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Narrative Wege aus der Angst
(2021)
Die in dieser Arbeit präsentierte empirische Studie untersucht sprachliche Manifestationen der subjektiven Bewältigung traumatischer und hochbelastender Lebenserfahrungen anhand narrativer biographischer Interviews. Dabei stützt sie sich zum einen auf Theorien und Befunde der Traumaforschung sowie ausgewählte Aspekte von Bewältigungskonzepten. Zum anderen legt sie bewährte Elemente der Erzähltheorie und der narrativen Forschung im Rahmen des qualitativen Paradigmas zugrunde. Dazu gehören eine Definition des Erzählens als Grundform der Kommunikation, das Konzept der Narrativen Identität, der Begriff der narrativen Bewältigung sowie Ausführungen zur narrativen Interviewforschung einschließlich ausgewählter Beispiele.
Die vorliegende Bachelorarbeit befasst sich mit der Frage der Gendersensibilität von Schulbüchern für die zweite Klassenstufe. Die jüngste Internationale Grundschul-Lese-Untersuchung (IGLU 2016) zeigt signifikante Unterschiede in der Lesekompetenz von Jungen und Mädchen am Ende der vierten Klasse. Damit wird im Bereich des Lesenlernens das Ziel der Grundschule - der Erwerb vergleichbarer Kompetenzen von allen Schüler*innen - verfehlt. Da Schulbücher in Bezug auf den Erwerb der Lesekompetenz im Anfangsunterricht eine entscheidende Rolle spielen, ist es umso wichtiger, dass entsprechendes Material die unterschiedlichen Bedürfnisse von Jungen und Mädchen berücksichtigt. Somit untersucht die Bachelorarbeit die Bedeutung der Kategorie Geschlecht im schulischen Kontext und die geschlechtlichen Unterschiede zwischen Jungen und Mädchen in Bezug auf das Lesenlernen. Aufbauend auf diese Erkenntnisse wurde eine Auswahl an Schulbüchern auf Kriterien gendersensibler Literatur analysiert, um herauszustellen, ob und inwiefern Deutschbücher gendersensibel sind.
Das Konzept Literature und Language Awareness (LitLA) verbindet literarisches und sprachliches Lernen in einem migrationsgesellschaftlich perspektivierten Literaturunterricht (vgl. Rösch 2021). Als Lernmedien stehen hierbei literarische Werke im Zentrum, die Migrationsmehrsprachigkeit poetisch gestalten. Das LitLA-Konzept richtet sich explizit an alle Lernenden, unabhängig von ihren jeweiligen spracherwerbsspezifischen Voraussetzungen.
Die hier vorliegende Dissertationsschrift beschreibt erste empirisch fundierte Ergebnisse zu Röschs LitLA-Konzeption, welche anhand einer fachdidaktischen Entwicklungsforschungsstudie gewonnen wurden. Der Schwerpunkt des DBR-Projekts liegt auf der theoretischen und empirischen Spezifizierung und Strukturierung von LitLA als Lerngegenstand. Dabei steht ein migrationsmehrsprachiger Jugendroman als Lernmedium im Zentrum. Es handelt sich um den 2018 in der deutschen Übersetzung von Cordula Setsman erschienenen Text Nicu & Jess des britischen Autor:innenteams Sarah Crossan und Brian Conaghan. Der in freier Versform gestaltete Roman erzählt die Geschichte der Begegnung, Annäherung und unfreiwillig kurzen Liebesbeziehung der beiden fünfzehnjährigen Hauptfiguren. Auf literatursprachlicher Ebene bricht vor allem die Figurensprache Nicus mit Leseerwartungen. Denn seine durchgehend als Lerner:innenvarietät, mit einzelnen rumänischsprachigen Einschüben gestaltete Ausdrucksweise prägt als Erscheinungsform literarischer Migrationsmehrsprachigkeit den Gesamttext deutlich.
