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Die vorliegende Dissertationsschrift versucht eine nachhaltige Leitbild- und Konzeptentwicklung zum Sprachsensiblen Fachunterricht zu umreißen und leistet zudem einen Beitrag zur Professionalisierung der MINT-Fachlehrkräfte, indem sie aufzeigt, welche Fortbildungsbausteine zur Wirksamkeit der Fortbildung mit DaZ-didaktischem Fokus beitragen und wo auf der Vermittlungsebene geeignete Schnittstellen zwischen Sprache und Fach liegen. Es wurde der Frage nachgegangen, ob eine theoriegeleitete Fortbildung zum Sprachsensiblen Fachunterricht, die die Merkmale wirksamer Fortbildungen berücksichtigt und aktuelle Forschungsbefunde konzeptualisiert, Fachlehrkräfte befähigt, den Sprachsensiblen Fachunterricht durchzuführen.
Das pädagogisch-integrative Lehr-Lernkonzept Language-Awareness ist mittlerweile ein wichtiger Bestandteil einer Vielzahl von pädagogischen Ansätzen geworden, die versuchen, das Kapital individueller Zwei- und gesellschaftlicher Mehrsprachigkeit in multiethnischen Lerngruppen zu nutzen. Sprache soll in diesem Zusammenhang bewusst ganzheitlich betrachtet werden und somit dürfen sprachkritische und sprachanalytische Aspekte im Vergleich zu deskriptiv-regelgeleiteten, sprachsystematischen Analysen keine marginale Rolle spielen. Als integrativ-holistisches Konzept vereint Language Awareness mehrere Dimensionen, unter diesen vor allem Critical Language Awareness, die politische Ebene von Language Awareness, im institutionell-schulischen Bereich größtenteils vermisst wird (vgl. Nieweler 1999, S. 5). Die Argumentation dieser Arbeit versteht sich als Plädoyer, kritische Sprachaufmerksamkeit als Teil von Language Awareness für ein unterrichtliches Handeln zu begründen und durch Deutung, Erklärung und Auslegung von Critical Language Awareness, in Verbindung mit Rap, Fürsprache für ein gesamtgesellschaftliches Nachdenken über Sprache zu halten. Die Wirkung sprachlichen Missbrauchs, die oftmals alltägliches kommunikatives Denken und Handeln von Sprachnutzer*innen uniformiert, bleibt dann nicht länger unbemerkt. Die Nutzung von Rap-Kompositionen knüpft nicht nur am Vorwissen der Schüler*innen an, sondern „[…] eröffne[t] […] ein[en; M.-T., M.] faszinierende[n] Kosmos an musikalischen, sprachlichen und visuellen Phänomenen […]“ (Kautny 2010, S. 2). Dieser kaleidoskopische Zugang zum HipHop-Element Rap bietet Pädagog*innen die Möglichkeit, einen Unterricht zu konzipieren, „[…] der die Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler ernst [nimmt; M.-T., M.]“ (Gerhardt 2016, S. 16). Eine kritische Auseinandersetzung mit Rap-Musik kann einem Unbeleuchtet-Bleiben von möglichen diskriminierenden Tendenzen innerhalb des Musikstils entgegenwirken, aber auch auf die Indoktrination von außerhalb auf das Phänomen selbst, aufmerksam machen. Dann wird Rap in einen gesamtgesellschaftlichen Rahmen gesetzt, der den Interpretationsprozess nicht losgelöst von sozialen, diskursiven und textuellen Gegebenheiten wahrnimmt. Diese Arbeit soll die oftmals zu voreilig negierte Ästhetik und Multidimensionalität von HipHop, beziehungsweise Rap, offenlegen und folgende Frage beantworten: Warum sollte das Potenzial von HipHop, vor dem sich, aufgrund seines schlechten Rufs, sowohl der Großteil der literatur- und musikwissenschaftlichen Forschung als auch die Mehrheit der pädagogischen Landschaft 'hinwegducken' (vgl. Hartung 2016), für kritische multiperspektivistische, multimodale Sprach(en)Betrachtung genutzt werden?
