@phdthesis{Mueller2015, author = {Marcus M{\"u}ller}, title = {K{\"o}rperbasiertes Entspannungstraining im Elementarbereich – Entwicklung, Implementierung und Evaluation}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:751-opus-222}, year = {2015}, abstract = {Einleitung Angesichts alarmierender Zahlen zum Gesundheitszustand von Kindern (vgl. z.B. KiGGS-Studie) wird eine „Neue Morbidit{\"a}t“ postuliert. So ist eine seit den 1950er Jahren beobachtbare Verschiebung des Krankheitsspektrums von akuten zu chronifizierten Erkrankungen feststellbar. Die hier vorgestellte Studie intendiert, Kindern Schl{\"u}sselqualifikationen im Umgang mit der eigenen Gesundheit zu vermitteln. Konkret sollen die Wirkungen eines protektiven Verhaltenstrainings im Handlungsfeld „Entspannungsf{\"a}higkeiten und -fertigkeiten“ {\"u}berpr{\"u}ft werden. Methode Die explorative Interventionsstudie (N=946) mit quasi-experimentellem Untersuchungsaufbau, Pre-Posttest-Design und Kontrollgruppe wurde von Juni 2011 bis Oktober 2012 an 34 Kindertageseinrichtungen realisiert. Mit der Treatmentgruppe (TG: n=411) wurde {\"u}ber einen Zeitraum von drei Wochen ein systematisches Entspannungstraining mit insgesamt jeweils sechs Teilprogrammen zu Autogenem Training (n=143), Eutonie (n=10), Massage (n=10), Qigong (n=10), Progressiver Muskelrelaxation (n=116) und Yoga (n=122) durchgef{\"u}hrt; die Kontrollgruppe (KG: n=20) erhielt kein Training. Das Untersuchungsdesign basiert auf verschiedenen Perspektiven – Kinder (n=431)-, Eltern (n=431)- und Expertenansicht (n=84) – und aus den drei methodischen Zug{\"a}ngen (Befragungsmethoden, Projektives Verfahren und Psychophysiologie), um vergleichende Analysen vorzunehmen. Zum Testinstrumentarium: Die subjektive Befindlichkeit und Lebensqualit{\"a}t wurde u.a. mit standardisierten Interviews („Kindl-R“ - Ravens-Sieberer \& Bullinger, 2003) erhoben, die K{\"o}rperwahrnehmungsthematik {\"u}ber einen K{\"o}rper-Selbstbild-Test (van de Vijfeijken, 2007). Mit Teilgruppen (n=80) wurden zudem psychophysiologische Parameter, wie z.B. Hautleitwert, Herzfrequenzvariabilit{\"a}t oder Muskeltonus, mit klinisch getesteten Biofeedbackger{\"a}ten („Nexus-10“) „pre-post“ erfasst. Ergebnisse und Diskussion Aus den Ergebnissen l{\"a}sst sich ableiten, dass alle entwickelten und durchgef{\"u}hrten Entspannungsprogramme im Elementarbereich wirksam sind und somit signifikante gesundheitsf{\"o}rderliche Effekte f{\"u}r Kinder im Elementarbereich aufzuweisen k{\"o}nnen. Dies zeigen in erster Linie die objektiv gemessenen psychophysiologischen Ergebnisse der TG, denn elf der dreizehn eingesetzten Parametern (Elektrodermale Aktivit{\"a}t, Herzrate, Herzratenvariabilit{\"a}t, Atmung, Muskeltonus, BVP und Hauttemperatur) sind hypothesenkonform ausgerichtet, wie z.B. Hautleitwert (TP1: t(df=52)=1.945; p=.029; TP6: t(df=52)=1.989; p=.026) oder Muskeltonus (TP1: t(df=52)=6.018; p<.001; TP6: t(df=52)=4.918; p<.001). Des Weiteren k{\"o}nnen die Ergebnisse der KG zur Verifizie-rung der psychophysiologischen Treatmenteffekte beitragen. Mehrebenen- und Korrelationsanalysen, bei denen die drei methodischen Zug{\"a}nge Befragungsmethoden, Projektive Verfahren und Psychophysiologie sowie die unterschiedlichen Perspektiven (Experten, Kinder und Eltern) angewandt wurden, machen deutlich, dass die erzielten psychophysiologischen Daten mit den drei Perspektiven gr{\"o}{\"s}tenteils {\"u}bereinstimmen. Perspektiven Die Ergebnisse best{\"a}tigen die Wirksamkeit der entwickelten Programme, allerdings nicht deren Nachhaltigkeit. Dies kann durch eine repr{\"a}sentativ ausgerichtete Studie gew{\"a}hrleistet werden, in der Treatmentdauer und Stichprobengr{\"o}{\"s}e quantifiziert werden und das fachp{\"a}dagogische Personal nach vorheriger Instruktion selbst die Programme, z.B. {\"u}ber eine mehrmonatige, t{\"a}gliche Intervention, in den Kindertagesst{\"a}tten durchf{\"u}hrt. Mit endokrinologischen Untersuchungen (z.B. Salivetten) k{\"o}nnte auch in Bezug auf psychophysiologische Messungen repr{\"a}sentative Fallzahlen erreicht werden.}, language = {de} }