In einem explorativen zweitteiligen Design-Experiment setzten sich neunzehn Lernende (9./10. Klassenstufe der nicht-gymnasialen Sekundarstufe) mit der ästhetischen Wirkung der literischen Migrationsmehrsprachigkeit im Text auseinander. Neben sprachlich-literarischen Präkonzepten im Rahmen der Erstbegegnung mit der Sprache der Figur Nicus wurden individuelle Lernwege entlang des im Rahmen der Studie theoriebasiert strukturierten LitLA-Lernpfads untersucht. Forschungs- und Entwicklungsprodukte sind u.a. der anhand der empirischen Daten modifzierte werkspezifische LitLA-Lernpfad sowie ein LitLA-Lernwegs-Diagramm, das Aufschluss über Verläufe und Gelingensbedingungen literarisch-sprachlicher Lernwegsmuster von Jugendlichen im Umgang mit einem mehrsprachigen Jugendroman gibt.
Literarische Kompetenz
(2022)
Digitale Medien gehören für viele Schülerinnen und Schüler zum Alltag und dürfen daher auch im Literaturunterricht nicht unberücksichtigt bleiben. Doch wie kann das Potenzial digitaler Medien für den Literaturunterricht genutzt werden?
Die Autorin legt in einem ersten, theoretischen Teil das Konstrukt der literarischen Kompetenz sowie Qualitätsmerkmale guter Aufgaben dar und überträgt diese auf digitale Medien. Im zweiten, praktischen Teil wird anhand des Kurzfilms ‘Der Vogelschreck’ aufgezeigt, wie Teilaspekte der literarischen Kompetenz in einem digital orientierten Literaturunterricht erworben werden können.
Leistungsstarke Schülerinnen und Schüler erzielen im Unterricht bereits überdurchschnittliche Leistungen. Daher könnte das Bild entstehen, dass eine gezielte Förderung nicht notwendig sei. Doch auch Leistungsstarke können ihre Potenziale ohne eine Förderung nicht voll ausschöpfen. Sie benötigen ebenfalls Anregungen und Unterstützung sowie eine herausfordernde Lernumgebung, um ihre Fähigkeiten entfalten und weiterentwickeln zu können.
Lehrpersonen haben die Aufgabe, jede Schülerin und jeden Schüler einer Klasse gemäß ihren oder seinen individuellen Fähigkeiten zu fördern. Zeitlich begrenzte Ressourcen sowie eine große Heterogenität innerhalb einer Grundschulklasse machen dies nur schwer möglich. Der Unterricht ist daher meist am mittleren Leistungsniveau der Kinder ausgerichtet. Gerade leistungsstarke Schülerinnen und Schüler erfahren dadurch oftmals nicht die Förderung, die ihnen zustehen würde (Christiani 2002, 6 ff.). Hinzu kommt, dass im Schulfach Deutsch bisher nur wenige Übungsformate und Methoden zur Förderung sprachlich leistungsstarker Kinder entwickelt wurden, auf die Lehrpersonen zurückgreifen könnten (Ganser & Mayr 2007, 5).
In den letzten Jahren ist in diesem Bereich allerdings eine Veränderung wahrzunehmen. Die Förderung leistungsstarker Schülerinnen und Schüler findet sowohl in der Forschung als auch in der Schulpraxis zunehmend Beachtung. So werden beispielsweise Förderkonzepte in dem bundesweiten Projekt Leistung macht Schule erstellt und empirisch erforscht. Des Weiteren erscheinen zunehmend mehr Bücher mit Aufgabenformaten.