WirLernenOnline ist eine freie und kostenlose Bildungsplattform, die digitale Bildungsangebote bündelt und im Netz anbietet. Das Ziel ist es, als eine Art Suchmaschine Lehrenden, Lernenden und Eltern eine Unterstützung zu bieten, passende Inhalte, Methoden und Werkzeuge für den Unterricht zu finden. Ein weiteres Ziel von WirLernenOnline ist, eine Community ins Leben zu rufen, in der freie Bildungsmaterialien ausgetauscht werden können. Neff stellt nach einem generellen Überblick über die Plattform die Missionen von WirLernenOnline detailliert dar und gibt anschließend einen Ausblick, wie sich das Konzept weiterentwickeln wird.
Entscheidungsvoraussetzungen bei Grundschüler/innen für oder gegen die Teilnahme an einer Musical-AG
(2019)
In dieser Zulassungsarbeit für die Erste Staatsprüfung für das Lehramt an Grundschulen wird auf wissenschaftlicher Basis der Frage nachgegangen, was die Entscheidungsvoraussetzungen bei Grundschüler/innen für oder gegen die Teilnahme an einer Musical-AG sind.
Bevor dieser Fragestellung jedoch nachgegangen werden kann, ist ein Wissensfundament über die theoretischen Grundlagen notwendig. Hierzu gehören Basisinformationen darüber, was ein Musical überhaupt ist, wie sich diese Unterhaltungsform über die Geschichte hinweg entwickelt hat, über die Musicalproduktion, bis hin zu den Voraussetzungen und dem Alltag eines ausgebildeten Musicaldarstellers.
Mit diesem Wissen im Hinterkopf wird der Fokus nun auf das Kindermusical in Deutschland gerichtet und die wichtige Position des Musicals in der Pädagogik herausgearbeitet. Diese schlägt sich im produktiven Vorgehen in der Grundschule und dem Kompetenzerwerb der Schüler/innen nieder. Um besser nachvollziehen zu können, was genau Kinder motiviert, sich für eine Sache zu begeistern und unter welchen Voraussetzungen sie sich für oder gegen ein Angebot zu entscheiden, gibt die Autorin an dieser Stelle einen Einblick in die Motivations- und Entscheidungspsychologie.
Bei dieser Arbeit handelt es sich um eine qualititiv-rekonstruktive Forschung. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Wirklichkeitskonstruktion sozialer Akteure und Akteurinnen nachzuvollziehen und zu rekonstruieren. Das Ziel ist die Rekonstruktion derjenigen Prozesse, durch welche die soziale, sinnhaft strukturierte Wirklichkeit hergestellt wird. Für die Erhebungsmethode "Interviews mit Kindern" ist es wichtig, deren Perspektive einnehmen zu können und die alterstypische Entwicklung kindlicher Fähigkeiten zu kennen. Mit Hilfe dieser Erkenntnisse schlussfolgert die Autorin, dass die Verwendung einer symbolischen Interviewform angemessen ist und erläutert zudem den rechtlichen Rahmen.
Im empirischen Kapitel wird zunächst die Forschungsfrage präzisiert. Die Hypothese der Autorin ist, dass sich größtenteils Mädchen für diese AG interessieren, da diese sich in ihrer Freizeit häufig mit Tanz und Gesang beschäftigen. Wenn es um die eigenständige Gestaltung von Bühnenbildern oder schönen Kostümen geht, sind Mädchen auch sehr schnell zu begeistern. Die Interessen der meisten Jungen liegen typischerweise bei der Technik und in sportlichen Aktivitäten. Eine Musical-AG könnte für sie reine Mädchensache sein und Mädchen sind in ihrem Alter eher uninteressant. Um besagter Hypothese nachzugehen, ist es relevant zu wissen, was das musikalische Selbstkonzept - insbesondere das Idealselbst auszeichnet. Zudem ist es wichtig, der Genderfrage "Ist Musik Mädchensache?" nachzugehen. Danach folgen die Dokumentation der Planung, der Durchführung der Befragung der Eltern und der Schüler/innen und eine ausführliche Zusammenfassung der Ergebnisse.
