@phdthesis{Hong2011, author = {Eun-Young Hong}, title = {Rassismus als Problem kritischer Bildung}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:751-opus-73}, pages = {241}, year = {2011}, abstract = {Die Arbeit besch{\"a}ftigt sich mit dem gesellschaftlichen Problem des Rassismus in der P{\"a}dagogik als Wissenschaft und Praxis. Der bildungstheoretische Ausgangspunkt ist die Auseinandersetzung mit kritischer Bildungstheorie einerseits und postkolonialen Analysen andererseits. Aus beiden Perspektiven wird versucht, Ansatzpunkte f{\"u}r eine widerspr{\"u}chliche Bildungskonzeption im Kontext von Globalisierung und Migration zu entwickeln. Im ersten Kapitel geht die Arbeit auf kritische Bewegungen in der P{\"a}dagogik ein. Zun{\"a}chst reflektiert sie das sich an der fr{\"u}hen Kritischen Theorie orientierende Bildungsverst{\"a}ndnis und den der Kritischen Bildungstheorie zugrunde liegenden Bildungsbegriff im \"Widerspruch von Unterwerfung und Befreiung\". Aus der Perspektive der Rassismusanalyse wird dabei jedoch auf die blinden Flecken im Bildungsbegriff kritischer Bildung hingewiesen, wenn Bildung unmarkiert und universal bestimmt wird. Im zweiten Teil der Arbeit wird die Ausblendung der Rassismusdimension in der Geschichtserz{\"a}hlung der deutschsprachigen P{\"a}dagogik problematisiert. Dabei wird dem Verh{\"a}ltnis von Aufkl{\"a}rung und Kolonialismus besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Im dritten Kapitel skizziert die Arbeit den gegenw{\"a}rtigen normalisierten Rassismus und diskutiert dessen Bedeutung f{\"u}r eine P{\"a}dagogik, die Kritik als konstitutiv f{\"u}r sich beansprucht. Dabei wird an die Theorie der Critical Whiteness Studies angekn{\"u}pft, die die Notwendigkeit, eine Position strukturell verankerter Privilegien zu markieren und die eigene Verortung jeder Rassismuskritik zu thematisieren, hervorhebt. Im vierten und f{\"u}nften Kapitel wird dem Widerspruch von Bildung und Gleichheit durch die Auseinandersetzung mit rassismuskritischen und antirassistischen Bildungskonzepten nachgegangen und dabei werden Grenzen und M{\"o}glichkeiten der Beanspruchung von Solidarit{\"a}t und Vielfalt aufgezeigt. Zu erkennen ist insbesondere die Problematisierung des Verh{\"a}ltnisses von Anspruch auf Gleichheit mit Differenz und Stabilisierung von Ungleichheit durch ihre Vereinnahmungen und Ausblendung von Differenz. Im Bezug auf das Spannungsverh{\"a}ltnis von Dekonstruktion und Emanzipation wird aus postkolonialer Sicht f{\"u}r eine selbstkritische Praxis pl{\"a}diert, die immer wieder ihre eigenen Marginalisierungsprozesse hinterfragt und das \"Selbst\" im Verh{\"a}ltnis zu den \"Anderen\" relativiert, wobei gleichzeitig am Anspruch auf Emanzipation festgehalten wird. Im sechsten Kapitel stellt die Arbeit abschlie{\"s}end eine konfliktorientierte Theorie und Praxis als Zugang f{\"u}r den rassismuskritischen p{\"a}dagogischen Umgang mit Rassismus dar, der erm{\"o}glicht, die eigenen Positionierungen und Sichtweisen mit der Perspektive anderer zu konfrontieren und die eigene Involviertheit in hegemoniale Strukturen zu reflektieren.}, language = {de} }