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Ziel dieser Masterarbeit ist es zu klären: Welche Kompetenzen sind notwendig, um CLIL zu unterrichten? Welche dieser Kompetenzen werden im Studium erworben? Welche davon im Laufe des Vorbereitungsdienstes? Was kann das Studium leisten und wofür ist der Vorbereitungsdienst zuständig? Welche Unterstützungsmaßnahmen helfen die Anforderungen des Vorbereitungsdienstes in CLIL zu meistern und welche Faktoren verhindern eine Kompetenzentwicklung?
Im ersten Abschnitt der Arbeit werden die zu erwerbenden Kompetenzen anhand der Modulhandbücher des Bachelor- und Masterstudiengangs Europalehramt für die Grundschule der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe erörtert und den laut Ausbildungsstandards erworbenen Kompetenzen in BLL im Vorbereitungsdienst des Europalehramts für die Grundschule in Baden-Württemberg gegenübergestellt und die Kompetenzentwicklung dargelegt. Anschließend werden die theoretischen Hintergründe zu Bilingualen Lehren und Lernen in der Grundschule dargestellt und auf Übergänge im Bildungsprozess, schulische Professionalität und Professionalisierung im Zuge der Lehramtsausbildung anhand verschiedener Modelle eingegangen. Darauffolgend wird der aktuelle Forschungsstand aufgearbeitet. Es wird erörtert, welche Kompetenzen für CLIL-Lehrkräfte notwendig sind und welche Faktoren die CLIL-Professionalisierung begünstigen bzw. negativ beeinflussen. Anschließend wird die Wirksamkeit der Lehramtsausbildung aus unterschiedlichen Perspektiven anhand verschiedener Studien abgeleitet. Darüber hinaus werden die Ergebnisse, Wünsche und Verbesserungsvorschläge des 2019 geführten Perspektivgespräch zum Europalehramt an der PH Karlsruhe zusammenfassend dargelegt.
Da es im Bereich CLIL-Fortbildungsmaßnahmen im Grundschulbereich bisher nur wenig Forschung gibt und somit ein großer Forschungsbedarf besteht, werden im zweiten Teil der Arbeit die für diesen Kontext gewählte explorativ-qualitative Forschung vorgestellt. Um die Aussagen zu objektivieren bzw. relativieren wird aus drei verschiedenen Perspektiven auf das Europalehramt, die Kooperationen und die Kompetenzentwicklung in der 1. und 2. Phase geblickt. Es werden leitfadengestützte Interviews mit einer*einem Lehrbeauftragten, fünf Lehramtsanwärter*innen am Ende des Vorbereitungsdienstes und einer*einem Mentor*in geführt.
Der Anhang wurde aus datenschutzrechtlichen Gründen gekürzt.
Will man verstehen, was die Lebenswelten und Diskurse afrikanischer Gesellschaften derzeit prägt und wie sie gestaltet sind, so muss man sich auf Spurensuche begeben und Forschung betreiben, die den Dialog sucht, die sich also die Oralität zunutze macht. Hierzu nimmt die vorliegende Dissertationsschrift die Sammlung von sagenhaften Erzählungen von heute (sEh) für die Aufdeckung von Wirklichkeitsmodellen und gesellschaftlichen Diskursen in postkolonialen afrikanischen Gesellschaften in den Blick. Aufbauend auf den daraus gewonnenen Erkenntnissen und untermauert durch einen unterrichtspraktischen Teil wurde das Konzept der afropolitischen Literaturdidaktik entwickelt, das dem bislang germanozentrischen Aspekt des DaF-Unterrichts im afrikanischen Kontext durchbricht und afrikanische DaF-Lernende in den Vordergrund stellt sowie kulturelle Themen aus ihren Lebenswelten berücksichtigt. Darüber hinaus zeigt diese Dissertationsschrift, wie interdisziplinäres Vorgehen und damit auch wissenschaftliche Grenzgänge dazu beitragen, laufende gesellschaftliche Diskurse sowie darin verborgene Modelle von Wirklichkeit zu erforschen und aus diesen Ergebnissen wiederum bildungspolitische Anliegen formulieren zu können.
