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Die vorliegende Dissertationsschrift zur Erlangung des Grades eines Doktors der Philosophie wurde im März 2021 eingereicht. Sie entstand aus dem Bedürfnis heraus, die sorgfältige (Re-)Lektüre kultur- und literaturtheoretischer Texte mit einer dezidierten Ideologiekritik zu verbinden. Sie ist daher als Beitrag zu einer umfassenden kapitalismuskritischen Debatte zu verstehen. Entgegen den Erwartungen, die der Titel der Studie zu wecken vermag, liegt der Fokus der nachfolgenden Überlegungen weniger auf dem literarischen Gegenstand selbst als vielmehr auf dem Subjekt, das über diesen Gegenstand spricht. Genauer: Es geht um die unsichtbaren Zwänge, denen das Subjekt in seinem Sprechen über Literatur unterliegt. In den Blick gerät die spezifische Praxis des Literaturunterrichts, die wesentlich dazu beiträgt, eine bestimmte Form des Sprechens über Literatur zu (re-)produzieren und zu habitualisieren. Naturgemäß wird die Studie dabei auch literaturdidaktische Fragestellungen streifen, sie versucht sich den Verwertungszusammenhängen der Literaturdidaktik allerdings dadurch zu entziehen, dass sie vornehmlich auf Texte und Begriffe aus scheinbar ganz anderen Bereichen Bezug nimmt. In diesem Sinne ist die vorliegende Arbeit auch weit mehr als eine Kritik an der kompetenztheoretischen und standardbasierten Ausrichtung des Deutschunterrichts und am Machbarkeitsdenken der Fachdidaktik. Es soll gezeigt werden, dass der Literaturunterricht ein Ort ist, an dem sich verschiedene Machtverhältnisses kreuzen, überlagern und überschneiden und an dem eine spezifische Form des Subjektseins hervorgebracht wird, die mit den Dogmen der neoliberalen Ideologie kompatibel ist. Damit soll nicht gesagt werden, dass diese Form des Subjektseins im Literaturunterricht unbedingt bewusst und gezielt angestrebt wird – es wird wohl kaum eine Lehrkraft behaupten, dass im Umgang mit Literatur Fragen der Verwertbarkeit, der Optimierung und der Nutzenmaximierung an erster Stelle stehen sollten. Die Studie will jedoch darauf aufmerksam machen, dass Schule eben kein machtfreier Raum ist und dass auch die Fachdidaktik in pädagogisch-politisch-ökonomische Strukturen eingebunden ist.
Seit dem Bildungsplan von 2004 sind Projekte fest im Bildungsplan verankert. Durch diese Möglichkeit, sollen die Selbstständigkeit und das selbstgesteuerte Lernen bei den Lernenden gefördert und entwickelt werden. In der vorliegenden Arbeit wird die Wirksamkeit der PROGRESS-Methode (PROjektGRuppen Entdecken Selbstverantwortlich und Selbstgesteuert – Traub, 2012), die dabei helfen soll, Projektunterricht schrittweise anzubahnen, untersucht.
In zwei eigens dafür konzipierten ein- und zweijährigen regionalen Lehrer:innenfortbildungen wurde die PROGRESS-Methode den Lehrpersonen an jeweils sieben Präsenztagen vermittelt. Beide Lehrer:innenfortbildungen wurden mit einem Mixed-Methods-Design evaluiert, um herauszufinden, inwiefern die PROGRESS-Methode selbstgesteuertes Lernen bei der Durchführung der Projektprüfung unterstützt. Dadurch konnte der Forschungsgegenstand aus unterschiedlichen Perspektiven – der Schüler:innen-, der Lehrer:innen- und der Beobachter:innenseite – beleuchtet werden.
