen Beitrag zur Professionalisierung der MINT-Fachlehrkräfte, indem sie aufzeigt, welche Fortbildungsbausteine zur Wirksamkeit der Fortbildung mit DaZ-didaktischem Fokus beitragen und wo auf der Vermittlungsebene geeignete Schnittstellen zwischen Sprache und Fach liegen. Es wurde der Frage nachgegangen, ob eine theoriegeleitete Fortbildung zum Sprachsensiblen Fachunterricht, die die Merkmale wirksamer Fortbildungen berücksichtigt und aktuelle Forschungsbefunde konzeptualisiert, Fachlehrkräfte befähigt, den Sprachsensiblen Fachunterricht durchzuführen.
Lesar-Dolenc zeigt auf, wie mithilfe von eigen erstellten Videolektionen in PowerPoint ein motivierender und auf die eigene Klasse angepasster Online-Unterricht gestaltet werden kann. In dem Beitrag werden praktische Erläuterungen zum Verkürzen von Links und Hinweise zu Video-, Audio- und Fotomaterial gegeben. Außerdem zeigt Lesar-Dolenc auf, wie interaktive Übungen durch den Einbezug von Apps wie LearningApps, Wordwall, Edpuzzle, Live worksheets aussehen könnten. Weitere technische Hinweise zum Aufnehmen und Speichern der Videolektion folgen.
Die Corona-Pandemie und der damit verbundene Online-Unterricht hat die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen stark beeinflusst. In diesem Beitrag wird beleuchtet, wie das Virus als Stressor wirkt und wie sich die Pandemie auf die psychische Gesundheit von Lernenden ausgewirkt hat. Weiterhin wird anhand von praxisorientierten Techniken und Methoden aufgezeigt, wie pädagogische Fachkräfte die Lernenden bei der Stressbewältigung unterstützen können.
Hochbegabung und Deutschunterricht ist ein junges Forschungsgebiet. Der vorliegende Text beschäftigt sich wissenschaftlich mit verschiedenen Perspektiven zum Thema. Im Zentrum stehen sprachlich hochbegabte Lernende, die adäquat gefördert werden wollen. Dazu braucht es Lehrkräfte, die diagnostizieren und adaptiv fördern können, sowie schulische Strukturen, die eine solche Förderung ermöglichen. Bildungspolitische Dokumente schaffen die Rahmenbedingungen, um Schulentwicklung nachhaltig zu verankern und voranzutreiben. Das deutsche Projekt Leistung macht Schule (LemaS), auf das verschiedentlich Bezug genommen wird, hat die Förderung leistungsstarker und potenziell besonders leistungsfähiger Schülerinnen und Schüler, auch im sprachlichen Bereich, zum Ziel. In der vorliegenden Arbeit wird an verschiedenen, vor allem schweizerischen Beispielen im Kontext von Hochbegabung und Deutschunterricht gezeigt, wie vielfältig und zukunftsorientiert sprachliche Begabungs- und Begabtenförderung ist. Die sprachliche Kompetenzförderung trägt dazu bei, dass sprachlich hochbegabte Lernende von heute in der Gesellschaft von morgen einen wichtigen Beitrag zur kreativen Lösung von komplexen Problemen leisten können.
Leistungsstarke Schülerinnen und Schüler erzielen im Unterricht bereits überdurchschnittliche Leistungen. Daher könnte das Bild entstehen, dass eine gezielte Förderung nicht notwendig sei. Doch auch Leistungsstarke können ihre Potenziale ohne eine Förderung nicht voll ausschöpfen. Sie benötigen ebenfalls Anregungen und Unterstützung sowie eine herausfordernde Lernumgebung, um ihre Fähigkeiten entfalten und weiterentwickeln zu können.
Lehrpersonen haben die Aufgabe, jede Schülerin und jeden Schüler einer Klasse gemäß ihren oder seinen individuellen Fähigkeiten zu fördern. Zeitlich begrenzte Ressourcen sowie eine große Heterogenität innerhalb einer Grundschulklasse machen dies nur schwer möglich. Der Unterricht ist daher meist am mittleren Leistungsniveau der Kinder ausgerichtet. Gerade leistungsstarke Schülerinnen und Schüler erfahren dadurch oftmals nicht die Förderung, die ihnen zustehen würde (Christiani 2002, 6 ff.). Hinzu kommt, dass im Schulfach Deutsch bisher nur wenige Übungsformate und Methoden zur Förderung sprachlich leistungsstarker Kinder entwickelt wurden, auf die Lehrpersonen zurückgreifen könnten (Ganser & Mayr 2007, 5).
In den letzten Jahren ist in diesem Bereich allerdings eine Veränderung wahrzunehmen. Die Förderung leistungsstarker Schülerinnen und Schüler findet sowohl in der Forschung als auch in der Schulpraxis zunehmend Beachtung. So werden beispielsweise Förderkonzepte in dem bundesweiten Projekt Leistung macht Schule erstellt und empirisch erforscht. Des Weiteren erscheinen zunehmend mehr Bücher mit Aufgabenformaten.