Aus diesen ergeben sich relevante Auswirkungen für die Musikpädagogik. Jeder Lehrer und jede Lehrerin kann einen entscheidenden Part übernehmen, um den Kindern eine Musical-AG in ihren Schulen zu ermöglichen.
Der Anhang musste aus Datenschutzrechtlichen Gründen gekürzt werden.
In this paper, the formula for measuring creativity in Fermi problems is developed.
Fermi problems are open problems, treated as a type of mathematical modelling, that requires a quick estimation of an unclear quantity. The problem usually requires decomposing and transforming the initial Fermi problem into understandable subproblems. It has been suggested that such decompositions and transformations require creativity. However, there are limited studies that analyze and discuss how creativity in Fermi problems should be viewed, although Fermi problems have potential related to creativity. Therefore, the author conducted empirical studies of Fermi problems from the perspective of creativity, based on previous studies on creativity.
In previous studies, creativity is often measured by three factors: Fluency, Flexibility, and Originality. Fluency is measured by the number of ideas for solving a problem. Flexibility is measured by the number of categories of ideas for solving a problem. Originality is measured by the rarity of ideas to solve the problem. However, there are several criticisms of these measures. The first are criticisms of Flexibility. Because of the similarity between Fluency and Flexibility, some studies do not include Flexibility as a factor of creativity. Furthermore, the categorization of ideas is arbitrary, so the measurement of Flexibility could change depending on the evaluator. The second is a criticism of Originality. Most studies arbitrarily set the rarity of ideas to measure this factor. For example, some studies say that less than 5% of ideas are rare, while others say that less than 1% are rare.
The formula to measure creativity in Fermi problems, which could resolve the above criticisms, is proposed. The formula is developed by applying information theory. It does not include the concept of Flexibility, which is evaluated in terms of the number of categories of ideas. Furthermore, the formula does not set a criterion for determining idea rarity, using as it does the relative occurrence rate of ideas.
The results of the analysis using structural equation modeling, which is a statistical analysis, showed a more than moderate correlation between creativity calculated using the suggested formula and established creativity (e.g., creativity in psychology). Furthermore, the proposed formula performed better than a formula measuring creativity in a previous study.
In other words, the proposed formula could solve the issues that have been pointed out in previous studies, and the statistical analysis allowed us to examine the formula.
Neue Technologien wie die Virtuelle Realität (VR) nehmen nicht zuletzt pandemiebedingt immer stärkeren Einzug in die Hochschullehre, auch in Studiengängen im Gesundheitsbereich. Im Projekt „Digitale und Virtuell unterstützte Fallarbeit in den Gesundheitsberufen“ (DiViFaG) werden in einem interprofessionellen Projektteam VR-gestützte fallbasierte Lehr-/Lernszenarien für die Hochschulbildung im Gesundheitsbereich entwickelt, erprobt und evaluiert. Es hat sich gezeigt, dass bei Lehrenden teils technische Hürden im Einsatz der Virtuellen Realität bestehen, sodass eine nachhaltige Implementierung nach der Erprobung ausbleiben kann. Dieses nimmt der Workshop „Virtual Reality in den Gesundheitsberufen“ zum Anlass, um durch Einblicke in die technische und didaktische Gestaltung des Szenarios Pflegespezifische Versorgung chronisch kranker Menschen mit einem Kolostoma, Hürden abzubauen und eine nachhaltige Implementierung durch die OER zur Verfügung gestellten Szenarien zu befördern.