Zur Erhebung der Schüler:innenperspektive wurde ein Fragebogen zum selbstgesteuerten Lernen eingesetzt. Qualitative Interviews wurden im Anschluss an die Prüfung mit ausgewählten Lernenden zum selbstgesteuerten Lernen und der Projektprüfung durchgeführt. Während der Vorbereitung und Durchführung der Projektprüfung wurden die Lernenden beobachtete, was mit Hilfe der MFB dokumentiert wurde. Die Lehrer:innenperspektive wurde mit Lehrer:innenfragebogen zum selbstgesteuerten Lernen und zum Projektunterricht erfasst. Um zu untersuchen, welche Lerninhalte im Unterricht umgesetzt worden sind, wurden diese mit PROGRESS-Tagebüchern erhoben und an jedem Präsenztag eine Gruppendiskussion zur Umsetzung der PROGRESS-Methode geführt. Ebenfalls wurden quantitativ Experteninterviews mit dem Lehrerinnentandem der Pilotklasse durchgeführt, um herauszufinden, welche Gründe die Lernenden dafür angeben, dass sie eine erfolgreiche Projektprüfung abgelegt haben.
Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass es den Lernenden mitunter schwerfällt, sich in Bezug auf das selbstgesteuerte Lernen selbst realistisch einzuschätzen. Im Lernprozess kommt es mitunter zu Stagnationen. Die Pilotklasse verzeichnet in Kombination mit einer erfolgreichen Projektprüfung einen Lernzuwachs. Eine SCHILF zur PROGRESS-Methode in Kombination mit Lerncoaching wäre eine gute Basis für eine praktikable Zukunftsvision des Projektunterrichts an Schulen.
Neue Technologien wie die Virtuelle Realität (VR) nehmen nicht zuletzt pandemiebedingt immer stärkeren Einzug in die Hochschullehre, auch in Studiengängen im Gesundheitsbereich. Im Projekt „Digitale und Virtuell unterstützte Fallarbeit in den Gesundheitsberufen“ (DiViFaG) werden in einem interprofessionellen Projektteam VR-gestützte fallbasierte Lehr-/Lernszenarien für die Hochschulbildung im Gesundheitsbereich entwickelt, erprobt und evaluiert. Es hat sich gezeigt, dass bei Lehrenden teils technische Hürden im Einsatz der Virtuellen Realität bestehen, sodass eine nachhaltige Implementierung nach der Erprobung ausbleiben kann. Dieses nimmt der Workshop „Virtual Reality in den Gesundheitsberufen“ zum Anlass, um durch Einblicke in die technische und didaktische Gestaltung des Szenarios Pflegespezifische Versorgung chronisch kranker Menschen mit einem Kolostoma, Hürden abzubauen und eine nachhaltige Implementierung durch die OER zur Verfügung gestellten Szenarien zu befördern.
Die offene Lernplattform ZUM Deutsch Lernen bietet frei nutzbare Bildungsinhalte (OER) und richtet sich an Lehrende und Lernende im Bereich Deutsch als Fremdsprache (DaF) und als Zweitsprache (DaZ) auf den Niveaustufen A1 bis C2. Wie genau die Internetseite funktioniert und was alles möglich ist, das erläutert Kirst detailliert in seinem Artikel. Neben Aspekten zur Nutzung der Lernplattform, werden auch die Inhalte kurz dargestellt: Die Handlungsfelder, das DaF-Glossar, etwas über Fortbildungen im Daz/DaF-Bereich, die Vorstellung der Methoden- und Spielekiste, der Lernpfade und der Grammatik-Kiste, eine Erläuterung, wie Inhalte aus ZUM Deutsch Lernen konkret in Lehr- und Lernsituationen verwendet werden können (FIT in Deutsch) und einen Einblick in die interaktiven Übungen, auf die verwiesen wird.
Literarische Kompetenz
(2022)
Digitale Medien gehören für viele Schülerinnen und Schüler zum Alltag und dürfen daher auch im Literaturunterricht nicht unberücksichtigt bleiben. Doch wie kann das Potenzial digitaler Medien für den Literaturunterricht genutzt werden?
