@phdthesis{Weissenburg2016, author = {Astrid Wei{\"s}enburg}, title = {Plurilingual Approaches to Spatial Education – Perspectives of Primary Schools in the German Context}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:751-opus4-624}, pages = {365}, year = {2016}, abstract = {‘Plurilingual Approaches to Spatial Education – Perspectives of Primary Schools in the German Context’ ist eine theoriegeleitete Geographiedidaktikarbeit, welche die Rolle der lebensweltlichen Mehrsprachigkeit im geographischen Sachfachunterricht der Grundschule diskutiert. Die theoretische Fundierung setzt sich einerseits aus einem post-modernen Verst{\"a}ndnis von Raumproduktion zusammen, welches auf die Arbeiten von Henri Lefebvre zur{\"u}ckzuf{\"u}hren ist. Diese gilt es in didaktischen Ans{\"a}tzen f{\"u}r die geographische Bildung zug{\"a}nglich zu machen, wie bereits in den Ans{\"a}tzen von Dickel \& Scharvogel (2012, 2013) gezeigt wurde. Neben der Diskussion um Raum und r{\"a}umliche Bildung in Abgrenzung zum Diskurs um r{\"a}umliche Orientierung, fokussiert die Arbeit andererseits Ans{\"a}tze zur lebensweltlichen Mehrsprachigkeit auf der individuellen Ebene. Hierbei werden die vielf{\"a}ltigen Arbeiten zur migrationsbedingten lebensweltlichen Mehrsprachigkeit aus den Erziehungswissenschaften als Grundlage rezipiert. Ausgehend von diesen wird der Begriff der ‚inklusiven Mehrsprachigkeit‘ f{\"u}r die fachdidaktische Arbeit im Kontext von schulischer Bildung gepr{\"a}gt. Die Symbiose von Raum und Sprache ergibt sich (1) aus dem konzipierten und erlebten Raum, der mittels Sprache verhandelt wird, und (2) aus den gesellschaftlichen Entwicklungen der Globalisierung. Im Kontext von institutioneller Bildung dient der Ansatz des Content and Language Integrated Learning (CLIL) deren erfolgreicher Symbiose. Im Sinne dessen stehen die Inhalte, der konzipierte und erlebte Raum, im Zentrum der Fachdidaktikarbeit, wodurch Ans{\"a}tze zur r{\"a}umlichen Bildung weiterentwickelt werden. Ausgehend von der sprachlichen Ebene im CLIL-Ansatz wird in dieser Arbeit ein sprachensensibler Ansatz entwickelt, welcher die migrationsbedingte Mehrsprachigkeit der heutigen Sch{\"u}ler und Sch{\"u}lerinnen aktiv anerkennt und nutzt. Somit wird Sprache in dieser Arbeit als bilaterales Symbol auf der Konzeptebene begriffen. Die Verschr{\"a}nkung von Inhalt und Sprache wird auf der theoretischen Ebene im Rahmen einer Modellentwicklung f{\"u}r die Didaktisierung von mehrsprachigen Unterrichtssequenzen im Sachfachunterricht vorangetrieben. Hierbei steht die Transparenz und Stringenz des Modells im Vordergrund, wobei Inhalt und Sprache(n) gleichberechtigt dargelegt werden. Im Hinblick auf die praktische Anwendbarkeit des theoriegeleiteten Didaktikmodells folgt die Entwicklung einer best-practice Lehr-Lern-Sequenz. Um exemplarische Einblicke in mehrsprachige Konzeptbildungsprozesse bei achtj{\"a}hrigen Grundsch{\"u}lern und -sch{\"u}lerinnen zu erm{\"o}glichen, folgt im weiteren Teil eine qualitativ-explorative Studie, welche die praktische Durchf{\"u}hrung der entwickelten best-practice Lehr-Lern-Sequenz mittels vielf{\"a}ltiger Forschungsinstrumente begleitet. Ausgehend davon wird der diverse Datenkorpus, welcher sich aus Unterrichtsmitschnitten, Portfolios, Feldnotizen