Im Rahmen dieser Arbeit sollen bereits vorhandene Aufgaben sowie Methoden zur Förderung sprachlich leistungsstarker Schülerinnen und Schüler der Grundschule im Bereich des Schreibens präsentiert und teilweise abgewandelt werden. Zunächst wird in einem Theorieteil „Leistungsstärke“ definiert und eine Annäherung an das „Schreiben“ als eine komplexe Handlung sowie an „Schreibkompetenz“ vorgenommen. Außerdem werden zwei Modelle zum Schreibprozess vorgestellt, welche beide versuchen, dieses Konstrukt in seiner Vielschichtigkeit darzustellen. Anhand zweier Modelle zur Schreibentwicklung wird der langwierige Prozess zur Entfaltung von Schreibkompetenz erläutert. An den theoretischen Hintergrund schließt sich die Analyse dreier Texte sprachlich leistungsstarker Kinder der dritten Klasse an. Zunächst werden Vorgehen und Analysekriterien beschrieben, danach folgt die Textanalyse. Im Rahmen dieser sollen mögliche Förderbereiche herausgefunden werden. Ausgehend davon werden Fördermöglichkeiten für leistungsstarke Schülerinnen und Schüler im Deutschunterricht der Grundschule im Bereich des Schreibens vorgestellt.
Literarische Kompetenz
(2022)
Digitale Medien gehören für viele Schülerinnen und Schüler zum Alltag und dürfen daher auch im Literaturunterricht nicht unberücksichtigt bleiben. Doch wie kann das Potenzial digitaler Medien für den Literaturunterricht genutzt werden?
Die Autorin legt in einem ersten, theoretischen Teil das Konstrukt der literarischen Kompetenz sowie Qualitätsmerkmale guter Aufgaben dar und überträgt diese auf digitale Medien. Im zweiten, praktischen Teil wird anhand des Kurzfilms ‘Der Vogelschreck’ aufgezeigt, wie Teilaspekte der literarischen Kompetenz in einem digital orientierten Literaturunterricht erworben werden können.
Das Konzept Literature und Language Awareness (LitLA) verbindet literarisches und sprachliches Lernen in einem migrationsgesellschaftlich perspektivierten Literaturunterricht (vgl. Rösch 2021). Als Lernmedien stehen hierbei literarische Werke im Zentrum, die Migrationsmehrsprachigkeit poetisch gestalten. Das LitLA-Konzept richtet sich explizit an alle Lernenden, unabhängig von ihren jeweiligen spracherwerbsspezifischen Voraussetzungen.
Die hier vorliegende Dissertationsschrift beschreibt erste empirisch fundierte Ergebnisse zu Röschs LitLA-Konzeption, welche anhand einer fachdidaktischen Entwicklungsforschungsstudie gewonnen wurden. Der Schwerpunkt des DBR-Projekts liegt auf der theoretischen und empirischen Spezifizierung und Strukturierung von LitLA als Lerngegenstand. Dabei steht ein migrationsmehrsprachiger Jugendroman als Lernmedium im Zentrum. Es handelt sich um den 2018 in der deutschen Übersetzung von Cordula Setsman erschienenen Text Nicu & Jess des britischen Autor:innenteams Sarah Crossan und Brian Conaghan. Der in freier Versform gestaltete Roman erzählt die Geschichte der Begegnung, Annäherung und unfreiwillig kurzen Liebesbeziehung der beiden fünfzehnjährigen Hauptfiguren. Auf literatursprachlicher Ebene bricht vor allem die Figurensprache Nicus mit Leseerwartungen. Denn seine durchgehend als Lerner:innenvarietät, mit einzelnen rumänischsprachigen Einschüben gestaltete Ausdrucksweise prägt als Erscheinungsform literarischer Migrationsmehrsprachigkeit den Gesamttext deutlich.
In einem explorativen zweitteiligen Design-Experiment setzten sich neunzehn Lernende (9./10. Klassenstufe der nicht-gymnasialen Sekundarstufe) mit der ästhetischen Wirkung der literischen Migrationsmehrsprachigkeit im Text auseinander. Neben sprachlich-literarischen Präkonzepten im Rahmen der Erstbegegnung mit der Sprache der Figur Nicus wurden individuelle Lernwege entlang des im Rahmen der Studie theoriebasiert strukturierten LitLA-Lernpfads untersucht. Forschungs- und Entwicklungsprodukte sind u.a. der anhand der empirischen Daten modifzierte werkspezifische LitLA-Lernpfad sowie ein LitLA-Lernwegs-Diagramm, das Aufschluss über Verläufe und Gelingensbedingungen literarisch-sprachlicher Lernwegsmuster von Jugendlichen im Umgang mit einem mehrsprachigen Jugendroman gibt.
Die vorliegende Bachelorarbeit befasst sich mit der Frage der Gendersensibilität von Schulbüchern für die zweite Klassenstufe. Die jüngste Internationale Grundschul-Lese-Untersuchung (IGLU 2016) zeigt signifikante Unterschiede in der Lesekompetenz von Jungen und Mädchen am Ende der vierten Klasse. Damit wird im Bereich des Lesenlernens das Ziel der Grundschule - der Erwerb vergleichbarer Kompetenzen von allen Schüler*innen - verfehlt. Da Schulbücher in Bezug auf den Erwerb der Lesekompetenz im Anfangsunterricht eine entscheidende Rolle spielen, ist es umso wichtiger, dass entsprechendes Material die unterschiedlichen Bedürfnisse von Jungen und Mädchen berücksichtigt. Somit untersucht die Bachelorarbeit die Bedeutung der Kategorie Geschlecht im schulischen Kontext und die geschlechtlichen Unterschiede zwischen Jungen und Mädchen in Bezug auf das Lesenlernen. Aufbauend auf diese Erkenntnisse wurde eine Auswahl an Schulbüchern auf Kriterien gendersensibler Literatur analysiert, um herauszustellen, ob und inwiefern Deutschbücher gendersensibel sind.