Die Autorin legt in einem ersten, theoretischen Teil das Konstrukt der literarischen Kompetenz sowie Qualitätsmerkmale guter Aufgaben dar und überträgt diese auf digitale Medien. Im zweiten, praktischen Teil wird anhand des Kurzfilms ‘Der Vogelschreck’ aufgezeigt, wie Teilaspekte der literarischen Kompetenz in einem digital orientierten Literaturunterricht erworben werden können.
WirLernenOnline ist eine freie und kostenlose Bildungsplattform, die digitale Bildungsangebote bündelt und im Netz anbietet. Das Ziel ist es, als eine Art Suchmaschine Lehrenden, Lernenden und Eltern eine Unterstützung zu bieten, passende Inhalte, Methoden und Werkzeuge für den Unterricht zu finden. Ein weiteres Ziel von WirLernenOnline ist, eine Community ins Leben zu rufen, in der freie Bildungsmaterialien ausgetauscht werden können. Neff stellt nach einem generellen Überblick über die Plattform die Missionen von WirLernenOnline detailliert dar und gibt anschließend einen Ausblick, wie sich das Konzept weiterentwickeln wird.
WebQuests
(2022)
In der heutigen Informationsgesellschaft ist die Nutzung des Internets oft eine Selbstverständlichkeit, die jedoch auch Herausforderungen birgt. In diesem Beitrag stellen die Autorinnen die Möglichkeit hervor, Lernende mithilfe von WebQuests an die internetbasierte Recherche heranzuführen. Dabei werden zunächst Merkmale von WebQuests vorgestellt, bevor Anforderungen von Rechercheaufgaben betrachtet und jeweils unterstützende Maßnahmen aufgezeigt werden.
Lesar-Dolenc zeigt auf, wie mithilfe von eigen erstellten Videolektionen in PowerPoint ein motivierender und auf die eigene Klasse angepasster Online-Unterricht gestaltet werden kann. In dem Beitrag werden praktische Erläuterungen zum Verkürzen von Links und Hinweise zu Video-, Audio- und Fotomaterial gegeben. Außerdem zeigt Lesar-Dolenc auf, wie interaktive Übungen durch den Einbezug von Apps wie LearningApps, Wordwall, Edpuzzle, Live worksheets aussehen könnten. Weitere technische Hinweise zum Aufnehmen und Speichern der Videolektion folgen.
Kinderwelten – Peerkulturen
(2022)
Kinderwelten und Peerkulturen prägen sich als interne soziale Praktiken unter den spezifischen Bedingungen der jeweiligen Gruppe aus. Diesem Phänomen geht die vorliegende Studie in mehreren Analyseebenen nach. Einer theoretischen Kontextualisierung vor Theoremen der Kindheitsforschung und zentraler Begriffe wie Agency, Doing Generation und diskursanalytischer Ansätze schließt sich deren empirische Verifizierung an. Dabei folgen der anfänglichen Phase der teilnehmenden Beobachtungen und einer ersten Theoriebildung die differenzierte Analyse vor Parametern der Wissenssoziologie sowie vor dem Hintergrund figurativer kulturell-sozialer wie auch individueller Verwobenheiten. Abschließend steht die Ebene der Kinder selbst im Fokus, indem Bilddokumente zum Thema "Meine Wunschschule" vor dem Hintergrund der Befunde diskutiert und interpretiert werden.
Die Arbeit versteht sich als ein Beitrag zur didaktischen Gestaltung der Schuleingangsstufe aus der Perspektive der Kinder und lotet zugleich pädagogische Handlungsspielräume innerhalb der institutionellen schulischen Rahmenbedingungen aus.
Die Debatte um gendergerechte Sprache zeigt, dass wir uns als Gesellschaft bewusster darüber werden, dass Sprache Macht ist und somit beeinflusst, wen wir integrieren und wen wir ausschließen. Diese Arbeit spinnt diesen Gedanken weiter und überträgt ihn auf die Kunstwissenschaft.