In Deutschland gibt es bisher wenig Bewusstsein für die deutsche Kolonialgeschichte oder die verbreitete Auffassung, Deutschland sei – beispielsweise im Gegensatz zu Frankreich oder Großbritannien – eine „unbelastete“ Kolonialmacht gewesen (Zeller 2017).
Diese Arbeit versucht aufzuzeigen, welche kolonialen und kolonialrevisionistischen Auseinandersetzungen in Karlsruhe stattgefunden haben und damit die deutsche Kolonialgeschichte in einem lokalen Kontext beispielhaft zu verdeutlichen. Um diese Geschichte einem breiteren Publikum zugänglich zu machen, wurde eine Webseite erstellt, die unter dem Link https://geoges.ph-karlsruhe.de/wordpress/karlsruhe-postkolonial zu finden ist. Die vorliegende Arbeit beschreibt die Erstellung der Webseite, alle weiteren Inhalte sind auch auf der Webseite selbst zu finden. Dabei wird folgenden Fragen nachgegangen: Wo sind Orte der Erinnerung an Personen, die eine Rolle im (deutschen) Kolonialismus gespielt haben? Welches sind Orte, an denen koloniales Wissen (re-)produziert wurde, beispielsweise Universitäten, Museen etc. Welche Stadtpersönlichkeiten haben sich für die koloniale Sache eingesetzt? Welche Wirtschaftszweige in Karlsruhe haben von der Kolonisierung profitiert? Wo gab es eine Auseinandersetzung mit diesen Diskursen?
Der Titel „Karlsruhe postkolonial“ müsste dabei eigentlich mit einem Fragezeichen versehen werden („Karlsruhe postkolonial?“). Eine erste Anregung der Auseinandersetzung mit der Geschichte der Stadt hilft sicherlich dabei, den Kolonialismus und eventuell auch koloniale Sichtweisen zu erkennen und zu überwinden. Letztendlich kann dies aber nur ein Anstoß sein für eine viel tiefer gehende Auseinandersetzung mit rassistischen Denkmusten, Darstellungen und Handlungen gegenüber Menschen, die noch immer als „die Anderen“ dargestellt werden.
Phänomen Basteln
(2022)
Mit der Orientierung an der Leitfrage Was heißt Basteln? wurde in einer theoretischen Annäherung der zentrale Begriff der vorliegenden Untersuchung eingeordnet. In den Ausführungen zeigte sich eine Verwendung des Begriffs des Bastelns in vielfältigen Kontexten. Angeschlossen an dieses Resultat wurde herausgearbeitet, dass sich das Basteln als dehnbarer Begriff einer vollständigen bzw. eindeutigen Beschreibung entzieht und sich aus dieser Vielfalt heraus ein plurales Begriffsverständnis beschreiben lässt. In der Pluralität konnten übergreifende Gemeinsamkeiten gefunden werden, die eine Konturierung des Begriffs des Bastelns ermöglichten. Gefasst als begriffsbestimmende Merkmale nähern sich diese dem Basteln aus verschiedenen Perspektiven (Subjekt, Dilettantismus, Tätigkeit, Fundus) an und bilden eine Klammer um dessen vielfältige Ausprägungen. Sie tragen somit zu einem besseren Begriffsverständnis bei und bilden die Basis für die weitere Diskussion des selbstbestimmten Bastelns.
Die vorgestellte empirische Untersuchung mit der Orientierung an der zugrundeliegenden Forschungsfrage Was tut das Kind, wenn es selbstbestimmt bastelt? widmete sich in ihrer Anlage dem Phänomen des kindlichen selbstbestimmten Bastelns. Die methodenbasierte Studie leistet im Sinne der Grundlagenforschung einen wesentlichen Beitrag zum Verständnis dieses Phänomens. Durch die Strukturierung des erhobenen Datenmaterials mittels einer qualitativen typenbildenden Inhaltsanalyse konnte die selbstbestimmte Basteltätigkeit in der Herausbildung zweier Typen näher spezifiziert werden: das selbstbestimmte Basteln lässt sich demnach als nachbildend oder als erfindend charakterisieren.
