Refine
Keywords
- Diabetes (1)
- Handlung (1)
- Nachhaltigkeit (1)
- Schule (1)
- Selbstverpflichtung (1)
- Umweltbildung (1)
- Umwelterziehung (1)
- Umwelthandeln (1)
Die Förderung nachhaltigen Handelns ist angesichts der zunehmenden Umweltprobleme ein wichtiges Ziel der heutigen Zeit. Selbstverpflichtungs-Programmen wurde in verschiedenen Untersuchungen die Eignung zugesprochen, Gewohnheiten und damit das alltägliche Umweltverhalten von Teilnehmer*innen maßgeblich beeinflussen zu können. Im Zentrum der Arbeit stand daher die Methode der individuellen Selbstverpflichtung zur Förderung nachhaltigen Handelns. In einer Vorstudie wurde die Schwierigkeit umweltfreundlicher Verhaltensweisen erfasst. Dabei hatte die Durchführung einer quantitativen Personenbefragung eine Rangfolge von Schwierigkeiten einiger ausgewählter umweltfreundlicher Handlungen ergeben und den Einfluss soziodemografischer Faktoren (wie Wohnumfeld, Alter und Geschlecht) auf das Schwierigkeits-Empfinden der Befragten gezeigt. Die Durchführung des Selbstverpflichtungs-Projekts sah vor, dass sich Teilnehmer*innen unabhängig voneinander in ihrem Alltag für begrenzte Zeit für ein umweltfreundliches Verhalten verpflichteten. Die Auswirkungen der Methode wurden mit einem quantitativen Forschungsansatz sowie ergänzenden qualitativen Befragungen ermittelt. Die Teilnahme am Projekt hatte eine Sensibilisierung für umweltfreundliches Handeln und nachweislich andauernde Verhaltensänderungen zur Folge. Darüber hinaus konnten Handlungsbarrieren ausgemacht werden, die nachhaltiges Handeln im Alltag erschwerten.
Dass wir mit den Ressourcen der Erde nachhaltig umgehen, ist überlebenswichtig und erlaubt keinen Aufschub. Doch wie lässt sich nachhaltiges Handeln fördern? Die empirische Masterarbeit von Julia Werdermann zeigt, dass individuelle Selbstverpflichtung ein möglicher Weg ist. Denn Menschen, die sich in ihrem Alltag für eine begrenzte Zeit zu einem umweltfreundlichen Verhalten verpflichten, werden für nachhaltiges Handeln sensibilisiert und zu umweltpositiven Verhaltensänderungen angeregt. Die Arbeit aus dem Masterstudiengang Biodiversität und Umweltbildung sowie zwei weitere Abschlussarbeiten zeichnet die Pädagogische Hochschule Karlsruhe dieses Jahr mit dem „Preis für Studierende an Karlsruher Hochschulen“ aus.
In dieser Arbeit wurden Herausforderungen, Wünsche und Bedürfnisse diabetischer Schulkinder, ihrer Lehrkräfte sowie weiterer pädagogischer Expert*innen (Schulleitungen, Schulamtsmitarbeitende) erforscht sowie Maßnahmen für eine Lehrkräftefortbildung zu Diabetes bei Schulkindern aus den Ergebnissen abgeleitet. Dazu wurden 49 Personen (24 diabetische Kinder, 16 Lehrkräfte, 8 Schulleitungen, 1 Schulamtsmitarbeitende) in einem Leitfaden-Interview befragt. Das Datenmaterial wurde mithilfe der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring ausgewertet.
Die Untersuchung ergab, dass zwischen den Bedürfnissen und Wünschen diabetischer Grundschüler*innen und Sekundarstufenschüler*innen unterschieden werden muss. Jüngere Kinder benötigen mehr Unterstützung, ältere Kinder hingegen können bereits selbstständiger mit ihrer Krankheit umgehen und wollen dies auch tun. Zentral ist zudem, dass die meisten diabetischen Kinder „normal“ behandelt, also weder bevorzugt noch benachteiligt, werden möchten. Die Kinder erfahren im Schulalltag Herausforderungen und Privilegien. Als Privilegien oder Vorteile ihrer Krankheit erachten sie insbesondere einen erhöhten Konsum von Süßigkeiten, die Erlaubnis, jederzeit zu essen/trinken oder auch den Erhalt sowie die Nutzung eines Mobiltelefons. Besonders herausfordernd ist für sie der Verzicht auf Nahrungsmittel, die häufig durchzuführende Diabetestherapie, das unangenehme Befinden bei Über- und Unterzuckerungen oder das Ertragen regelmäßiger Schmerzen.
Schulische Herausforderungen lassen sich in vier Bereichen ausmachen: außerschulische Veranstaltungen, Sportunterricht, Pause und Klassenzimmerunterricht. Dieselben Bereiche sind auch für die Lehrkräfte diabetischer Kinder herausfordernd. Besonders von den Grundschullehrkräften werden die eigene Information, die Teilnahme an Fortbildungen sowie die Kooperation mit den Eltern als wichtige Unterstützungsmaßnahme erachtet.
Die kollegiale Kooperation hingegen wird von den Lehrkräften der weiterführenden Schulen als besonders wichtig angesehen. Bei den Sekundarstufenlehrkräften zeigte sich ein Informationsdefizit in Bezug auf die Krankheit. Als weitere Unterstützungsmaßnahmen wünschen sich die Lehrkräfte ein entsprechendes Fortbildungsangebot sowie sie unterstützende Personen. Ähnliches wünschen sich auch die weiteren befragten pädagogischen Expert*innen (Schulleitungen, Schulamtsmitarbeitende). Diese erachten zudem die Lagerungen von Notfallmaterialien in der Nähe, die Kooperation mit Kollegium und Eltern sowie die Aufklärung der Klasse als wichtige Maßnahmen zur Unterstützung diabetischer Kinder und ihrer Lehrkräfte.
Aus den Ergebnissen der Untersuchung lassen sich verschiedene Maßnahmen für eine entsprechende Lehrkräftefortbildung ableiten. In einer solchen sollten die folgenden Bereiche inhaltlich angesprochen und mit praktischen Übungen untermauert werden: Medizinischer Hintergrund der Krankheit, Behandlung und Medikation, Verhalten im Notfall, rechtliche Fragen, Auswirkungen der Krankheit, Information und Aufklärung der Klasse, Kooperationen, Angstabbau sowie weiterführende Kontaktadressen und Literaturhinweise.