Dies geschieht, indem Attribute und Zuschreibungen, die in der Gesellschaft im Bezug auf Weiblichkeit als gültig angesehen werden, auf ihren Ursprung untersucht werden. Im Zuge des intersektionalen Ansatzes der Arbeit wird dabei auch auf intersektional differente Semiotiken eingegangen. Weiblichkeit wird also auch unter dem Blickwinkel potenzieller Mehrfachdiskriminierungen wie Rassifizierung, Klasse und körperbezogenen Diskriminierungsformen untersucht.
Im Anschluss zieht die Arbeit Querverbindungen in die Kunst und untersucht Weiblichkeitsdarstellungen auf die zuvor erarbeiteten diskriminierenden Semiotiken.
In Folge dessen können Schlüsse für die Kunstpädagogik und den Umgang mit den durch die Kunst reproduzierten Diskriminierungen im Unterricht gezogen werden. Die Arbeit ist mit dem Genderforschungspreis der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe 2022 ausgezeichnet worden.
‚Künste bilden‘
(2022)
Die Bedeutung des frühen Zweitspracherwerbs wird zu Beginn des Artikels ausführlich dargestellt. Kleinkinder erfahren und verarbeiten ihre Umwelt vor allem durch spielerisches Denken und Handeln. Daher ist es wichtig, den Kindern schon im Kindergarten eine spielerische, handelnde Kontaktaufnahme mit der Zweitsprache zu ermöglichen. Eng damit zusammenhängend ist auch der Ausdruck durch die Kunst (malen, singen, schauspielern, tanzen). Bartalis entwickelte den Ansatz Künste bilden - eine DaF-Werkstatt. Durch dieses Werkstattkonzept soll die deutsche Sprache als Teil der Persönlichkeitsentfaltung, durch den Einbezug der Kunst (Theaterpädagogik, musisch-ästhetische Bildung, Umgang mit literarischen Texten,...), erlernt und erfahren werden. Das Projekt ‚Künste bilden‘. Deutschsprachiges Kunstprojekt im Kindergarten. Das Lernen und Erfahren durch Theater, Sprachgestaltung, Musik und bildende Kunst wurde pandemiebedingt online weitergeführt, um den Kindern eine Kontinuität zu sichern. Ein Schwerpunkt des Artikels ist eine “Reise durch die Schwerpunkte in der Online-Werkstatt”.
PHKA kompakt 2021/22
(2022)
Nach zwei Jahren mehrheitlich digitaler Lehre kehrte die Pädagogische Hochschule Karlsruhe im akademischen Jahr 2021/22 zur Präsenzlehre zurück.
Studierende wie Lehrende konnten die Hochschule wieder als Lehr- und Studierort, als Ort von Tagungen, von Begegnungen und des akademischen Austauschs erfahren. Es gab Anlass zum gemeinsamen Feiern wie etwa den Landeslehrpreis für Prof. Dr. Sebastian Wartha (Institut für Mathematik) oder nach erfolgreicher Auflagenerfüllung den Abschluss des Verfahrens zur Systemakkreditierung. Mitunter wurden auch Anlässe zur Begegnung neu geschaffen. Ein „Get together“ für Studierende und Lehrende zum Semesterbeginn mag hier als Beispiel für viele stehen.
Die Plattform Actionbound ermöglicht die individuelle Gestaltung von interaktiven und multimedialen Rallyes. Die Autorin legt in diesem Beitrag dar, wie diese didaktisch für die Sprachförderung nutzbar gemacht werden können. Zunächst werden die Konzepte des Game-Based Learning und Gamification dargelegt und die Plattform Actionbound vorgestellt. Anschließend zeigt die Autorin Ansatzpunkte für die Sprachförderung auf. Schließlich werden Hinweise an Lehrkräfte für den praktischen Einsatz gegeben.
