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Umsetzung der Leitperspektive BNE im Ökologischen Lerngarten

  • Um den ökologischen, sozialen und ökonomischen Herausforderungen einer ganzheitlich gedachten Nachhaltigkeit auf regionaler und globaler Ebene heute wie in Zukunft begegnen zu können, ist Bildung international als ein Schlüsselelement zur Erreichung einer nachhaltigen Entwicklung bestimmt worden. Seit nahezu 30 Jahren wird deshalb das Bildungskonzept der Bildung für eine nachhaltige Entwicklung (BNE) politisch verfolgt und von der Wissenschaft stets weiterentwickelt und adaptiert. Nachdem in Deutschland auf Bundesebene in der Vergangenheit einzelne Modellprogramme durchgeführt wurden, fand inzwischen seit 2016 eine Verankerung der BNE in den Bildungsplänen des Landes Baden-Württemberg als eine von sechs Leitperspektiven statt. Jedes Unterrichtsfach hat seinen spezifischen Beitrag zur Anbahnung der einzelnen Leitperspektiven zu leisten. Dem Fach Biologie wird in diesem Zusammenhang ein hervorgehobenes Potenzial zur Realisierung von BNE beigemessen. Insbesondere die an das Fach angelehnte Schulgartenarbeit rückte in letzter Zeit in den Mittelpunkt politischen und wissenschaftlichen Interesses. Gegenstand der vorliegenden Arbeit ist die Verknüpfung des Lernorts Schulgarten mit einer BNE. Die im Sinne eines Mixed-Method-Ansatzes durchgeführte Fallstudie verfolgte drei wesentliche Ziele. Zunächst wurde in einem ersten Schritt das BNE-bezogene Lernpotenzial ermittelt, das Lehramtsstudierende mit ihrer eigenen Arbeit in einem Lerngarten verbinden. Ein weiterer Schwerpunkt lag auf dem Verständnis der angehenden Lehrkräfte von Nachhaltigkeit und der im Rahmen von BNE angestrebten Gestaltungskompetenz, welche die Studierenden später bei Schüler*innen gemäß dem Bildungsplan anbahnen sollen. Auf Grundlage der gewonnenen Erkenntnisse wurden anschließend forschungsgestützt Unterrichtseinheiten mit entsprechenden Materialien entwickelt, die die Realisierung von BNE im Rahmen von bzw. in Anlehnung an Schulgartenarbeit ermöglichen sollen. Abschließend wurde eine Auswahl dieser Materialien evaluiert. Die Studierenden stimmten dem Lernpotenzial ausgewählter BNE-bezogener Kompetenzen bei der Arbeit im Lerngarten zwar zumeist (tendenziell) zu, allerdings erkannten sie nur vereinzelt die Möglichkeiten, die Schulgartenarbeit bietet, um globales Lernen zu realisieren oder generationenübergreifende Bezüge herzustellen. Dies sind jedoch wesentliche Grundgedanken der Gestaltungskompetenz. Durch die gezielte Materialentwicklung konnte die Wahrnehmung der Studierenden dahingegen verändert werden, dass sie mit der Schulgartenarbeit auch globales Denken verbanden. Hinsichtlich einzelner der zwölf Teilkompetenzen, die die Gestaltungskompetenz konkretisieren, zeigten sich bei den Studierenden Verständnisprobleme. Zudem wiesen viele Studierende kaum oder gar keine globalen und generationenübergreifenden Denkmuster auf. Demnach kann bei den angehenden Lehrkräften im Lerngarten von einem unvollständigen Verständnis der zu vermittelnden Gestaltungskompetenz ausgegangen werden. Des Weiteren wurden bei den Studierenden zahlreiche inhaltliche Überschneidungen im Verständnis der einzelnen Teilkompetenzen festgestellt. Offensichtlich sind diese nicht trennscharf abzugrenzen. Auf Grundlage der gewonnenen Erkenntnisse wurden zwei Ansätze erarbeitet, wie das Konstrukt der Gestaltungskompetenz im Rahmen von Schulgartenarbeit abgewandelt beibehalten und an die Studierenden herangetragen werden könnte. Die vorliegende Studie kann ein Beitrag dazu liefern, die Praktikabilität der Gestaltungskompetenz mit ihren Teilkompetenzen für den Einsatz zum Beispiel in der Unterrichtsvorbereitung oder –durchführung von Schulgartenarbeit besser einschätzen zu können. Eine Übertragung der Ergebnisse auf andere schulische Lehr- und Lernarrangements ist anzunehmen, wurde in der vorliegenden Studie jedoch nicht überprüft. Ebenso konnte aufgezeigt werden, welche BNE-bezogenen Kompetenzen durch Schulgartenarbeit nach Einschätzung von Studierenden, die selbst im entsprechenden Lernsetting aktiv wurden, im Besonderen angebahnt werden können.
