@phdthesis{Mann2020, author = {Dorothee Christine Mann}, title = {„Oh, wir haben heute noch nicht gebetet!“}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:751-opus4-2582}, pages = {VIII, 293}, year = {2020}, abstract = {Gebet – mehr als ein Ritual, das so {\"u}blich oder eher doch un{\"u}blich ist im Religionsunterricht? Die vorliegende Dissertation verkn{\"u}pft mit Gebet und Ritual zwei Schwerpunkte aus Theologie und P{\"a}dagogik. Gebet in der Schule als Ritual praktiziert, verf{\"u}gt {\"u}ber einen (theologischen) Mehrwert, der ihm eine gewisse Nachhaltigkeit verleihen kann. Diese bezieht sich zun{\"a}chst auf religi{\"o}se Bildung als Teilaspekt der allgemeinen Bildung, kann aber auch weit {\"u}ber den Bildungsauftrag der Schule hinausreichen. Der ph{\"a}nomenologische Wirkungszusammenhang von Gebet und Ritual in religionsp{\"a}dagogisch-kirchlichem Kontext findet sich in liturgischen Elementen vereint. Wie kann Sch{\"u}lerinnen und Sch{\"u}lern ein Zugang zur liturgisch-rituellen Form des Gebets er{\"o}ffnet werden? Wie sieht ein bildungstheoretisch begr{\"u}ndeter Umgang mit Gebet im Religionsunterricht aus, bei dem sowohl die Gebetspraxis als auch die p{\"a}dagogische Reflexion ihren Ort hat, um eine nachhaltige religi{\"o}se Bildung zu etablieren? Als weiterer Aspekt stellt sich die Frage, inwiefern das Gebet sich in der Form eines Rituals pr{\"a}sentieren kann oder diesen rituellen Rahmen vielleicht eher {\"u}bersteigen muss, damit eine eigene nachhaltige christliche Spiritualit{\"a}t entwickelt werden kann. Zur Gestaltung des Gebetsrituals tr{\"a}gt auch die {\"a}sthetische Dimension von Religionsunterricht bei. Die Untersuchung bewegt sich im Rahmen ritual-theoretischer, schulkultureller, anthropologischer, psychologischer, theologischer, liturgiewissenschaftlicher und religionsp{\"a}dagogischer Themenfelder, die in den einzelnen Kapiteln aufgenommen werden. Die Arbeit nimmt die Sehnsucht der Menschen nach Spiritualit{\"a}t und Ritualen wahr, erkennt jedoch, dass diese Suche selten an christliche Wurzeln ankn{\"u}pft. Diese Entwicklung wird als Ansatzpunkt und Chance aufgegriffen, zeigt sich doch darin eine Grundbefindlichkeit, die religionsp{\"a}dagogisch aufgenommen und weitergef{\"u}hrt werden kann. Die eigenen christlich-spirituellen Wurzeln zu beachten und z. B. Lieder und Texte an die nachfolgende Generation weiterzugeben ist dabei eine sowohl p{\"a}dagogisch begr{\"u}ndbare als auch religionsp{\"a}dagogisch notwendige Aufgabe. Dadurch wird den Sch{\"u}lerinnen und Sch{\"u}lern eine Begegnung mit dem christlichen Glauben erm{\"o}glicht, die zur Identit{\"a}tsbildung, Unterscheidungs- und Urteilsf{\"a}higkeit beitr{\"a}gt. Neben dem Aufschwung von Ritualen und Spiritualit{\"a}t in Gesellschaft und P{\"a}dagogik ist die Performative Didaktik in der Religionsp{\"a}dagogik ein weiterer wichtiger Bezugsrahmen des Themas der Arbeit. Dabei wird den wichtigsten Argumenten und ihren Vertretern in der Diskussion im Einzelnen nachgegangen, dar{\"u}ber hinaus wichtige Str{\"a}nge in Geschichte und Gegenwart aufbereitet. Nachdem die Bedeutung des Gebets in verschiedenen Bereichen von Schule und Gesellschaft dargestellt wurde, ergibt sich daraus die M{\"o}glichkeit, die Diskussion um das Ritual des Gebets immer wieder aufzunehmen beziehungsweise fortzuf{\"u}hren. Idealerweise ergibt sich daraus eine wieder selbstverst{\"a}ndlichere Integration im Unterricht. Gerade im Hinblick auf die immer st{\"a}rker multireligi{\"o}s ausgerichteten Lerngruppen oder die vermehrte Sch{\"u}lerschaft ohne Religionszugeh{\"o}rigkeit bietet der konfessionell gepr{\"a}gte Unterricht eine sinnstiftende Orientierung. Das Ritual des Gebets tr{\"a}gt als liturgisches Element dazu bei, neben Sicherheit und Geborgenheit eine Hoffnungsperspektive zu bieten, die den Mehrwert eines schulischen Rituals andeutet.}, language = {de} }