Humanoid gestaltete, soziale Roboter in der Lehre an Schulen und Hochschulen sind bereits Tatsache (vgl. Belpaeme et al. 2018). Die wissenschaftliche Auseinandersetzung bezüglich möglicher Rollen und Funktionen von Robotern in der Bildung steht aber noch am Anfang und deren Einsatz von sozialen Robotern und den damit verbundenen Fragen zu bspw. Datenethik oder Educational Data Mining polarisieren. Vor dem Hintergrund des bereits geschaffenen Status Quo ist es zwingend notwendig, sich einer nachhaltigen Anwendung von Robotern in der Bildung zuzuwenden.
Als Abbild (oder Gegenbild) des Menschen geschaffen, dienen humanoide Roboter nicht nur als schlichte «Lehr-/Lernmaschinen», sondern auch als Projektionsfläche menschlicher (Technik-)Fantasien und Zukunftsbilder, letztlich auch in der Pädagogik. Der von uns im Rahmen der GMW-Tagung 2022 durchgeführte Workshop bot den Teilnehmenden die Möglichkeit, gemeinsam mit einem humanoiden sozialen Roboter aktuelle Problemstellungen aus einer kritisch-reflexiven Medienbildung am Beispiel eines Einsatzes von Robotern in einer Bildungseinrichtung (Hochschule) zu beleuchten und in der Gruppe interaktiv zu bearbeiten.
Die Arbeitsgruppe der Fachstelle Digitales Lehren und Lernen (FDL), PH FHNW stellte an dem Workshop zentrale Forschungsergebnisse vor und verdeutlichte dabei die Relevanz der angesprochenen Themenkomplexe rund um Roboter in der Bildung.
Die Corona-Pandemie und der damit verbundene Online-Unterricht hat die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen stark beeinflusst. In diesem Beitrag wird beleuchtet, wie das Virus als Stressor wirkt und wie sich die Pandemie auf die psychische Gesundheit von Lernenden ausgewirkt hat. Weiterhin wird anhand von praxisorientierten Techniken und Methoden aufgezeigt, wie pädagogische Fachkräfte die Lernenden bei der Stressbewältigung unterstützen können.
Die vorliegende Studie wendet sich dem Themenkomplex „Bildung zur Verantwortung im Studium der Elektrotechnik im Kontext des gesellschaftlichen Diskurses zu den ökologi-schen Folgen von Technik“ zu. Ausschlaggebend für das Untersuchungsinteresse sind die massiven ökologischen Probleme, vor denen die Weltbevölkerung steht und zu deren Lö-sung Ingenieurinnen und Ingenieure durch die Entwicklung neuer Technologien beitragen sollen. Gleichzeitig zeigt die Erfahrung, dass mit technischem Fortschritt immer wieder neue Probleme verbunden sind. Aus diesem Grund hat sich in den letzten fünfzig Jahren die Technikfolgenabschätzung etabliert. Doch genügt es nach Ansicht bedeutender Tech-nikphilosophen wie beispielsweise Ropohl nicht, Überlegungen zur Verantwortung für Technikfolgen allein diesen Instituten zu überlassen.
Folgt man dem Wissenschaftstheoretiker Fleck, wird der Denkstil einer Wissenschaft im Studium weitergegeben. Es stellt sich deshalb die Frage, ob und wie Studierende der In-genieurwissenschaften, insbesondere der Elektrotechnik, darauf vorbereitet werden, in ihrem Beruf Verantwortung für Technik zu übernehmen. Eine Verantwortung, die über die Funktionsfähigkeit von Technik hinausgeht und unter der auch zukünftige Folgen von Technik berücksichtigt werden. Ein Blick in die Pädagogik, wie er hier gemacht wird, zeigt, dass der Mensch einer Bildung zur Verantwortung bedarf. Dies vor allem auch im Hinblick auf die Gesellschaft und die Welt. Doch muss sich der Mensch auch aufgefordert fühlen, für etwas verantwortlich zu sein. Es ist deshalb von Interesse, wie sich das Thema Ver-antwortung für die ökologischen Folgen von Technik in der alltagsweltlichen Kommunikati-on der Gesellschaft zeigt und wem die Verantwortung zugesprochen wird. Der Untersu-chung geht die Annahme voran, dass sich im Falle eines Anschlusses an den gesellschaft-lichen Diskurs Änderungen in den Curricula der ingenieurwissenschaftlichen Studiengänge zeigen könnten.