Im Rahmen dieser Arbeit sollen bereits vorhandene Aufgaben sowie Methoden zur Förderung sprachlich leistungsstarker Schülerinnen und Schüler der Grundschule im Bereich des Schreibens präsentiert und teilweise abgewandelt werden. Zunächst wird in einem Theorieteil „Leistungsstärke“ definiert und eine Annäherung an das „Schreiben“ als eine komplexe Handlung sowie an „Schreibkompetenz“ vorgenommen. Außerdem werden zwei Modelle zum Schreibprozess vorgestellt, welche beide versuchen, dieses Konstrukt in seiner Vielschichtigkeit darzustellen. Anhand zweier Modelle zur Schreibentwicklung wird der langwierige Prozess zur Entfaltung von Schreibkompetenz erläutert. An den theoretischen Hintergrund schließt sich die Analyse dreier Texte sprachlich leistungsstarker Kinder der dritten Klasse an. Zunächst werden Vorgehen und Analysekriterien beschrieben, danach folgt die Textanalyse. Im Rahmen dieser sollen mögliche Förderbereiche herausgefunden werden. Ausgehend davon werden Fördermöglichkeiten für leistungsstarke Schülerinnen und Schüler im Deutschunterricht der Grundschule im Bereich des Schreibens vorgestellt.
Hochbegabung und Deutschunterricht ist ein junges Forschungsgebiet. Der vorliegende Text beschäftigt sich wissenschaftlich mit verschiedenen Perspektiven zum Thema. Im Zentrum stehen sprachlich hochbegabte Lernende, die adäquat gefördert werden wollen. Dazu braucht es Lehrkräfte, die diagnostizieren und adaptiv fördern können, sowie schulische Strukturen, die eine solche Förderung ermöglichen. Bildungspolitische Dokumente schaffen die Rahmenbedingungen, um Schulentwicklung nachhaltig zu verankern und voranzutreiben. Das deutsche Projekt Leistung macht Schule (LemaS), auf das verschiedentlich Bezug genommen wird, hat die Förderung leistungsstarker und potenziell besonders leistungsfähiger Schülerinnen und Schüler, auch im sprachlichen Bereich, zum Ziel. In der vorliegenden Arbeit wird an verschiedenen, vor allem schweizerischen Beispielen im Kontext von Hochbegabung und Deutschunterricht gezeigt, wie vielfältig und zukunftsorientiert sprachliche Begabungs- und Begabtenförderung ist. Die sprachliche Kompetenzförderung trägt dazu bei, dass sprachlich hochbegabte Lernende von heute in der Gesellschaft von morgen einen wichtigen Beitrag zur kreativen Lösung von komplexen Problemen leisten können.
Das pädagogisch-integrative Lehr-Lernkonzept Language-Awareness ist mittlerweile ein wichtiger Bestandteil einer Vielzahl von pädagogischen Ansätzen geworden, die versuchen, das Kapital individueller Zwei- und gesellschaftlicher Mehrsprachigkeit in multiethnischen Lerngruppen zu nutzen. Sprache soll in diesem Zusammenhang bewusst ganzheitlich betrachtet werden und somit dürfen sprachkritische und sprachanalytische Aspekte im Vergleich zu deskriptiv-regelgeleiteten, sprachsystematischen Analysen keine marginale Rolle spielen. Als integrativ-holistisches Konzept vereint Language Awareness mehrere Dimensionen, unter diesen vor allem Critical Language Awareness, die politische Ebene von Language Awareness, im institutionell-schulischen Bereich größtenteils vermisst wird (vgl. Nieweler 1999, S. 5). Die Argumentation dieser Arbeit versteht sich als Plädoyer, kritische Sprachaufmerksamkeit als Teil von Language Awareness für ein unterrichtliches Handeln zu begründen und durch Deutung, Erklärung und Auslegung von Critical Language Awareness, in Verbindung mit Rap, Fürsprache für ein gesamtgesellschaftliches Nachdenken über Sprache zu halten. Die Wirkung sprachlichen Missbrauchs, die oftmals alltägliches kommunikatives Denken und Handeln von Sprachnutzer*innen uniformiert, bleibt dann nicht länger unbemerkt. Die Nutzung von Rap-Kompositionen knüpft nicht nur am Vorwissen der Schüler*innen an, sondern „[…] eröffne[t] […] ein[en; M.