In einer Diskussion konnten durch die Verknüpfung der begriffsbestimmenden Merkmale aus der theoretischen Annäherung mit den zentralen Ergebnissen der empirischen Untersuchung Implikationen für den kunstpädagogischen Kontext abgeleitet werden. In der Darstellung der kunstpädagogischen Bedeutung wurden Determinanten eines gelingenden Umgangs mit dem selbstbestimmten Basteln in der institutionellen Praxis bestimmt.
Darüber hinaus wurde mit der Einordnung des selbstbestimmten Bastelns als Form kulturellen Lernens eine weitere kunstpädagogische Implikation herausgestellt. In dem hierin formulierten Lernverständnis deutet sich eine Metaebene an, die auf das allgemeinpädagogische Selbstverständnis ausstrahlt und das konkrete kunstpädagogische Handeln beeinflusst. Als weiterer Aspekt konnte hierbei ein mimetischer Prozess im selbstbestimmten Basteln identifiziert und im Hinblick auf die zwei herausgestellten Typen ausdifferenziert werden, wodurch folgerecht das selbstbestimmte Basteln als anthropologische Konstante eingeordnet werden konnte.
Das selbstbestimmte Basteln ist daher beides: kindliche Ausdrucksform im ästhetischen Handeln und Gestalten sowie anthropologische Konstante in dem sich zeigenden Lernprozess.
Im Kontext einer aktuellen globalen Wasserproblematik wird in der vorliegenden Arbeit den Fragen nachgegangen, welche Verfahren es in der Natur sowie im technischen Bereich gibt, Nebel als Wasserquelle zu nutzen und wie Nebelfang im Sachkundeunterricht der Sekundarstufe praktisch thematisiert werden kann. Zu diesem Zweck werden einschlägige Studien zum Nebelfangverfahren verschiedener Tiere und Pflanzen vorgestellt und durch die Ergebnisse eigener Beneblungsuntersuchungen an ausgewählten Kakteengewächsen ergänzt. Weiter werden das unterrichtliche Potenzial von Nebelfang sowie dessen Umsetzbarkeit im schulischen Kontext in der Form eines didaktischen Artikels erörtert.
Es kommt dabei heraus, dass Opuntia microdasys rufida effektiv Wasser aus Nebel beziehen kann und sich sowohl eine Beneblung durch Trockeneis als auch eine Beneblung in einer selbst gebauten Nebelkammer eignet, um das Nebelfangvermögen der Kakteen zu quantifizieren und zu visualisieren. Als Grund für das hohe Nebelfangvermögen von Opuntia microdasys konnten dabei die (mikro-)strukturellen Beschaffenheiten der Dornen sowie deren Distribution auf der Pflanze identifiziert werden. Ein weiteres Ergebnis ist, dass Nebelfang durch großflächige Kunststoffnetze eine praktikable Alternative zu konventionellen Wasserversorgungsverfahren darstellt und sich bereits an verschiedenen Standorten etablieren konnte. Bezüglich künstlicher Beneblungsverfahren kommt als Ergebnis heraus, dass sich Beneblungen mit Trockeneis und Nebelkammer von Schüler/-innen der Sekundarstufe umsetzen lassen, wobei die Arbeit mit Trockeneis gesundheitliche Gefahren birgt und in der Vorbereitung ein deutlich höheres zeitliches Investment erfordert.
Das Thema Nebelfang bzw. künstliche Beneblung ist für Lehrende didaktisch bedeutsam, da es die Schüler/-innen im Erlernen naturwissenschaftlicher Arbeitsweisen unterstützt, die Bedeutung von Wasser für alle Lebewesen verdeutlicht, als ein Beispiel für die Angepasstheit von Lebewesen an ihre Umwelt verwendet werden sowie zur Erörterung nachhaltigen Handelns dienen kann.