Die vorliegende Längsschnittstudie beobachtet über den Zeitraum von 1970 bis 2020 an-hand des Fallbeispiels der Elektrotechnik an der Hochschule Karlsruhe, ob sich während des Untersuchungszeitraums dort Fächer finden lassen, die der Bildung zur Verantwor-tung für Technikfolgen dienlich sind. Diese Beobachtung findet parallel zur Beobachtung der Kommunikation der Gesellschaft in den Massenmedien statt.
Die Analyse der Beobachtungen findet unter einem systemtheoretischen Verständnis statt. Es zeigt sich, dass von einer vorangestellten Hypothese abgegangen werden muss, dass allein das Paradigma der Ingenieurwissenschaft Elektrotechnik die Inhalte des Studi-ums bestimmt. Das Verständnis eines Ingenieurstudiums als Berufsausbildung stellt wirt-schaftliche Ansprüche in den Vordergrund. Weiterhin zeigt es sich, dass Besonderheiten in den Organisationssystemen der Hochschule ein Hindernis für eine grundlegende Re-form eines ingenieurwissenschaftlichen Studiums wie beispielsweise der Elektrotechnik darstellen. Diese Hindernisse wurden in den abschließenden Handlungsempfehlungen be-achtet. Dort werden kleine Interventionsmaßnahmen vorgeschlagen, denen auch ohne weitreichende Reformen gefolgt werden kann.
Die Menschheit steht im 21. Jahrhundert vielfältigen sozialen und ökologischen Herausforderungen wie z.B. dem Klimawandel, globaler Armut oder der Erschöpfung natürlicher Ressourcen gegenüber. Dementsprechend stehen auch Bildungssysteme vor der Herausforderung, ihre Lehr-Lern-Formate in Richtung langfristiger Problemlösungen zu entwickeln, die sich globalen sozioökologischen Aufgaben stellen. Im Wirtschaftsunterricht kann die Sustainable Entrepreneurship Education dazu einen wichtigen Beitrag leisten, da sie Lernende befähigt, sich diesen Herausforderungen anhand nachhaltigen sowie unternehmerischen Denkens und Handelns zu nähern. Die Triple Layered Business Model Canvas stellt ein methodisches Instrument zur nachhaltigkeitsorientierten Geschäftsmodellentwicklung dar, die bislang nur im Hochschulbereich Anwendung findet. Es liegt die Vermutung nahe, dass sich die Methode auch für den schulischen Kontext eignet. Der Beitrag liefert einen Überblick über die Forschungsbereiche des Sustainable Entrepreneurships und der Sustainable Entrepreneurship Education sowie eine Einführung in die Triple Layered Business Model Canvas. In dieser explorativen Studie handelt es sich um eine erste Validierung eines schulischen Unterrichtskonzeptes, in der die Triple Layered Business Model Canvas eingesetzt wurde. Zu diesem Zweck werden das methodologische Vorgehen bei den durchgeführten Design-Experimenten sowie zentrale Ergebnisse der Erhebung in Schulen der Sekundarstufe I präsentiert. Abschließend werden Handlungsempfehlungen für die Verwendung der Triple Layered Business Modell Canvas im Zuge der schulischen Sustainable Entrepreneurship Education appliziert.