-T., M.] faszinierende[n] Kosmos an musikalischen, sprachlichen und visuellen Phänomenen […]“ (Kautny 2010, S. 2). Dieser kaleidoskopische Zugang zum HipHop-Element Rap bietet Pädagog*innen die Möglichkeit, einen Unterricht zu konzipieren, „[…] der die Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler ernst [nimmt; M.-T., M.]“ (Gerhardt 2016, S. 16). Eine kritische Auseinandersetzung mit Rap-Musik kann einem Unbeleuchtet-Bleiben von möglichen diskriminierenden Tendenzen innerhalb des Musikstils entgegenwirken, aber auch auf die Indoktrination von außerhalb auf das Phänomen selbst, aufmerksam machen. Dann wird Rap in einen gesamtgesellschaftlichen Rahmen gesetzt, der den Interpretationsprozess nicht losgelöst von sozialen, diskursiven und textuellen Gegebenheiten wahrnimmt. Diese Arbeit soll die oftmals zu voreilig negierte Ästhetik und Multidimensionalität von HipHop, beziehungsweise Rap, offenlegen und folgende Frage beantworten: Warum sollte das Potenzial von HipHop, vor dem sich, aufgrund seines schlechten Rufs, sowohl der Großteil der literatur- und musikwissenschaftlichen Forschung als auch die Mehrheit der pädagogischen Landschaft 'hinwegducken' (vgl. Hartung 2016), für kritische multiperspektivistische, multimodale Sprach(en)Betrachtung genutzt werden?
Die Corona-Pandemie und der damit verbundene Online-Unterricht hat die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen stark beeinflusst. In diesem Beitrag wird beleuchtet, wie das Virus als Stressor wirkt und wie sich die Pandemie auf die psychische Gesundheit von Lernenden ausgewirkt hat. Weiterhin wird anhand von praxisorientierten Techniken und Methoden aufgezeigt, wie pädagogische Fachkräfte die Lernenden bei der Stressbewältigung unterstützen können.
Lesar-Dolenc zeigt auf, wie mithilfe von eigen erstellten Videolektionen in PowerPoint ein motivierender und auf die eigene Klasse angepasster Online-Unterricht gestaltet werden kann. In dem Beitrag werden praktische Erläuterungen zum Verkürzen von Links und Hinweise zu Video-, Audio- und Fotomaterial gegeben. Außerdem zeigt Lesar-Dolenc auf, wie interaktive Übungen durch den Einbezug von Apps wie LearningApps, Wordwall, Edpuzzle, Live worksheets aussehen könnten. Weitere technische Hinweise zum Aufnehmen und Speichern der Videolektion folgen.
Die vorliegende Arbeit versucht, folgenden Fragestellungen nachzugehen: Welche Positionen gibt es im deutschsprachigen Raum, Gender sprachlich abzubilden? Inwieweit werden diese durch das Sprachsystem determiniert? Wie hat sich der Diskurs seit den Anfängen der Feministischen Linguistik verändert? Welche Strategien existieren in unterschiedlichen Sprachen? Welche Bezüge lassen sich zur Grundschule herstellen?
Nach einer kurzen historischen Hinführung zum Thema im ersten Kapitel wird im zweiten Kapitel ein Überblick über die für die Darstellung von Gender in der Sprache relevante Kategorie, das Genus gegeben. Der Diskurs über das sprachhistorische Verhältnis von Genus und Sexus in der deutschen Sprache wird ebenso wie das ‚generische‘ Maskulinum beleuchtet. Anschließend werden im dritten Kapitel die aktuell im Deutschen verwendeten Formen vorgestellt und diskutiert, bevor im vierten Kapitel ein kurzer Vergleich mit den jeweiligen Situationen im Englischen und Schwedischen vorgenommen wird.
Das fünfte Kapitel befasst sich mit der möglichen Umsetzung und Relevanz von Gender in der Schriftsprache in der Grundschule. Es folgt ein abschließendes Resümee, in welchem neben einem Fazit auch weitere Forschungsmöglichkeiten formuliert werden.