Weitgehend belegt ist, dass gelingende Professionalisierungsprozesse im Studium der (Früh-)Pädagogik eine spezifische Auseinandersetzung mit der eigenen personalen Lebensgeschichte und Identitätsentwicklung verlangen. Dies bleibt jedoch professionalisierungstheoretisch und hochschuldidaktisch weitgehend unberücksichtigt. Das Forschungsprojekt „Personbezogene pädagogische Professionalisierung (ppProfess)“ unter Leitung von apl. Prof. Dr. Liselotte Denner und Prof. Dr. Ulrich Wehner und unter Mitarbeit von Dr. Annette Scheible und Dr. Brigitte Seiler an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe (2018-2019), in welches die vorliegende Masterarbeit eingebettet ist, knüpft hier an und rückt die studentische Person folgerichtig in den Fokus ihrer Professionalisierung. Im Design-Based Research-Ansatz werden hochschuldidaktische Settings innoviert, welche die teilnehmenden Studierenden nicht nur zu einem einmalig anderen Verhalten anzuregen versuchen, sondern Änderungen ihrer Verhaltensweisen anstreben und damit auf langfristig angelegte personbezogene Professionalisierungsprozesse abzielen.
Um wahrgenommene und berichtete Veränderungen in Verbindung mit dem Lehr-Lern-Setting bringen und in Gang gesetzte Professionalisierungsprozesse bei den teilnehmenden Studierenden identifizieren zu können, wird im ersten Teil der mehrperspektivisch angelegten Masterarbeit ein detailliertes Wirkmodell für ppProfess eruiert, welches aus rekonstruktiver und theoriegeleiteter Perspektive die projektspezifische Wirklogik für ppProfess aufzeigt.
Darauf aufbauend realisiert der zweite Teil der Arbeit die Nacherhebung (follow-up) des Lehr-Lern-Settings aus der Perspektive der Studierenden mithilfe leitfadengestützter Interviews. Die Ergebnisse der inhaltlich strukturierenden qualitativen Inhaltsanalyse nach Kuckartz (2016) werden sowohl fallvergleichend als auch kontrastierend vorgestellt. Der Fokus liegt zunächst auf aus Studierendensicht wirkrelevanten Elementen des Lehr-Lern-Settings. Anschließend werden die Facetten der studentisch wahrgenommenen längerfristigen Wirkung beleuchtet. Nach einer Diskussion der Ergebnisse im Rückbezug auf das aufgestellte Wirkmodell sowie einschlägige Theorie bündelt das Fazit die Erkenntnisse im Kontext personbezogener pädagogischer Professionalisierung im Studium.
Der Anhang wurde aus datenschutzrechtlichen Gründen gekürzt.
Offenheit der Aufgabenstellung und Strukturiertheit des Unterrichtes im Technischen Gestalten
(2021)
Am Anfang dieser fachdidaktischen Dissertation steht die Frage nach qualitätsvollem Unterricht im Technischen Gestalten. Eine quantitative Studie untersucht die Effektivität von Unterrichtstypen, die sich bezüglich der Dimensionen Offenheitsgrad der Aufgabenstellung und Strukturiertheit des Unterrichts unterscheiden. Die Erhebungen, welche die Basis für die quantitative Studie bildet, erfolgte im Juni 2018 mit über tausend Lernenden in 116 Klassen (4. bis 9. Klassenstufe) und ihren Lehrpersonen in den Schweizer Kantonen Bern, Solothurn und Basel-Stadt.
Die Auswertung, die mit einer Latent Profile Analysis (LPA) erfolgte, machte drei Unterrichtstypen mit je einem spezifischen Profil sichtbar: Typ 1: enge Aufgabenstellung und mittelhohe Strukturiertheit des Unterrichtes; Typ 2: halboffene Aufgabenstellung und tiefe Strukturiertheit; Typ 3: offene Aufgabenstellung und hohe Strukturiertheit
Der Theorierahmen des Angebots-Nutzungs-Modells von Helmke (2009) bildet die Basis für die weiteren Auswertungsschritte. Eine multinominale logistische Regression zeigt, dass die Formen des Unterrichts von den Lehrpersonen nicht zufällig gewählt werden. Persönliche und professionelle Voraussetzungen führen zu ihrer Anwendung.