Um zeitgenössisch als relevant erachtete Konzepte mit eigenen Argumenten zu versehen, beteiligen sich wissenschaftliche Disziplinen an öffentlich geführten Diskursen. So auch die Bildungswissenschaft und (ihre Teildisziplin) Frühpädagogik, die auf der Suche nach Lösungen für gesellschaftliche Probleme unserer Zeit moderne Paradigmen an eigene Grundgedanken, wie z.B. Bildung, Entwicklung und/oder Förderung, binden. Korrelationen dieser Art legen diverse Handhabungen von Resilienz offen, welche diskursanalytisch mit Geltung für beide Fachbereiche geordnet und beschrieben werden können. Zum Ausdruck gebracht wird damit eine multivalente, polyreferentielle und schwer fassbare Kategorie, die sich – wie Bildung – der Stärkung von Menschen durch eine Anregung zur gelingenden Lebensgestaltung mit Beachtung der umgebenden Welt widmet, eine Bereitschaft zur bewussten Handlung und Wandlung impliziert und sich bestenfalls als Effekt einer solidarischen Anstrengung (i.S.v. positiver Wechselwirkung individueller Möglichkeiten und ökosystemischer Angebote) zeigt. Durch eine Zusammenführung und kontextuelle Einordnung ihrer zahlreichen Variablen zeigt sich Resilienz als eine in ihrem komplexen Verwendungspanorama (bspw. zwischen Sollen und Wollen, Person und System oder Prozess und Resultat) gefangene Konstellation. Im Diskursgefüge der Bildungswissenschaft und Frühpädagogik kann sie nach einem bestimmten Schema – mal per Fallbezug, mal per Verallgemeinerung – als eine wissenschaftliche Kategorie und mehr noch: als eine Bildungsfiguration begründet und nachvollzogen werden. Der bestehende Diskurs wird dadurch um eine neue und zur weiteren Reflexion einladende Perspektive ergänzt.
Ziel der Dissertation ist die Steigerung der Attraktivität von Sach- bzw. Physikunterricht. Dies soll durch individualisierte Umsetzung von Sach- bzw. Physikunterricht mithilfe des Cartesianischen Tauchers als exemplarisch ausgewählten Unterrichtsgegenstands erreicht werden.
Für den angemessenen Einsatz eines Cartesianischen Tauchers als individualisierten Freihand- bzw. Lernversuch war nicht nur die Untersuchung physikalischer Erklärungsansätze notwendig, sondern auch die Entwicklung physikdidaktischer Konzeptionen (z. B. Dichte, Auftrieb und Verdrängung, Handkraft usw.), sowie deren konkrete Umsetzung mit anschließender Einholung von individuellen Rückmeldungen zur Validierung.
Die über 370-jährige Geschichte des Cartesianischen Tauchers und seine frühe internationale Bekanntheit erforderte Untersuchungen hinsichtlich der Namensgebung und dessen vielfältige Verwendung, um möglichst umfassend das historische Experiment zu betrachten und damit vielseitige Möglichkeiten für den erfolgreichen individualisierten Einsatz im Unterricht bereitzustellen.
Die jeweilige Lehr-Lern-Situation wurde im Anschluss im Sinne der ‚Aktionsforschung‘ empirisch evaluiert. Als Befragungsinstrument diente ein ‚leeres Blatt Papier‘, das nur mit einer konkreten Aufgabenstellung jedoch ohne eine Fragestellung die unmittelbaren Eindrücke und Einschätzungen der Kinder und Jugendlichen zunächst qualitativ erheben sollte. Die individuellen Rückmeldungen wurden mithilfe der diktionärsbasierten und qualitativen Inhaltsanalyse nach Udo Kuckartz ausgewertet.
Ein Ergebnis dieser Dissertation ist, dass nicht nur die Individualisierung von Sach- bzw. Physikunterricht mit dem Cartesianischen Taucher als Unterrichtsgegenstand von den Lernenden ‚attraktiv‘ eingestuft wird. Vielmehr empfanden die Lernenden auch andere individualisiert umgesetzten Unterrichtsinhalte ‚attraktiv‘. Individualisierung kann deshalb definitiv als ein Schlüssel zu attraktivem Sach- bzw. Physikunterricht gesehen werden.