und Kindergruppeninterviews zusammensetzt, nach Ans{\"a}tzen der Grounded Theory analysiert. Die Analyseergebnisse legen einen multiperspektivischen und komplexen Prozess der Fachkonzeptbildung ‚Raum‘ im Kontext von inklusiver Mehrsprachigkeit dar. Hierbei wird von einem emergenten Entwicklungsbegriff ausgegangen, indem Konzepte in Erscheinung treten und kein Lernfortschritt im Rahmen eines Konzepts aufgezeigt wird. Den Kern der Konzeptbildung bildet der Prozess der Orientierung, welcher eng mit dem der Verortung verkn{\"u}pft ist. Grundvoraussetzungen f{\"u}r den Konzeptbildungsprozess sind jedoch zahlreiche Bedingungen im Kontext von mehrsprachiger Raumbildung. Die achtj{\"a}hrigen Lernenden benennen hierbei die Bedingungen: Lebenswelt, Erfahrung und Vertrauen. Ausgehend davon, wenden die Lernenden im Konzeptbildungsprozess mannigfaltige Strategien an, wie das Aufbauen von Relationen in sozialen Beziehungen. Weitere Strategien sind: Wiedergeben, Vergleichen und Problematisieren. Im weiteren Verlauf des Orientierungsprozesses, welcher den Raum f{\"u}r die achtj{\"a}hrigen Lernenden prim{\"a}r pr{\"a}gt, {\"a}u{\"s}ern die Sch{\"u}ler und Sch{\"u}lerinnen folgende Konsequenzen: Lernbewusstsein, Language Awareness, Eigenst{\"a}ndigkeit und die Entstehung von (Sprach)R{\"a}umen. Diese wirken sich im Weiteren wiederum auf die Bedingungen aus, sodass der Konzeptbildungsprozess zirkul{\"a}r vorangetrieben wird. Dieser Einblick in den diversen Prozess der mehrsprachigen Fachkonzeptbildung ‚Raum‘ er{\"o}ffnet die Chance, Fachkonzepte sprachensensibel aufzubauen, auch von Seiten der Lernenden, und vor allem unter aktiver Nutzung der Migrationssprachen. Der Aufbau und die Entwicklung sprachensensibler Fachkonzepte unter Ber{\"u}cksichtigung von inklusiver Mehrsprachigkeit gelten somit als ankn{\"u}pfendes Forschungsdesiderat. Als Ansto{\"s} daf{\"u}r dient die abschlie{\"s}ende kritische Diskussion der Analyseergebnisse vor dem Hintergrund der Forschung, der Schulbildung und der LehrerInnenausbildung, um nachfolgend die Ergebnisse der Studie nochmals im Hinblick auf die aufbauende Fachkonzeptentwicklung kritisch reflektieren zu k{\"o}nnen. Ziel der Arbeit ist es, die lebensweltliche Mehrsprachigkeit der Grundsch{\"u}lerinnen und -sch{\"u}ler aktiv in die Fachkonzeptbildung ‚Raum‘ miteinzubinden. Somit wird ein sprachensensibler Ansatz zur Bildung von mehrsprachigen Fachkonzepten im Rahmen der r{\"a}umlichen Bildung fokussiert. Sofern bereits inhaltlich dargelegt, umfasst die Arbeit strukturell drei Teile: Im ersten Teil wird die theoretische Fundierung mittels einer Symbiose der Teildisziplinen dargestellt. Zweitens wird ein Modell zur Konzeption von mehrsprachigem Sachfachunterricht im Sinne des CLIL-Ansatzes konzipiert. Der anschlie{\"s}ende Entwurf einer Unterrichtseinheit dient als dessen exemplarische Anwendung. Im dritten Schritt der Arbeit, wird die Umsetzung der Einheit empirisch begleitet. Ziel der empirischen Arbeit ist es, Einblicke in den Bildungsprozess von mehrsprachigen Fachkonzepten bei achtj{\"a}hrigen Grundsch{\"u}lerinnen und -sch{\"u}lern zu erm{\"o}glichen. Schlagworte: Raum, lebensweltliche Mehrsprachigkeit, Konzeptbildung, CLIL, Grounded-Theory-Methodologie, plurilinguale Raumbildung}, language = {en} }