Eine Mehrebenenanalyse (MSEM, 2-1-1) macht zudem Zusammenhänge zwischen den Unterrichtstypen und den schulischen Einflussgrössen auf der Schülerinnen- und Schülerseite sichtbar. Diese sind sowohl auf individueller Ebene als auch auf Klassenebene feststellbar. Kognitive Aktivierung, Selbstbestimmungserleben und Anstrengungsbereitschaft, die als Mediatoren dienen, werden durch die Unterrichtstypen beeinflusst. Darüber hinaus wirken die Unterrichtstypen auch auf die Outcomes. Die Zusammenhänge zeigen sich bei der Motivation im Fach, der Selbstwirksamkeitsüberzeugung, der intrinsischen Motivation und selbst bei den Noten. Die Unterrichtstypen wirken sowohl direkt als auch indirekt über die Mediatoren auf die Outcomes. Alles in allem zeigt sich, dass ein Unterricht mit offenen Aufgabenstellungen und strukturiertem Vorgehen verschiedene Grössen auf Schülerinnen- und Schülerseite positiv beeinflussen kann.
Daneben können auch Zusammenhänge zwischen familiären oder persönlichen Merkmalen der Schülerinnen und Schüler und den Mediatoren bzw. Outcomes festgestellt werden.
Welchen Unterricht eine Lehrperson im Technischen Gestalten anbietet, spielt für die Qualität der Lernprozesse also eine entscheidende Rolle.
Diese Dissertation geht der Frage nach, weshalb Norbert Elias und Pierre Bourdieu häufig in ähnlichen Kontexten zu Erklärungszwecken herangezogen werden. Dazu werden die Theorien von Norbert Elias und Pierre Bourdieu miteinander verglichen; hierbei werden Begriffe und Konzepte auf Ähnlichkeiten und Unterschiede hin untersucht. Ihre Methodologie zum Überwinden von Dichotomien wird ebenso analysiert. Ähnlichkeiten finden sich darüber hinaus in ihren Lebensläufen wieder. Diese werden in dieser Dissertation mit den Briefen verknüpft, die sie sich gegenseitig schrieben und die bislang noch unveröffentlicht waren. Weiter wird ein Ausblick gegeben, wie Konzepte miteinander verbunden werden könnten, um die Rezeption beider Soziologen in einem breiteren Spektrum voranzubringen.
Narrative Wege aus der Angst
(2021)
Die in dieser Arbeit präsentierte empirische Studie untersucht sprachliche Manifestationen der subjektiven Bewältigung traumatischer und hochbelastender Lebenserfahrungen anhand narrativer biographischer Interviews. Dabei stützt sie sich zum einen auf Theorien und Befunde der Traumaforschung sowie ausgewählte Aspekte von Bewältigungskonzepten. Zum anderen legt sie bewährte Elemente der Erzähltheorie und der narrativen Forschung im Rahmen des qualitativen Paradigmas zugrunde. Dazu gehören eine Definition des Erzählens als Grundform der Kommunikation, das Konzept der Narrativen Identität, der Begriff der narrativen Bewältigung sowie Ausführungen zur narrativen Interviewforschung einschließlich ausgewählter Beispiele.
Die vorliegende Bachelorarbeit befasst sich mit der Frage der Gendersensibilität von Schulbüchern für die zweite Klassenstufe. Die jüngste Internationale Grundschul-Lese-Untersuchung (IGLU 2016) zeigt signifikante Unterschiede in der Lesekompetenz von Jungen und Mädchen am Ende der vierten Klasse. Damit wird im Bereich des Lesenlernens das Ziel der Grundschule - der Erwerb vergleichbarer Kompetenzen von allen Schüler*innen - verfehlt. Da Schulbücher in Bezug auf den Erwerb der Lesekompetenz im Anfangsunterricht eine entscheidende Rolle spielen, ist es umso wichtiger, dass entsprechendes Material die unterschiedlichen Bedürfnisse von Jungen und Mädchen berücksichtigt. Somit untersucht die Bachelorarbeit die Bedeutung der Kategorie Geschlecht im schulischen Kontext und die geschlechtlichen Unterschiede zwischen Jungen und Mädchen in Bezug auf das Lesenlernen. Aufbauend auf diese Erkenntnisse wurde eine Auswahl an Schulbüchern auf Kriterien gendersensibler Literatur analysiert, um herauszustellen, ob und inwiefern Deutschbücher gendersensibel sind.