  • Education has been identified internationally as a key issue in order to achieve sustainable development. To reach this goal, today as well as in the future, it is absolutely necessary to cope with ecological, social and economic challenges of a holistically conceived sustainability on a regional and global level. Therefore, the educational concept of education for sustainable development (ESD) has been pursued politically for almost 30 years and has been constantly developed and adapted by science. Various individual model programs were carried out in Germany in the past. In 2016 ESD became part of Baden-Württemberg’s curricula as one of six guiding educational goals. Each school subject has its specific contribution to realize these goals. In this context, the subject of biology is considered to play an outstanding role for the implementation of ESD. In particular school gardening, which is directly linked to the subject, became the focus of attention by politics and science. The present study focuses on the link between school gardening and ESD. A mixed-method approach was used in the case study in order to pursue three main objectives. At the first step ESD-related learning potential was identified, that student teachers associate with their own work in a university garden. Another focus was put on students understanding of sustainability and shaping competence („Gestaltungskompetenz“) within the framework of ESD, which they should later initiate and pass on to their own students according to the given curricula. Teaching units with appropriate material were developed based on the results of the study. These teaching materials should enable the implementation of ESD in the context of school gardening. Finally, a variety of these teaching materials were evaluated. Students mostly agreed (tended to agree) with the learning potential of selected ESD-related competencies while working in the university garden. However, they only recognized the opportunities infrequently that school gardening offers to implement global learning or to establish intergenerational connections. However these are essential basic ideas of the shaping competence. The specifically developed teaching materials changed students' perceptions so that they also associated global thinking with school gardening. The students had problems understanding some of the twelve sub-competencies, which constitute the shaping competence. In addition, many students showed little or no global or intergenerational thinking patterns. Accordingly, it can be assumed that student teachers in the university garden have an incomplete understanding of the shaping competence to be taught. It was also found out that students showed numerous overlaps in their understanding of the individual sub-competencies. It seems that the sub-competencies cannot be clearly distinguished. Based on the results, two approaches were developed for how the construct of shaping competence could be maintained in a modified form in the context of school gardening and delivered to students. The present study can contribute to a better assessment of the practicability and usability of the shaping competence with its sub-competencies, for example, in teacher’s work concerning school gardening. A transfer of the results to other school teaching and learning arrangements can be assumed, but was not tested in the present study. Moreover, it was possible to show which ESD-related competencies in particular can be initiated through school gardening according to the assessment of students who themselves became active in the corresponding learning setting.

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Metadaten
Author:Felix Hellinger
URN:urn:nbn:de:bsz:751-opus4-2903
Subtitle (German):forschungsgestützte Entwicklung von Lehr-/Lernmaterialien für nachhaltige Bildungsprozesse
Referee:Petra Lindemann-MatthiesGND, Dorothee BenkowitzGND
Advisor:Petra Lindemann-MatthiesGND, Dorothee BenkowitzGND
Document Type:Doctoral Thesis
Language:German
Year of Completion:2021
Date of first Publication:2021/12/08
Granting Institution:Pädagogische Hochschule Karlsruhe, Fakultät B - Fakultät für Natur- und Sozialwissenschaften (seit WS 19/20)
Date of final exam:2021/12/06
Release Date:2021/12/08
Tag:Gestaltungskompetenz; Nachhaltigkeit; Systemkompetenz
education for sustainable development; school garden; sustainability
GND Keyword:Bildung für nachhaltige Entwicklung; Schulgarten
Pagenumber:244
Identifier Union Catalogue:1780742193
Institutes:Fakultät B - Fakultät für Natur- und Sozialwissenschaften (seit WS 19/20) / Institut für Biologie und Schulgartenentwicklung
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