Die vorliegende Bachelorarbeit befasst sich mit der Frage der Gendersensibilität von Schulbüchern für die zweite Klassenstufe. Die jüngste Internationale Grundschul-Lese-Untersuchung (IGLU 2016) zeigt signifikante Unterschiede in der Lesekompetenz von Jungen und Mädchen am Ende der vierten Klasse. Damit wird im Bereich des Lesenlernens das Ziel der Grundschule - der Erwerb vergleichbarer Kompetenzen von allen Schüler*innen - verfehlt. Da Schulbücher in Bezug auf den Erwerb der Lesekompetenz im Anfangsunterricht eine entscheidende Rolle spielen, ist es umso wichtiger, dass entsprechendes Material die unterschiedlichen Bedürfnisse von Jungen und Mädchen berücksichtigt. Somit untersucht die Bachelorarbeit die Bedeutung der Kategorie Geschlecht im schulischen Kontext und die geschlechtlichen Unterschiede zwischen Jungen und Mädchen in Bezug auf das Lesenlernen. Aufbauend auf diese Erkenntnisse wurde eine Auswahl an Schulbüchern auf Kriterien gendersensibler Literatur analysiert, um herauszustellen, ob und inwiefern Deutschbücher gendersensibel sind.
Licht wird im Rahmen der Ausbildung in der Schule und der Hochschule zunehmend nur noch in die binären Kategorien „kohärent“ und „inkohärent“ eingeteilt und entsprechend diskutiert. Zur vertiefenden Diskussion des Kohärenzbegriffs fehlt vor allem eine einfache Möglichkeit, die Kohärenz von Licht experimentell erfahrbar zu machen, die der binären Vorstellung des Begriffs entgegenwirkt und den notwendigen Abstraktionsgrad verringert. In dieser Dissertation werden, die während der Promotion entstanden Versuchsaufbauten beschrieben und die zugehörigen didaktischen Modelle erläutert. Es handelt sich bei den Versuchsaufbauten sowohl um einfach aufzubauende Grundlagenexperimente als auch um weiterführende Anwendungsexperimente zum Begriff der Kohärenz zum Einsatz in der Hochschullehre und dem Unterricht am Gymnasium.
Diese Studie untersucht die Umsetzung von BNE an weiterführenden Schulen und beleuchtet dabei den Baden-Württembergischen Bildungsplan.
Es wurde analysiert, wie gut die Leitperspektive „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ für die Schulpraxis geeignet ist und welche Merkmale die Umsetzung durch die Lehrkraft beeinflussen. Vergleichbare Studien von Rieß & Mischo (2008) und Waltner et al. (2020) werden im Rahmen der Arbeit skizziert und in die Ergebnisdiskussion einbezogen. Als Forschungsdesign wurde ein quantitativer Fragebogen gewählt, mit dem Selbsteinschätzungen von LehrerInnen der Sekundarstufe I weiterführender Schulen aller Schulformen im Regierungsbezirk Karlsruhe erhoben wurden. Die Fragen ließen sich dafür in zwei Themenbereiche gliedern:
1) Das Wissen über BNE und deren Umsetzung und 2) das Wissen über die Leitperspektive BNE.
Die Befragung ergab durch die sehr geringe Stichprobengröße keine statistisch aussagekräftigen Ergebnisse, aber es wurden Tendenzen erkennbar, dass das Potential der Leitperspektive bei den Lehrkräften angekommen ist. Jedoch herrscht noch viel Unwissenheit darüber, wie sie in den jeweiligen Fachunterricht einzubetten ist. Rückschlüsse von den erhobenen LehrerInnenmerkmale auf die Umsetzung der BNE waren nicht möglich, indes wurde unter anderem deutlich, dass Lehrkräfte, die den Begriff BNE bereits kannten und diejenigen, welche BNE bereits im Unterricht anwendeten von einer höheren Befriedigung im Beruf berichteten.
Literarische Kompetenz
(2022)
Digitale Medien gehören für viele Schülerinnen und Schüler zum Alltag und dürfen daher auch im Literaturunterricht nicht unberücksichtigt bleiben. Doch wie kann das Potenzial digitaler Medien für den Literaturunterricht genutzt werden?
Die Autorin legt in einem ersten, theoretischen Teil das Konstrukt der literarischen Kompetenz sowie Qualitätsmerkmale guter Aufgaben dar und überträgt diese auf digitale Medien. Im zweiten, praktischen Teil wird anhand des Kurzfilms ‘Der Vogelschreck’ aufgezeigt, wie Teilaspekte der literarischen Kompetenz in einem digital orientierten Literaturunterricht erworben werden können.